Ich wache auf, als der Liebste um halb 8 aufsteht. Da kraucht auch gerade die Augustschnuppe in unser Bett. Nach dem Liebsten geht das Mutzelchen ins Bad, dann erst bin ich dran.
Als ich an den Frühstückstisch komme, ist es schon halb 9. Nix mit gemeinsam frühstücken, denn die beiden Großen müssen da schon in ihren Video-Klassenkonferenzen sitzen und auch der Liebste ist schon unterwegs an seinen Schreibtisch.
Der Adventsjunge und die Augustschnuppe spielen schon im Wohnzimmer mit der Holzeisenbahn. Ich mache mir meine Tasse Kaffee und will mich kurz an den Tisch setzen. Abgeräumt ist der noch nicht. Die Augustschnuppe ist auch noch im Schlafanzug.
Der Adventsjunge soll nun auch mal langsam an den Schreibtisch gehen und schonmal seine Aufgaben für den Vormittag sichten. Ich bitte ihn ganz sachlich darum. Er bekommt sofort einen schlimmen Wutanfall. Ich stehe da zwischen Augustschnuppe anziehen, Küche aufräumen, kaltem Kaffee und seiner Laune und bin schon am Morgen erledigt. Mir kommen die Tränen.
Ich will hier heute nichts beschönigen und es nicht mehr verschweigen: das ist nicht das erste Mal. Nicht in dieser Woche, nicht in diesem Lockdown, nicht im letzten und auch nicht in den vergangenen vier Jahren. Ich bin unendlich traurig, dass wir so oft aneinandergeraten. Meine Gelassenheit ist in diesen Momenten nicht vorhanden. Ich bin abwechselnd wütend und frustriert und fühle mich obendrein sehr, sehr schlecht. Meine Seele ist wund und angekratzt. So ist die Begleitung beim Fernlernen natürlich eine echte Herausforderung. Tag für Tag.
Ich ziehe mich da heute vormittag raus und überlasse dem Adventsjungen die Erledigung seiner Aufgaben komplett. Machen muss er sie, das steht fest. Die Aufgaben werden von den Lehrerinnen kontrolliert und korrigiert zurückgegeben. Alles was er jetzt nicht schafft, unvollständig oder fehlerhaft abgibt, muss er nachholen. Ich schalte ihm später nur die Lernvideos seiner Lehrerinnen ein.
Ich räume fertig auf, ziehe die Augustschnuppe an und gehe mit ihr raus. Atmen. Wir gehen kurz ins Schulbüro. Dort melde ich den Adventsjungen von allen Ferienwochen, die es noch in diesem Schuljahr gibt, ab. Dann gehen wir beide noch Milch und Butter kaufen. Von den Temperaturen her ist es heute eigentlich gar nicht sooo kalt. Aber es ist nass und ungemütlich. Der Schnee ist fast weggetaut.
Zum Mittagessen mache ich heute wieder den knusprigen Reis. Der ist einfach jedes Mal wieder großartig! Ich koche den Reis ganz normal im Topf. Immer einen Becher Reis und zwei Becher Wasser. Aber ich weiß, dass manche einen Reiskocher suchen. Der ist zufällig heute im Angebot (Amazon-Partner-Link). Von Reishunger, wo ich auch das Rezept für knusprigen Reis herhabe.
Wenn der Reis fertig gekocht ist, kommt er in eine Pfanne mit Butter. Die erste Schicht wurde vorher noch mit Safran verrührt. Deckel drauf und bei höchster Stufe 10 Minuten braten. Ich denke jedes Mal, dass da doch was anbrennen muss. Nach 10 Minuten lege ich eine Porzellanplatte auf die Pfanne und drehe alles mit einem Schwung um. Und siehe da: eine goldene superleckere perfekte Kruste! Köstlich!
Wir essen dazu die Linsenbolognese von gestern. Da ist noch so viel übrig, dass ich noch ein paar Portionen einfriere. Die meisten Kinder essen lieber noch Veggie-Nuggets oder Gemüsebällchen dazu.
Als die Kinder am Nachmittag mit ihren Schulaufgaben fertig sind, fahre ich kurz mit dem Fahrrad zur Post. Dann halte ich noch beim Bäcker, hole mir einen Becher Kaffee und die besten Streuselschnecken für den Nachmittag. In der fast leeren Fußgängerzone stehen trotzdem drei Personen von einem Tierschutzverein und versuchen, die wenigen Menschen anzusprechen, die vorbeikommen.
Später gehen die Kinder in den Keller, Spielsachen austauschen. Wir haben so einige größere Dinge, die ab und zu wegen Platzmangels nach unten wandern. Nur wenn eine große Sache in den Keller kommt, kann eine andere in die Kinderzimmer. Das wären so Dinge wie die Carrera-Bahn, die Holzeisenbahn, diverse Playmobil-Burgen oder -Schiffe.
Heute entdeckt der kleine Bruder ein Skateboard. Das muss wohl noch vom Großen stammen. Er holt es hoch, säubert es und fährt in der Wohnung Probe.
Nach dem Kaffee gehen alle Kinder zusammen raus. Mit diversen Fahrzeugen. Ich setze mich kurz hin und antworte endlich auf Kommentare hier im Blog und schreibe kurze Dankesmails für die Beträge in der Kaffeekasse. Das freut mich immer sehr! Manchmal bekomme ich noch persönliche Worte dazu. Da erfahre ich dann ein bisschen was über meine Leserinnen und wie lange sie hier teilweise schon mitlesen.
Der Liebste macht gegen 18 Uhr Feierabend. Er darf dann der Augustchnuppe in der Badewanne die Haare waschen. Nicht gerade ihr Hobby. Mit Bestechung geht es dann. Sandmännchen. Abendbrot. Abendprogramm. Der Adventsjunge liest der Augustschnuppe vor dem Schlafengehen vor. Als er ein Wort nicht lesen kann, fragt er sie, ob sie noch weiß, wie das heißt (Ottilie). Das finde ich süß.
Meine heutigen Entdeckungen im Internet:
Besondere Regeln für Geimpfte? Der Deutsche Ethikrat hat dazu eine umfangreiche Stellungnahme herausgegeben.
"Völlig erschöpft." Eltern berichten Merkel über Ausnahmezustand. Die Kanzlerin bekam am heutigen Donnerstag im Rahmen ihrer Talkreihe „Die Bundeskanzlerin im Gespräch“ einen Einblick in die bittere Corona-Realität vieler Familien.
Rock your Life! ist ein Netzwerk aus ehrenamtlich engagierten Studierenden, Schüler*innen und Unternehmen, die sich alle für Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit für junge Menschen einsetzen. Beim Eins-zu-Eins-Programm sollen schulische Leistungen verbessert und die Entwicklung persönlicher Potenziale unterstützt werden.
In der Süddeutschen Zeitung gibt es 20 Streaming-Filmtipps für gute Laune. Wohlfühlfilme für Mut, Hoffnung oder eben gute Laune.
In meinem liebsten Stöber-Blog ist heute für mich ein Traumhaus zu bewundern. Einfach wunderbar! Auch die Aussicht!
Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Ich will denen, die es gerne möchten, die Möglichkeit geben, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!





