Montag, 6. August 2018

Sommer in Angeln - Der erste Tag

20. Juli 2018

Gleich nachdem das Auto vor unserem Feriendomizil geparkt ist, springen die Kinder raus und laufen rüber zur Pferdekoppel. Endlich! Da ist ja Mona! Und Liv! Hallo, kennt ihr uns noch? Von den Pferden haben die Kinder das ganze vergangene Jahr gesprochen. Die Kinder dürfen sogar gleich mit anpacken und Mona zum Stall führen. Dort werden die Pferde bereit gemacht für den Abendausritt.

Der Liebste und ich richten unsere Ferienwohnung ein. Koffer in die entsprechenden Zimmer. Badezimmerkram, Babyzeug... Dann fährt der Liebste im nächsten Supermarkt einkaufen. Wir haben aufgehört, Lebensmittel mit in den Urlaub zu nehmen. Zum Einen haben wir im Auto wirklich, wirklich keinen Millimeter Platz dafür, zum Anderen bekommt man an jedem unserer Urlaubsorte genügend Nahrungsmittel zu kaufen. Der Liebste kauft Butter, Milch, Marmeladen, Käse, Wurst, Obst und Gemüse. Frische Brötchen werden wir jeden Morgen am Urlaubsort vom Bäcker geliefert bekommen.

Ich drehe derweil mit der Augustschnuppe im Wagen eine Runde über den Hof. Es ist heiß. Sehr heiß. So heiß, dass auch hier im Norden, wo sonst immer eine schöne frische Brise wehte, alle Wiesen und Felder vertrocknet sind. Am Straßenrand zeigen erste Bäume gelbes Laub. So haben wir unseren Sommerurlaubsort noch nie erlebt.



Nach dem Abendbrot sind das Mutzelchen, der kleine Bruder und der Adventsjunge wieder auf dem Spielplatz mit dem großen Trampolin. Sie haben gleich Anschluss gefunden. Es sind viele Kinder aller Altersstufen auf dem Hof. Manche sind schon eine Woche da, manche sind, so wie wir, gerade erst angereist. Wir versuchen gar nicht erst, die Kinder früh ins Haus zu kriegen. Die Nächte sind hier oben im Norden auch Ende Juli immernoch recht hell. Gegen 21:30 Uhr verschwindet die Sonne hinter den Hügeln.

Ich mache zum Sonnenuntergang einen Spaziergang mit meiner Kamera. Das mache ich hier so gerne. Nur die Natur und ich. Endlich lässt die Hitze etwas nach. Das trockene Gras raschelt und knackst unter meinen Füßen. Es riecht nach Staub und Kamille. Ich laufe am Feldrand entlang. Der Weizen sieht recht niedrig aus. Ich nehme eine Ähre in die Hand. Die Getreidekörner rieseln mir entgegen.

Oben auf dem Hügel kann ich über die Felder bis zur Ostsee sehen. Gleich ist die Sonne weg. Sie taucht vorher noch alles in orangegoldenes Licht. Ich kann mich gar nicht sattsehen an dieser Pracht. Ich laufe ganz langsam und will mir alles ganz genau einprägen. Ich bewundere jedes kleine Detail. Wie die Gräser so leicht über dem Boden schwirren und glitzern. Wie die Blätter der Eberesche das warme Licht hindurch lassen, so dass ich ihre Blattadern sehen kann.

Dann fällt mir ein, dass es der Geburtstag meiner Oma ist. 90 Jahre wäre sie an diesem Tag geworden. Ich denke an sie und meine Ferienaufenthalte als Kind bei ihr. Ich denke an ihre schlichte Kleidung, ihre aufgeräumte Wohnung, ihre Sparsamkeit. Nie habe ich sie schlecht von etwas oder von Personen reden hören. Sie hat sich so selten etwas gegönnt. Ich danke ihr, dass sie für mich da war und atme tief durch.

Zurück auf dem Hof merke ich, dass die Steine der Häuser die Sonnenwärme gespeichert haben. Oben auf dem Hügel war es schon viel kühler. Ich treffe die Kinder und kündige die Bettgehzeit an. Vorher sagen wir noch den Pferden gute Nacht. In der Ferienwohnung krabbelt noch die Augustschnuppe herum, der Liebste sitzt bei ihr. Ich begleite die Kinder beim Zähneputzen und Füße waschen. Später machen wir alle Fenster auf, damit die kühle Nachtluft hereinkommt. Vor dem Haus dreht eine Fledermaus ihre Runden. Unser Sommerurlaub hat begonnen.













9 Kommentare:

  1. Ganz ganz schön geschrieben und traumhafte Fotos, man ist so richtig dabei, du solltest Bücher schreiben, so herrlich zum abtauchen, Danke. Herzliche Grüße von Kathrin

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  2. Ach so schön diese Bilder ! Danke dafür.

    Wir haben in diesem Jahr an unserem Urlaubsort auch über die Natur gestaunt. Leider, leider ist es viel zu trocken. Wobei der Sommer für die Kinder wunderschön ist.

    Liebe Grüße
    Die Großfamilienmama

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    1. Die Kinder fanden es toll! So lange durften sie noch nie aufbleiben :-)

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    2. Ja so war es bei uns auch und ich habe das total genossen. Hätte man mich das vorher gefragt, hätte ich gesagt : nein die kinder müssen doch pünktlich im Bett sein, dann haben wir auch ein wenig Ruhe für uns. Ist aber Quatsch. Gerade das lange Aufbleiben gab ganz herrliche Momente. Es war wunderschön.

      Viele liebe Grüße

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  3. Toll, da wäre man gerne dabei ☀️, Slo

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