Montag, 3. August 2020

Urlaub in Angeln 1

Am Samstag, den 18. Juli machen wir uns auf in Richtung Angeln. Vorher haben wir wochenlang gebibbert, ob es mit unserem Sommerurlaub in diesem Jahr überhaupt klappt. Schleswig-Holstein erlaubte wegen der Corona-Krise zwischenzeitlich keine touristischen Einreisen. Doch die Anweisungen wurden irgendwann zurückgenommen. Uns war von vornherein klar, dass wir in diesem Jahr insgesamt weniger Ausflüge machen würden, um Menschenansammlungen zu vermeiden. 

Für unseren Anreisetag haben wir im Restaurant "Möwe Jonathan" einen Tisch reserviert. Das war eine gute Idee, denn für spontane Besuche waren keine Tische frei. Nach einer guten Fahrt, trotz einiger zähfließender Stellen, kommen wir um kurz vor 14 Uhr am Restaurant an. 

Seit wir vor ein paar Jahren das Restaurant mit schwäbischer Küche entdeckt haben, kommen wir immer wieder gerne hierher. Wir essen auch meistens die gleichen Gerichte, weil sie so lecker sind. Da freuen wir uns das ganze Jahr drauf. In diesem Jahr ist die Spielecke für die Kinder weggeräumt und die Tische wurden etwas auseinander gerückt.





















Nach dem Essen ist es endlich soweit: wir erreichen den Ferienhof Börsby. Hier waren wir im letzten Jahr das erste Mal zu Gast. Es hat uns so gut gefallen, dass wir damals noch während unseres Aufenthaltes unseren nächsten Urlaub gebucht haben. Und damit sind wir nicht die einzige Familie.

Wir fahren mit dem Auto auf den Hof, steigen aus und schon wollen die Kinder alles entdecken. Sie bringen noch kurz ihre Rucksäcke in die Ferienwohnung und weg sind sie. So wird es auch in den nächsten zwei Wochen sein, die Kinder haben wenig Zeit und wollen am liebsten den ganzen Tag auf dem Hof sein. 

Die Ferienwohnung ist wieder voll ausgestattet, mit allem, was man braucht. Alle Betten sind bezogen, es gibt Handtücher, sogar Seife, Spülmittel und Toilettenpapier. Zur Begrüßung steht ein Korb mit hofeigenen Eiern in der Küche.

Der Liebste und ich packen erstmal aus. Dann fährt der Liebste zum nächsten Supermarkt einkaufen. Einmal eine große Kühlschrankfüllung. Er eskaliert dabei ein bisschen, denn er war seit März nicht mehr alleine einkaufen. Der kleine Kühlschrank reicht für die ganzen Leckereien fast nicht aus.  




 





















Am Samstag um 17 Uhr findet sogar noch das Reiten statt. Die Kinder sind im siebten Himmel! Das Mutzelchen und der kleine Bruder sind im letzten Jahr schon auf den lieben Welsh-Ponys geritten. Sie können gleich ohne Begleitperson über die große Wiese reiten. Der Adventsjunge sitzt in diesem Jahr das erste Mal auf dem Reitpony. Er wird von mir oder seinen Geschwistern geführt.























Der nächste Tag ist ein Sonntag. Ruhetag für die Pferde. Wir wollen nach dem späten Frühstück das erste Mal den Weg zum Meer ausprobieren. Google Maps sagt, es wären vom Ferienhof ungefähr 30 Minuten zu Fuß dorthin. Doch mit der Augustschnuppe sind wir nicht so schnell. Fast eine Stunde brauchen wir für die 2,5 Kilometer. Der Weg ist nicht besonders spannend. Immer nur geradeaus, links und rechts Wiesen und Felder. Es ist heiß und die Kinder maulen mich voll. 





















Ich will ehrlich sein und auch die unschönen Seiten des Urlaubs nicht aussparen. Vor dem Losgehen hatten der Liebste und ich uns angemotzt. Verschiedene Erwartungen an den Ausflug und an den Urlaub generell, mangelnde Absprachen und die vergangenen langen Wochen, die wir permanent auf einem Fleck hockten, brachen sich nun endlich Bahn. Meine Laune ist also schon beim Losgehen dementsprechend. 

Als wir endlich am Meer ankommen, geht es mir nicht gut. Der Strand ist wunderschön. Es ist trotz des tollen Wetters angenehm leer. Ich creme die Kinder mit Sonnencreme ein. Das mag ich überhaupt nicht. Alles klebt. Die Augustschnuppe wälzt sich kurz darauf im Sand. Sie ist komplett paniert. Neben uns sind lauter glückliche Familien. Ich ziehe mir meinen Sonnenhut weiter ins Gesicht. Meine Laune wird immer schlechter. Der beliebte Postkartenspruch "Life is better at the beach" fällt mir ein. Haha. Mit schlechter Laune sitzt es sich auch am Meer nicht gut. 





















Ich mag da nicht mehr sein. Ich verabschiede mich von meiner Familie und trete den Rückweg an. Im Stechschritt brauche ich für den Rückweg keine 20 Minuten. Ich fühle mich nun noch schlechter als vorher. Mir tut der Liebste leid, der den langen Weg mit den Kindern zurücklaufen muss. Sie werden sicher Hunger haben. Als kleine Wiedergutmachung koche ich schonmal einen großen Berg Nudeln mit Tomatensauce. 

Am Abend sprechen der Liebste und ich uns aus. Dann ist alles wieder fein. Der Tag endet mit einem wunderschönen Abendhimmel über dem Ferienhof.