21. und 22. Juli 2018
Eigentlich wissen wir gar nicht, welcher Wochentag ist. Hier im Norden auf dem Land ticken für uns die Uhren anders. Der Alltag, der Verkehr, das Internet mit all seinen Aufregern sind meilenweit entfernt. Ah, doch, wir wissen, am Wochenende hat das Restaurant "Möwe Jonathan" ab Mittag geöffnet!
In den letzten Jahren sind wir immer an unserem Anreisetag mittags in diesem schwäbischen Restaurant essen gegangen. Es gibt dort sehr schmackhafte Maultaschen und andere Gerichte. Die Kindergerichte sind auch sehr toll. Es gibt als Vorspeise eine leckere Tomatensuppe, als Hauptgang einen großen Pfannkuchen und als Nachtisch einen kleinen Eisbecher. Außerdem lieben die Kinder die großzügige Spielecke.
Am diesjährigen Anreisetag standen wir mittags aber vor verschlossenen Türen. In diesem Jahr wurden trotz intensiver Suche keine Saisonarbeitskräfte gefunden, weshalb das Restaurant in der Woche erst am Abend öffnen kann. Am Wochenende ist ab 12 Uhr geöffnet. So sind wir also am Samstag die ersten Gäste. Das Essen ist wie immer vorzüglich.
Wir fahren nach dem Essen nicht, wie sonst, zum Strand am Leuchtturm Falshöft. Denn dort wird kein bisschen Schatten sein, was bei der Hitze für uns kein Spaß wäre. Wir fahren wieder zurück zur Ferienwohnung.
Am Nachmittag spielen die Kinder auf dem Hof. Am frühen Abend beschließen wir, zum Strand runterzulaufen. Der ist zwar sehr steinig, liegt am Nachmittag aber komplett im Schatten. Wir nehmen den Einkaufstrolley mit, in dem wir unsere Handtücher und Wasserschuhe transportieren. Fast 30 Minuten laufen wir vom Gut bis zur Ostsee. Unterwegs wird uns richtig heiß. Wir singen und quatschen auf dem Weg, ich fotografiere und alle atmen wir auf, als wir hinterm Wald das Wasser sehen.
Die Badesachen haben wir schon unter. Wir legen unsere Kleidung auf die großen Steine am Rand und ziehen unsere Wasserschuhe an. So können wir bequem und gefahrlos am steinigen Strand mit den spitzen Muschelschalen und auch im Wasser laufen.
Der Liebste bleibt bei der Augustschnuppe auf der Decke. Ihr ist der Sand nicht geheuer, über den Rand der Decke krabbelt sie nicht. Ich gehe mit den anderen drei Kindern ins Wasser. Huh! Vorne im Schatten ist es ganz schön kalt. Aber weiter hinten wird das Wasser über einer Sandbank wieder flacher und liegt in der Sonne, da ist es gut auszuhalten. Wir hüpfen eine Weile über kleine Wellen und probieren, zu schwimmen. Für mich ist das Wasser fast zu flach zum Schwimmen. Für die Kinder ist es genau richtig. Der Adventsjunge hängt an mir und probt das Schweben im Wasser. Ich schaue zwischendurch immer wieder zu der Stelle, wo Meer und Himmel miteinander verschwimmen. Immer wieder herrlich, dieses Blau!
Als wir genug haben, sammeln wir unser Zeug zusammen und spazieren wieder zur Ferienwohnung. Die Erfrischung vom Meer ist bald aufgebraucht. Auf der Straße neben dem Feld steht die Hitze. Ein paar graue Wolken sehen vielversprechend aus, ziehen dann aber doch nur vorbei. Wir essen zu Abend und danach sind die drei Großen wieder auf dem Hof unterwegs.
Weil wir so spät im Bett waren, schlafen wir für unsere Verhältnisse recht lang. Erst um 9 Uhr weckt uns die Augustschnuppe. Als die Kinder aus dem Keller des Herrenhauses unsere bestellten Brötchen holen, ist unsere Tüte die allerletzte, d.h. alle anderen Familien auf dem Hof sind schon länger wach.
Wir schlumpern uns so durch den Tag. Die Kinder sind wieder draußen, bei den Tieren im Streichelzoo, bei den Pferden oder auf dem großen Trampolin. Mittags haben wir noch gar keinen Hunger. So fahren wir dafür schon recht früh am Nachmittag ins Café Kranz. Wir sitzen bei der Hitze drinnen, da ist es ganz angenehm und auch noch ganz leer. Wir bestellen Kindereisbecher, Saftschorlen, Eiskaffee und Kuchen. Es ist lecker, wie immer.
Weil das am Vortag so gut geklappt hat, beschließen wir, gleich nochmal zum Meer zu fahren. Wir halten an der Ferienwohnung an und holen alle Badesachen. Dann fahren wir sofort weiter. Das Auto parken wir auf dem Waldparkplatz und laufen das Stück durch den Wald runter zum Wasser.
Heute bleibt das Mutzelchen bei der Augustschnuppe auf der Decke. Der Liebste und ich planschen mit dem kleinen Bruder und dem Adventsjungen in der Ostsee. Das Baby mag aber irgendwann nicht mehr. Es quengelt und schreit dann, so dass wir uns beim Einpacken unserer Sachen beeilen müssen.
Am Abend wird es wieder spät. Die Hitze lässt nur langsam nach, keine Chance auf einen frühen Feierabend. Vor dem Schlafen steht noch die Mückenjagd in den Zimmern an.