Sonntag, 6. September 2020

Das erste Septemberwochenende...

... beginne ich am Freitagabend in der Badewanne. Das habe ich seit... hm... dem Sommeranfang nicht mehr gemacht. War ja auch zu warm dafür. Jetzt im Herbst ist es wieder ein schönes Abendritual, das nur mir gehört. Zum Schaumbad nehme ich ein neues Buch mit in die Wanne. Alu von Große Köpfe hat es mir geschenkt, die immer die Wochenenden in Bildern sammelt.

"Hufeland, Ecke Bötzow" (Amazon-Partner-Link) von Lea Streisand katapultiert mich schon mit den ersten Sätzen in meine Kindheit in Ost-Berlin zurück. Vertraute Bilder steigen vor meinem inneren Auge hoch. Altbauwohnungen und Hinterhöfe, Einschusslöcher, Ochsenblutfarbe, Plattenbauten und Sero-Annahmestellen, Pionierlieder, Fischläden, Schallplatten, "Der Wolf und Rotkäppchen in der Stadt", Westpakete, ... das alles war auch meine Kindheit. Das halbe Buch habe ich nun schon durch. Es hätte fast von mir stammen können.

Am Samstagmorgen wird unsere Gemüsekiste aus Wulksfelde geliefert. Ups, so früh habe ich nicht mit dem Lieferanten gerechnet. Ich öffne ihm die Tür im Bademantel. Diesmal sind gleich 5 Sorten Käse dabei. Die Tour de Kaas ist gestartet. Ich habe dazu auch gleich noch Brot bestellt. Zum Frühstück machen wir eine Käseverkostung.




Dann bin ich ein kleines bisschen aufgeregt. Mein allererster offizieller Einsatz in meiner Funktion als Naturerlebnispädagogin steht an. Ein Kindergeburtstag soll mit einer Schnitzeljagd gefeiert werden. Ich bin eine ganze Stunde eher im Naturschutzgebiet. Mit meinen neuen Schlüsseln kann ich die Scheune aufschließen. Dort lagern alle Materialien für die Aktionen im Gelände.

Ich hole mir, was ich brauche und laufe los, eine Spur legen. Dafür knote ich Stoffstreifen an Bäume, Büsche oder Gräser. Nebenbei teste ich die Begehbarkeit des Geländes und nehme gleich Müll mit, den ich dabei finde. Viel zu früh stehe ich dann am Treffpunkt und warte auf meine Gruppe.



Um 12 Uhr trifft die Gruppe aus 7 Kindern und zwei Erwachsenen ein. Die nächsten zwei Stunden machen mir große Freude. Ich kann sagen, ich bin wirklich voll in meinem Element. Die Gruppe ist toll und alle sind sehr nett. Der Ablauf klappt wunderbar. Hinterher radle ich ganz beglückt nach Hause. Aufenthalt in der Natur, Wissen weitergeben und mit netten Menschen Spaß haben. Das ist ja sowas von mein Ding!


Während ich weg bin, macht der Liebste Mittagessen und isst schon mit den Kindern. Ich esse, als ich nach Hause komme. Am Nachmittag fahren wir nochmal kurz nach Karlshöhe. Hauptsächlich, wegen des Kuchens. Eine Runde laufen wir auch, denn den Spielplatz, die Schafe und den Wald wollen die Kinder trotzdem sehen.

Am Abend schauen der Liebste und ich anlässlich des frühen Todes des Schauspielers Birol Ünel den Film "Soul Kitchen" (Amazon-Partner-Link, kostenlos in Prime).  Der Film, der in Hamburg spielt, macht einfach Spaß und ist eine nette Unterhaltung.




Am heutigen Sonntag geht der Liebste als erstes mit der Augustschnuppe frische Brötchen holen. Nach dem Frühstück schlumpern wir ein bisschen rum. Ich fahre mit dem Rad zum nächsten Bahnhof und hole mir die Sonntagszeitung.

Zum Mittagessen gibt es Flammkuchen. Ich backe drei Bleche. Eins mit Tomate-Mozzarella, eins mit Zwiebeln und Speck und eins mit Kürbis und Camembert. Dafür hoble ich Hokkaido-Kürbis mit dem Sparschäler in dünne Scheiben. Ist ein bisschen aufwändiger, aber sehr lecker!



Am Nachmittag geht der kleine Bruder zu einem Kindergeburtstag im Naturschutzgebiet. Der Liebste hat einen Ausflug zu einem Naturlehrpfad rausgesucht. Er fragt mich, ob das okay ist, wo ich doch jetzt selber andauernd im Naturschutzgebiet bin. Aber klar, Natur geht immer! Und vielleicht kann ich mir noch neue Ideen holen.

"Naturerlebnis Grabau" in der Nähe von Bad Oldesloe wurde gestiftet, um Kindergartengruppen und Schulklassen Erlebnisse im Wald zu ermöglichen. Der Lehrpfad und der Waldspielplatz sind aber auch für alle anderen Besucherinnen und Besucher jederzeit frei zugänglich.

Wir haben Glück, genau als wir dort ankommen, ist der Regen vorbei. Der Wald ist schön und der Blick über den See auch. Manche Stationen sind schon ein bisschen in die Jahre gekommen. Aber wir haben Spaß und einen netten Nachmittag zusammen.









Auf dem Rückweg halten wir am Erdbeerhof Glantz. Da ist es schon fast schon ein bisschen spät. Wir bekommen problemlos einen Tisch, essen leckeren Kuchen oder Eis. Wir winken den Erdbeerhäuschen in ihrem Winterquartier.

Am Abend ist Badewannenzeit und dann ist das Wochenende auch schon wieder rum. Sehr gemütlich diesmal.


Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Ich will denen, die es gerne möchten, die Möglichkeit geben, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!







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