Freitag, 10. November 2017

Lichterfest

Gestern fand in unserem Kindergarten das Lichterfest statt. Hier im Norden läuft das in Kita und Grundschule ganz unchristlich ab. Und ich muss gestehen, erst durch das Lesen von Blogs lernte ich den Sankt-Martins-Brauch überhaupt kennen. Denn aus Berlin kannte ich ihn auch nicht. Meine Kinder kennen die Geschichte von Sankt Martin trotzdem, z.B. aus diesem wunderschönen Buch über den hilfsbereiten Schuster Martin* oder den Liedern.

Doch zuallererst habe ich den Kindern Gänse gebacken. Warum sollte ich nicht etwas von dem Brauch übernehmen?! Ich habe eine richtig große Ausstechform* gekauft. Die ist 24 Zentimeter lang! Das Rezept für den superschnellen Quark-Öl-Teig habe ich bei Tanja im schönen Blog Zuckersüße Äpfel gefunden. Das Backen ging ganz fix. Die Teigmenge reichte für 6 große Gänse. Beim nächsten Mal nehme ich aber weniger Backpulver. Für die Augen der Vögel verwendete ich Haselnüsse. Die Kinder waren richtig überrascht, als sie beim Nachhausekommen die süßen Tierchen auf dem Tisch sahen.

Gegen 16:30 Uhr sind wir dann zum Kindergarten gelaufen. Der Liebste hat dank Gleitzeit eher im Büro Schluss gemacht, um auch dabei zu sein. Es wurde schon dunkel. Im ganzen Außengelände waren Lichter verteilt. Entweder hingen selbstgebastelte Laternen in den Bäumen oder Kerzen flackerten in großen Gläsern in den Beeten. Im Sandkasten stand eine Feuerschale.

Zu Beginn versammelten sich alle Kinder mit ihren Familien um unseren Kindergartenmusiker. Alle bekannten Laternenlieder wurden angestimmt. Und damit auch alle Eltern kräftig mitsingen konnten, haben sie Kerzenhalter mit Liedtexten bekommen. Eine tolle Idee! (mit dem Sankt Martins Lied gibt es so einen Halter hier. Und hier heißt sie Elternlaterne.)

Nach dem Singen setzte sich der Zug in Bewegung. Es ging einmal um den Kindergarten rum und über den benachbarten Schulhof. Danach gab es Würstchen, Brötchen, Punsch und warmen Kakao. Ich finde unser Küchenteam ganz grandios und bin ganz dankbar, denn bei allen Veranstaltungen verköstigt es die Gäste. Wir sind dann nicht allzu spät wieder gegangen. Der Adventsjunge ist erfahrungsgemäß bei solchen Veranstaltungen schnell durch den Wind.

Am schönsten fand ich, wie wir zusammen als Familie mit den leuchtenden Laternen über dunkle Wege nach Hause gelaufen sind. Im warmen Wohnzimmer kuschelten wir uns alle auf dem Sofa ein und schauten gemeinsam das Sandmännchen.








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9 Kommentare:

  1. Das alles klingt richtig gut! Aber ich weiß nun gar nicht wie ich unser St.Martin verbloggen soll ;-) Wir lesen offensichtlich das gleiche und ich hab mir tatsächlich dieses Jahr die gleiche Form gekauft, nur in 17,5 cm. ;-))

    Wünsche dir einen schönen Abend und ein schönes Wochenende!
    Liebe Grüße, Maike

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    1. Ach, erzähl doch ruhig. Es ist doch nie alles gleich :-)

      Ebenso ein schönes Wochenende!

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  2. Hallo,
    die Elternlaternen finde ich klasse. In diesem Jahr gibt es bei uns wegen Umstrukturierung leider kein Lichterfestdosen, aber für nächstes Jahr in meiner Kita, behalte ich die Idee. Danke dafür!
    Liebe Grüsse
    Silke

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  3. Die sehen ja wirklich gut aus, mein Schatz steht total auf Weckmann & Co. Da muss ich doch glatt mal welche nachhause. Danke für den Link. Und, jedes Mal, wenn ich sie backe, denke ich, dass das wahrschei lich auch was für Euch wäre. Schau es Dir mal an. Sind irre lecker: https://unalife.de/2017/05/31/apfelkekse-rezept-das-leben-faellt-wohin-es-will/
    LG und ein schönes Wochenende- Elke

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  4. Hach, gute Idee! Wir leben im Rheinland und hier gehören Weckmänner einfach dazu! Das Rezept werde ich heute gleich testen. Ich überlege schon, ob es auch mit glutenfreien Mehl funktioniert...

    LG

    Simone

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    1. Ich kenne mich mit glutenfreiem Mehl nicht aus. Sag mal Bescheid, ob es geklappt hat.

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  5. Als Kind aus gutkatholischem Haus in der Eifel kenne ich diese Lichter- oder Laternenfeste nicht.
    Hier wird am 11.11, also am Namenstag des Hl. Martin Sankt Martin gefeiert und wir fangen in der Kirche an, wo vom Leben des Bischof von Tours berichtet wird und davon, wie er seinen Mantel mit einem Bettler geteilt hat. Dann wird odentlich St. Martin gesungen - 5 Strophen, die letzte mit Christusbezug (Jesus erscheint dem Martin im Traum und dankt ihm, dass er ihm geholfen hat als er gefroren hat). Dann geht ein Reiter in rotem Mantel hoch zu Roß voran und alle Kinder, Eltern, Musikverein usw. hinterher. Alle St. Martinsschlager werden gesungen und es endet am großen Martinsfeuer. Auch hier wieder Lieder ohne Ende. Dann Martinsbrezel für alle, Kinderpunsch und warmer Kakao. Viele Kommunen bringen die Wecken auch zu den alten ab 70 ins Haus.
    Und wenn es besonders urig ist wird eine Gans verlost. Traditionell wurde mit diesem Bauch die Martinsquadragesima eingeläutet, eine Fastenzeit bis Weihnachten. An dem Tag wurde Ganz und Deftiges aus Kartoffeln geschmaust. Die Fastenzeit gibt es aber in der kath. Kirche seit dem 2. Vatikanum (1962-65) nicht mehr. Der Brauch ist geblieben, man kommt zusammen, hier kennen alle Kinder das Leben des heiligen Bischofs als Vorbild christlicher Nächstenliebe. Scheinbar ist der nette Brauch Licht in die dunkle Nacht zu bringen ohne großen Inhalt auch in nichtkatholische Gebiete gewandert. So ohne Bezug zum Ursprung käme mir das echt schräg vor, glaube ich
    Grüße
    Lamasus
    https://blog.kleinelamas.de

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    1. So ist es ja mit vielen Bräuchen, nicht wahr?! Manche halten sich, manche verschwinden, manche werden abgewandelt oder ganz neu interpretiert. Uns hat da nie etwas gefehlt.

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