Der Wecker des Liebsten summt um 6. Da bin ich auch schon/ noch/ mal wieder wach. Ich stehe gleich nach ihm auf. Als ich aus dem Bad komme und mir den ersten Kaffee eingieße, macht er sich auf den Weg ins "echte" Büro.
Ich wecke alle Kinder. Auch die Augustschnuppe. Weil der Kindergarten heute wegen einer Teamfortbildung geschlossen ist, soll sie mit mir ins Büro mitkommen. Und weil wir danach einen wichtigen Termin haben, will ich so früh wie möglich losfahren.
Für die drei Schulkinder habe ich gestern Abend noch einen großen Topf Schnüsch gekocht. Die Suppe brauchen sie sich mittags nur noch aufwärmen.
Um 8 Uhr verlasse ich mit der Augustschnuppe das Haus. Wir fahren mit dem Bus ins Büro, weil das Lastenrad leider immernoch nicht einsatzbereit ist. Das ärgert mich ein bisschen, weil das eine so schöne Strecke ist. Ich scheue im Moment die Ausgabe von 200 Euro. Das kosten zwei neue Vorderräder. Die Kosten für die Werkstatt kommen dann auch noch oben drauf.
Der Bus ist zum Glück ganz leer. Als wir ankommen, ist Nina da. Sie hat bestimmt nicht so früh mit uns gerechnet. Weil gerade ein bisschen mehr zu tun ist, arbeiten wir gleichzeitig. Immer mit Maske und meistens jede in einem Raum.
Die Augustschnuppe breitet erstmal ihr mitgebrachtes Spielzeug aus. Dann sitzt sie am Tisch und malt oder klebt Aufkleber auf. Manchmal trägt sie auch die fertigen Pakete in den Nebenraum. Sie findet es super im Büro und will bald mal wieder mitkommen.
Zum Mittag wärme ich ihr Schnüsch auf. Die Suppe habe ich zum Mitnehmen einfach in ein Schraubglas gefüllt. Die Kleine sitzt vorne am Fenster in der Sonne und isst zwei Portionen.
Um 13 Uhr mache ich heute Feierabend. Denn uhhhhhh! wir haben den Termin zur Abholung der Brille! Ich bin ein bisschen aufgeregt und schwanke zwischen Freude, dass es endlich soweit ist und Bangen, ob die Kleine die Brille annimmt.
Im Brillenfachgeschäft geht es dann ganz unspektakulär schnell. Die junge Frau kommt, nimmt die Brille und setzt sie der Augustschnuppe auf die Nase. Ich fühle mich ein bisschen überrumpelt, versuche aber, mir nichts anmerken zu lassen. Ich hatte ein bisschen mehr Vorlauf erwartet.
Das große Aha-Erlebnis bleibt dann auch erstmal aus. Die Augustschnuppe hält ihren Kopf ganz schief und rührt sich nicht. Sie sagt kein Wort. Wir bekommen ein Brillenetui und ich bezahle die Brille. Dann sind wir auch schon fertig in dem Laden. Ich glaube, das hat keine Viertelstunde gedauert.
Draußen nehme ich die Kleine fest an die Hand. Sie guckt ein bisschen schüchtern in die Gegend. Ich begucke sie mir mit ihrer Brille mal so richtig. Achseufz, die Gläser sind bei minus 8 Dioptrien schon ziemliche Lupen. Aber ich habe alle Extras ausgewählt, die möglich waren. Deshalb sind sie auch leicht und dünn und bruchfest und entspiegelt.
Zur Feier des Tages kaufe ich uns beiden je eine Kugel Schoko-Eis. Doch der Wind pustet heute so sehr um die Ecke, da wird uns ein bisschen frisch.
Wir fahren mit dem Bus nach Hause. Unterwegs bereite ich die Augustschnuppe darauf vor, dass alle ihre Geschwister fragen werden "Ohhhhh, hast du eine Brille?!". Und genau so ist es dann auch. Ich schaffe mal ein bisschen Abstand zwischen den Geschwistern, damit die Kleine sich erstmal in Ruhe umgucken kann.
Sie läuft durch alle Zimmer und will mit ihren Spielsachen spielen. Der Liebste ist auch schon da, sitzt aber noch im Schlafzimmer in einer Videokonferenz. Als er um 15 Uhr Feierabend macht, gibt es Berliner vom Bäcker und Kekse.
Der Adventsjunge hat am Vormittag wieder fast nichts von seinen Aufgaben erledigt. Heute muss er aber alles fertig kriegen, denn bis 18 Uhr sollen die Aufgaben am Übergabeort abgegeben sein. So sitzt er am Nachmittag am Schreibtisch, bis er fertig ist.
Später gehen die großen Kinder ein bisschen raus und bringen dabei gleich die Pappe zur Papiertonne. Ich sammle im Gärtchen ein bisschen abgestorbenes Zeugs ein und bringe es zur Kompost-Sammelstelle.
Dann ist KIKA-Zeit. Die Augustschnuppe sitzt beim Fernsehgucken erstmals hinten auf dem Sofa an der gegenüberliegenden Wand und nicht wie sonst nur einen Meter davor auf dem Teppich.
Zum Abendessen gibt es nochmal Schnüsch. Ich hab es mit der Menge echt gut gemeint. Am Tisch verkünde ich, dass ich am Wochenende mal nicht in der Küche stehen will. Ich bin gespannt, was wir essen werden.
Am Abend machen wir zur Feier des Ferienbeginns mit den drei Großen einen Filmabend. Zwei Wochen Pause!
Meine heutigen Entdeckungen im Internet:
Ladenhüter Elternentschädigung. Eltern, die wegen geschlossener Kitas und Schulen nicht arbeiten können, haben Anspruch auf Entschädigung. Die Zahlen zeigen aber, dass das Angebot ein Flop ist.
Die Techniker Krankenkasse und der Hamburger Fußballverein St.Pauli haben sich zusammengetan. Ihr Projekt heißt "Weltverbesserer" und spricht verschiedene Themen an. Zum Beispiel: Fasten mal anders - wo uns weniger echt mal guttun würde oder Was tun gegen Langeweile? Die besten Tipps.
Die Neurowissenschaftlerin Franca Parianen sagt "Das Teilen hat uns mal groß gemacht." In der Evolution war das Teilen extrem nützlich. Die Idee des Eigentums existiere in der Menschheitsgeschichte noch gar nicht so lang. Doch wir hätten verlernt, gemeinsame Gewinne zu sehen. Interessante Sache!
Und noch etwas Interessantes und Wichtiges: Finger weg von der zentralen Gewindeschraube bei Abflüssen von Dusche und Badewanne - Folge ist in der Regel ein Wasserschaden. Wusstet Ihr das?
Kunst der Stille. The Arctic Hideaway. Auf einer kleinen Insel vor der Küste Nordnorwegens hat ein Künstler »The Arctic Hideaway« geschaffen - einen Rückzugsort für Kreative und Reisende gleichermaßen. Oh ja bitte, ich melde mich hiermit an!
1993 - 2021. Ein Abschiedsgruß von Daft Punk.
Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Ich will denen, die es gerne möchten, die Möglichkeit geben, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!