Freitag, 14. August 2020

Uff!

Boah, was war DAS denn bitte?! War das nur eine Woche? Unser Leben hat so dermaßen an Fahrt aufgenommen, dass ich gar nicht weiß, was ich zuerst machen soll. Blogeinträge liegen angefangen rum, für Instagram und Twitter habe ich auch zwischendurch gar keine Zeit mehr und lesen schaffe ich nur auf dem Klo. 

Die erste ganze Woche Schule liegt hinter uns. Nach dem Motto "Augen zu und durch" gehen unsere Kinder jeden Tag von morgens bis nachmittags zusammen mit ihren kompletten Klassen in die Schule. 

Auf dem Schulhof und in den Gängen sollen zwar Gesichtsmasken getragen werden, im Unterricht aber nicht. Die Abstandsregeln können und sollen auch gar nicht mehr eingehalten werden. Die Klassenräume sollen gut gelüftet werden, doch in manchen Klassenräumen können die Fenster nur gekippt werden. Aus Sicherheitsgründen. Was berechtigt ist, denn hier in Hamburg ist doch prompt ein Kind aus einem weit geöffneten Fenster gefallen.

Einladungen zu vier Elternabenden in den nächsten zwei Wochen liegen auf dem Tisch. Auf jedem Elternabend werden Materialgelder, Mitgliedsbeiträge für den Schulverein und Beiträge für Geschenke für Erzieherinnen und Lehrerinnen eingesammelt. In bar natürlich. Wurde schon immer so gemacht. Gerade fällt mir ein, dass wir auch noch nie nachgefragt haben, ob es nicht auch eine Bankverbindung gibt. (Notiz: dieses Mal nachfragen.) 

Die Großen sind alleine losgezogen und haben sich mit neuen Heften, Stiften, Umschlägen und Hallenturnschuhen für die Schule eingedeckt. Die Hälfte der Hefte war dann aus Versehen verkehrt. Braucht jemand vier DIN A4 Vokabelhefte?

Außerdem standen in dieser Woche viele ärztliche Termine an. Ich weiß ja auch nicht, wie die Termine sich so ballen konnten. Ich war zur Vorsorge bei meiner Frauenärztin. Dem Mutzelchen wurden zwei Milchzähne gezogen weil sie nicht von alleine rausfallen wollten. Für mich als Mutter ein unschöner Anblick, wie der Zahnarzt in der Wunde nach der abgebrochenen Wurzel suchte. Das Mutzelchen war sehr tapfer! Für die Lücken gibt es jetzt eine Zahnspange, damit die bleibenden Zähne dann auch Platz haben, wenn sie kommen. 

Der Adventsjunge muss nächste Woche einen Tag ins Kinderkrankenhaus, denn ein Gefäß in der Nase soll verödet werden. Das jahrelange schwallartige Nasenbluten war ziemlich belastend. Das wird unter Vollnarkose gemacht. Da war also ein Vorgespräch nötig und auch ein Corona-Test. 

Die Augustschnuppe war heute beim "Kinder-TÜV" beim Kinderarzt. Oh, was war sie schüchtern! Das darf sie aber auch sein, sagt der Arzt. Das Messen und Wiegen habe ich dann mal übernommen. Ansonsten ist alles in Ordnung, nur die Augen müssen wir mal nachschauen lassen. In ihrem Rucksack hatte sie Hausschuhe, Bücher, Spielzeug und ein bisschen Dekoration mit :-)






Die Eingewöhnung im Kindergarten stockte ein wenig. Wegen Personalmangel haben wir pausiert. Aber die Tage, an denen die Augustschnuppe vor Ort war, haben ihr sehr gefallen. Es war schwer, sie wieder von dort wegzubekommen. Doch gerade in den ersten Tagen ist es wichtig, rechtzeitig zu gehen, denn anderthalb Stunden reichen für den Anfang völlig aus. Man merkte ihr hinterher auch an, dass sie die vielen neuen Eindrücke erst noch verarbeiten muss. 

Ich habe derweil auf einer sehr schönen Personalversammlung im Naturschutzgebiet Höltigbaum meine neuen Kolleginnen und Kollegen kennengelernt. Wir saßen im Freien unter im Wind rauschenden Bäumen und die Hitze ließ ein bisschen nach. Über uns zwitscherten die Vögel und in der Ferne blökten die Bentheimer Landschafe. Am Wochenende werde ich bei einer Kollegin hospitieren. Meine ersten Aufträge für August und September habe ich in dieser Woche auch schon organisiert. Jetzt muss ich mich noch ein bisschen in die Materie einarbeiten. Uh, jetzt wird es wirklich ernst! So lange habe ich mir diese Tätigkeit für mich gewünscht und nun geht es los und ich habe ein bisschen Bammel. 

Auch im Museumsdorf habe ich wieder einige Einsätze. Vor dem Kartoffeltag am 23. August, für den es übrigens auch Online-Tickets gibt, werde ich beim Kartoffeln schälen mithelfen. Mal sehen, wie viele Eimer ich schaffen werde. Ein paar Gruppentermine stehen auch schon im Kalender. Das ist nach wie vor eine ehrenamtliche Arbeit, die mir viel Freude bereitet. 

Gleichzeitig erlebe ich gerade den Sommer meines Lebens. Ich habe nullkommanull Kilogramm Übergewicht mehr. Ich schwitze überhaupt nicht mehr. Ich trage kurz, sehr kurz, und es ist herrlich! Meine Beine sehen das erste Mal seit meiner Jugend wieder die Sonne. Und im Gegensatz zu meiner Jungend, wo ich übrigens dasselbe Gewicht hatte, bin ich jetzt endlich frei von Scham und Selbstzweifeln, was meinen Körper betrifft. Perfekt ist er natürlich immernoch nicht, das muss auch gar nicht sein, aber mir geht es sooooo gut!

Und über allem schwebt bereits die leise Melancholie des vorbeiziehenden Sommers. Da steht demnächst ein Abschied an. Ein Abschied von der Unbeschwertheit der langen Abende, ein Abschied von Licht und Wärme. Am frühen Morgen ist die Luft schon ein bisschen knisterig. Hier und da riecht es trotz der Hitze manchmal schon nach Herbst. In zwei Wochen werden wieder die Lebkuchen in den Supermärkten liegen. Dann werden wir uns wappnen müssen vor dem Herbst und allem, was er wohl bringen mag...