Donnerstag, 28. April 2016

Der Haushalt kann warten

Heute ist der Wäscheberg liegengeblieben und die Küche musste auch warten. Und das kam so:

Neulich sagte mir das Mutzelchen, dass sie ihrem kleinen Bruder, der im Mai Geburtstag hat, ein kleines Kuscheltier nähen will. Als er mal einen Nachmittag bei seinem Freund war, setzten wir uns zusammen und sie nähte, mit ein bisschen Hilfe von mir, ein kleines knuffiges Monster. Dann versteckte sie es in ihrem Kleiderschrank.

Weil sie aber auch so ein Monsterchen haben wollte, nähte sie sich gestern selber eins. Heute half ich ihr noch bei den Knopfaugen. Im alten Nähkasten meiner Oma gibt es noch genügend bunte Knöpfe. Das sah der kleine Bruder und sagte plötzlich: "Ich will auch nähen!"




Und so saßen wir den ganzen Nachmittag am Esstisch und erzählten dem kleinen Bruder vom Nähen und bestaunten seine ersten Nähversuche. Nach dem Zeichnen einer Skizze legte er gleich los. Er hatte sichtlich Spaß und ist jetzt ganz stolz auf sein Werk.

Und damit der Adventsjunge sich auch freut, durfte das Monsterchen aus dem Geschenkeversteck ausziehen und die bunte Bande komplettieren.

Mutzelchen meint: "Nähen macht richtig viel Spaß und hinterher hat man ein schönes Ergebnis!"

❤ ❤ ❤






Mittwoch, 27. April 2016

10 Tipps für erfolgreiches Bloggen!

So oder so ähnlich lauten viele Überschriften im Internet.

Erfolgreich bloggen. Was ist das eigentlich? Was macht ein Blog erfolgreich? Ich glaube, da gibt es so viele Definitionen, wie es Blogs gibt. Fakt ist: wer ein Blog betreibt, will gesehen werden.

Möchte ich hauptberuflich bloggen und Geld damit verdienen? Dann muss ich mich ordentlich dahinter klemmen, sehr regelmäßig schreiben, Keywords einsetzen, SEO-Stragien beachten, umherreisen, mehrere Marketing-Kanäle bedienen, netzwerken, viele Kooperationen eingehen und Werbepartner auf mich aufmerksam machen. Dann bemisst sich der Erfolg wohl in Geld.

Ist mein Blog mein Hobby? Dann schreibe ich vor allem wann und wie ich will, weil es mir Spaß macht, um Erinnerungen zu bewahren, um Geschichten zu erzählen, um ein Nachschlagewerk für meine Rezepte zu haben, um Erfahrungen auszutauschen, um Hilfe zu bekommen, um meine oder die Ideen anderer zu teilen und neue Kontakte zu knüpfen. Dann ist es ein Erfolg, wenn sich dankbare Leserinnen und Leser persönlich melden und Bloggerinnen und Blogger von nebenan auf mein Blog verweisen.

Ist mein Blog eins von beiden oder von allem ein bisschen? Das entscheidet allein die Person hinter der Seite im Internet. Und wird für ihr Blog mit der Zeit die passenden Leserinnen und Leser finden. Und deshalb lohnt es sich nicht, sich mit anderen Bloggerinnen oder Bloggern zu vergleichen oder sich von wunderschönen Bildern oder Kampagnen unter Druck gesetzt zu fühlen. In einem anderen Zusammenhang, nämlich zum Thema Elternschaft und Erziehung, habe ich gelesen:


Bist du glücklich? 
Und wenn nicht: Was kannst du tun, um es zu werden?


Das habe ich mir gemerkt und kann deshalb seit 2008 ganz gelassen vor mich hinbloggen, meine Kinder erziehen oder auch nicht, Trends mitmachen oder aussitzen und für mich festlegen, ob ich erfolgreich bin oder nicht. Und dann reicht es mir manchmal, einfach ein Bild eines Momentes zu teilen, wie dieses hier. Ist es nicht schön?!


Sonntag, 24. April 2016

Unser Wochenende


Der Samstag beginnt mit Bettenabziehen. Ach nee, mit Ausschlafen und Kuscheln. Um 10 Uhr kriechen wir schließlich aus dem Bett. Wir liegen übrigens immernoch sehr hervorragend auf unserer Eve Matratze. Das Mutzelchen und der kleine Bruder holen frische Brötchen und dann sitzen wir gemütlich zusammen am Frühstückstisch.

Danach geht es zum Markt. Weil so schönes Wetter ist, gehen wir alle zusammen. Minus den Teenie, der noch schläft und eh nicht mehr so viel mit uns macht. Wir drehen unsere Runde und besuchen alle unsere Lieblingsstände. Wir kaufen Rhabarber, Spargel, Erdbeeren, Kartoffeln, Gurken, Paprika und Fleisch und Wurst. An vielen Ständen bekommen die Kinder etwas zum Knabbern.

Der schönste Moment ist, als der Liebste noch eine extra Schale Erdbeeren kauft und wir sie gleich an Ort und Stelle zusammen aufessen.



Nach dem samstäglichen Nudelessen machen wir Mittagspause. Ich mache ein kurzes Nickerchen, der Liebste schaut auf dem Sofa mit den Kleinen Feuerwehrmann Sam. Und nickert auch ein.

Am Nachmittag fahren wir zum Gut Karlshöhe. Ich möchte die Kinder mit den Baumgesichtern meiner Weiterbildung überraschen und hoffe, sie sind noch dran. Wir haben Glück und spielen gleich noch ein Spiel zwischen den Bäumen.

Am Abend suche ich für den Liebsten und mich den neuen Film "Macbeth"* aus. Schottland im Mittelalter, Schlachten, Macht und Liebe - ganz genau mein Ding! Es ist ein außergewöhnlicher Film. Die Bilder sind atemberaubend schön, die Schauspielerinnen und Schauspieler hervorragend, aber mit den Original-Shakespeare-Dialogen tun wir uns diesmal schwer. Ich merke, dass ich mich nicht auf alles auf einmal konzentrieren kann. Wir brechen irgendwann ab. Sehr schade, vielleicht ein anderes Mal.








Der Sonntag startet ein bisschen eher, aber dennoch ausgeschlafen. Der Adventsjunge hatte sich in der Nacht zu uns geschlichen. Die Sonne strahlt zum Fenster rein. Auf Twitter sehe ich, dass es in anderen Teilen Hamburgs schneit oder hagelt. Bei uns den ganzen Tag kein bisschen. Nur am Nachmittag regnet es kurz. Ansonsten ist es ziemlich frisch.

Nach dem Frühstück fährt der Liebste das Mutzelchen zu ihrer Freundin, wo sie bis zum Abend bleibt. Ich backe einen Rhabarber-Baiser-Kuchen. Erst als ich schon etwas angerührt habe, merke ich: da sind 6 (!) Packungen Mehl im Vorratsschrank, aber keine einzige Packung Zucker. Ich kratze alle Zuckerdosen aus und kriege es irgendwie hin. Vor lauter Verwirrtheit lese ich mein eigenes Rezept nicht richtig und vergesse, dass die Baisermasse erst nach kurzem Anbacken auf den Kuchen kommt. Es klappt zum Glück trotzdem.

Sendung mit der Maus, na klar! Zum Mittagessen gibt es Spargel und Schnitzel. Kurz vorher ist auch der Teenie aufgestanden. Mittagspause und Rumkruscheln für alle. Der kleine Bruder hat wegen einer Platzwunde an der Schläfe einen Tag in der Schule gefehlt und holt schnell die Matheaufgaben nach. Dann spielen sich die Jungs durch die Wohnung und alle Zimmer. Dort ein bisschen toben, da die Eisenbahn aufbauen, mit dem Bobbycar herumsausen und dort mit den Legosteinen klappern.

Am Abend ist Badewannenzeit. Der Liebste holt das Mutzelchen von ihrer Freundin ab. Sie möchte noch vom Kuchen kosten und füllt noch ein Freundschaftsbuch aus. Die Sonne scheint und ich fange im Gärtchen Bilder der Regentropfen auf dem Frauenmantel ein. Für die Kinder gibt es schließlich Schnittchen und Rohkost auf dem Sofa und das Sandmännchen.

Das Wochenende klingt aus mit Tee auf dem Sofa und vielleicht der Landpartie aus dem Alten Land oder einer Folge Bosch*. Guten Start in die neue Woche, allerseits!



Noch ganz viele Einblicke in andere Familienwochenenden gibt es nebenan bei Susanne.







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Freitag, 22. April 2016

Ein Interview für die Familienrollen

Bettina vom Blog Das frühe Vogerl interessiert sich für Familiengeschichten, die so bunt und vielfältig wie das Leben selbst sind. Für ihre Serie Familienrollen durfte ich ganz wunderbare Fragen zum Thema selbstbestimmte und außerklinische Geburt beantworten. Für mich völlig normal, aber bei einer Rate von 2 bis 4 % gehöre ich damit ganz klar zu einer Minderheit in unserem Land.

Schaut gerne mal nebenan vorbei!

Frühling 2009 - das Mutzelchen und ich zwei Wochen vor der Geburt des kleinen Bruders

Donnerstag, 21. April 2016

Überlebenspaket für meinen Abiturienten

Nun ist es tatsächlich soweit: der kleine Knirps, der gerade erst eingeschult wurde, schreibt heute seine erste Abiturprüfung. Morgen folgt gleich die zweite und nächste Woche noch eine. Ich dachte ja immer, wenn dieser Zeitpunkt gekommen ist, bin ich eine ältere erwachsene weise Frau. Hm, so fühle ich mich aber gar nicht.

Aber bevor ich in Sentimentalität verfalle, zeige ich heute mal das Überlebenspaket, das ich meinem Abiturienten gepackt habe. Er war echt beeindruckt und hat sich sehr gefreut. Mit Abiturientenfutter, Buchstabenkeksen gegen Wortfindungsstörungen, Energielieferanten, Frischmachern, dem roten Faden und vor allem seinem Wissen ist er wohl gut aufgestellt.

Und er ist gar nicht aufgeregt, der coole Große!






Dienstag, 19. April 2016

Der Moment, als ich alleinerziehend wurde...

Der Moment, als ich alleinerziehend wurde, liegt ein paar Monate vor der Geburt meines ersten Kindes. Ich bin 22 Jahre alt und halte einen Zettel in der Hand, den ich auf dem Schreibtisch meines Mannes fand. Er hatte sich nicht mal die Mühe gemacht, ihn zu verstecken. Auf dem Zettel sehr eindeutige Hinweise auf eine Geliebte. Gefunden über eine Kontaktanzeige. Ich weiß nicht, warum, aber ich wähle die Telefonnummer. Wider Erwarten haben wir ein sehr gutes Gespräch. Sie, abgeklärt und 20 Jahre älter als ich, sagt irgendwann lapidar: "Ach weißt Du, es gibt heutzutage so viele Alleinerziehende!" Ich muss schlucken und ich merke, es ist die Wahrheit: ich werde alleinerziehend sein.

Der zweite Moment, als ich alleinerziehend wurde, ist die Geburt meines Sohnes selbst. Als die Geburt losgeht, ist mein Mann über Stunden nicht zu erreichen. Ich fahre alleine mit meiner Beleghebamme und meiner Freundin in die Klinik und hinterlasse in der Wohnung einen Zettel. Irgendwann steht mein Mann im Kreißsaal. Ich brauche ihn nicht. Mit Hilfe meiner Hebamme und meiner Freundin bringe ich meinen Sohn zur Welt. Ich bin stolz auf mich und glücklich über meinen gesunden Sohn. In den Augen meines Mannes strahlt kein Glück, keine Anteilnahme. Gegen Mitternacht, zwei Stunden nach der Geburt, sind wir wieder zu Hause. Ich bin aufgewühlt und schaue die ganze Nacht mein Baby an. Mein Mann hat sich zur Seite gedreht und schläft. Am nächsten Morgen springt er um 7 Uhr aus dem Bett und ruft: "Ich muss los, mach dir dein Frühstück selber!" und weg ist er. Ich bin total erschrocken und beende genau in diesem Moment mein Wochenbett.

In den nächsten ein, zwei Jahren versuche ich, mich zusammenzureissen. Wir sind schließlich verheiratet und haben einen gemeinsamen Sohn. Ich bin zudem noch mitten in der Ausbildung und habe kein eigenes Einkommen. Unser Familienleben ist reine Fassade. Wir haben getrennte Zimmer, fahren nie in den Urlaub, tauchen höchstens auf Familienfeiern gemeinsam auf. An den Wochenenden ist mein Mann im Büro oder in der Kneipe. Ich mache alleine oder mit einer Freundin Ausflüge und Unternehmungen mit meinem Sohn.

Im Sommer 2000 stirbt mein Opa. "Wir haben uns nie geliebt." erzählt mir meine Oma am Ende dieser jahrzehntelangen Ehe. "Ich habe immer nur ausgehalten." Und da weiß ich, dass ich so nicht leben möchte. Ich möchte nicht am Ende meines Lebens sagen, ich hätte nie geliebt, ich hätte vielleicht gerne anders gelebt, ich habe immer nur ausgehalten. Nein, ich habe nur dieses eine Leben!

Im Kopf bin ich da längst raus aus meiner Ehe. Es dauert noch ein paar Monate, bis ich den Mut habe, mich wirklich zu trennen. Es ist einer der traurigsten Momente meines Lebens. Es gibt viel Angst, viele Tränen und viel Schmerz. Eine ganze Welt stürzt ein. Nun gut, es war vielleicht doch eher ein Kartenhaus. Meine Erwartungen, Träume und Wünsche für ein Familienleben haben sich nicht erfüllt. Es tut mir unendlich leid für meinen Sohn, der ein intaktes Familienleben nie kennenlernen wird. So sehr ich mich auch bemüht habe - ich gebe auf. Weihnachten 2000 bin ich wirklich alleinerziehend.

Mit Hilfe meiner Eltern komme ich langsam auf die Beine. In den Wochen nach der Trennung wohne ich mit meinem Sohn in meinem alten Kinderzimmer. Ich muss viele Ämtergänge unternehmen, beantrage Sozialhilfe, sitze stundenlang in langen Behördenfluren. Dann finde ich eine kleine Wohnung für mich und meinen Sohn. Ich bekomme einen Kindergartenplatz für ihn, bringe meine Ausbildung zu Ende und finde eine Arbeitsstelle. Für große Sprünge reicht es nicht, das Geld ist sehr knapp. Nebenbei das jahrelange Ringen um die Scheidung und um den Kindesunterhalt, der erst spärlich ist und irgendwann ganz ausbleibt.

Mir geht es trotz alledem sehr gut alleine mit meinem Sohn. Wir sind uns sehr nah und haben viel Freude miteinander. Ich renoviere und handwerke alleine, bringe Lampen an und sorge für unseren Lebensunterhalt. Ich bin jung, ungebunden und habe einen tollen Sohn. Im Grunde bin ich gar nicht so allein, denn wir sind wunderbar eingewoben in ein Netz aus Familie, Freundschaften und sehr guter Nachbarschaft. Mir geht es gut. 2006 lerne ich den Liebsten kennen und wechsle von alleinerziehend zur Patchworkfamilie. Aber das ist eine andere Geschichte.


Sommer 2001


Sonntag, 17. April 2016

Weiterbildung 6. Modul


Die Menschen müssen in der Weisheit so viel als möglich nicht aus Büchern unterwiesen werden, sondern aus dem Himmel, der Erde, den Eichen und Buchen.

Johann Comenius (1630)


Wie schnell doch die Monate vergehen! Am Samstag absolvierte ich ein neues Modul meiner Weiterbildung zur Fachkraft für Naturerlebnispädagogik. "Rund um den Baum" hieß das Motto des Tages.

Unsere Kursleiterin empfing uns auf dem Gut Karlshöhe. Wir versammelten uns im Seminarraum und nach einer kurzen Vorstellungsrunde trugen wir zusammen, was wir alles schon zum Thema "Baum" wissen. Das war schon ganz schön gut, aber ein paar Begriffe lernten wir noch dazu. Wir nahmen den gesamten Aufbau eines Baumes von der Wurzel bis zum Wipfel durch und beleuchteten auch den Querschnitt durch den Stamm von der Rinde bis zum Kern.

Danach gingen wir endlich raus ins Freie. Wir bekamen einen Bestimmungsschlüssel zur Hand und sollten versuchen, Bäume anhand ihrer Merkmale zu bestimmen. Das war jetzt im Frühling aufgrund fehlender Blätter teilweise gar nicht so leicht und nahm nach meinem Geschmack etwas zu viel Raum ein.

Nach der Mittagspause mit Leckereien vom bunten Buffet waren wir wieder im Wald unterwegs und probierten verschiedene Aktionen gemeinsam aus. Wir spielten Spiele, wechselten mit mitgebrachten Handspiegeln unsere Perspektive und probierten einige Experimente aus der Forscherwerkstatt aus. Mit dem Stethoskop lauschten wir dem Rauschen der Baumsäfte, das war toll! Und mit Ton und Naturmaterialien zauberten wir den Bäumen vergängliche Gesichter. Dieser Teil des Tages gefiel mir am allerbesten. Im Kontakt mit den Bäumen habe ich alles um mich herum vergessen und konnte richtig entspannen.

Später tauschten wir uns über unsere Erfahrungen aus und schauten wieder von oben auf diesen Tag herab. Mit welchen Mitteln können wir eine Gruppe an das Thema heranführen? Was können wir vielleicht sogar direkt in unserem Arbeitsalltag anwenden? Eine ganz hübsche kostenlose App für das Handy habe ich mitgenommen. Hier gibt es sie und auch kostenlose Broschüren zum Thema Wald zum Bestellen.

Weiterführende Literaturtipps für Interessierte: "Naturentdecker unterwegs"* mit vielen praktischen Mitmachaktionen für Kinder, "Mit Cornell die Natur erleben"*, DAS Handbuch der Naturerlebnispädagogik und auch das neue interessante Gemeinschaftswerk von Renz-Polster und Hüther "Wie Kinder heute wachsen: Natur als Entwicklungsraum"*. Auf meinem Wunschzettel steht außerdem das Buch "Das geheime Leben der Bäume"*. Das sah beim Reinblättern sehr spannend aus!


Wüsste ich genau, wie dies Blatt aus seinem Zweige herauskam,
schwieg ich auf ewige Zeit still: denn ich wüsste genug.

Hugo von Hofmannsthal












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Freitag, 15. April 2016

Eine feierliche Eröffnung


Das Band, das quer vor der Tür hängt, wird durchschnitten. Alle Anwesenden applaudieren. Unser Kinderatelier ist eröffnet!

Nach nur einer Woche Arbeit ist heute das Kinderatelier in meinem Kindergarten in Betrieb genommen worden. Am letzten Wochenende wurde die Hochebene in dem Raum abgeschraubt, eine neue Wand wurde eingesetzt und der Teppichboden entfernt. Darunter befand sich zum Glück ein gebrauchsfertiger Fliesenboden.

Vorangegangen waren viele Ideen und Planungen. Ich habe Anfang des Jahres bei der Fortbildung, die im Zuge der Zertifizierung unserer Einrichtung stattfand, viele Impulse bekommen und alles davon wurde nun direkt umgesetzt. Ich zeichnete Skizzen für die Raumplanung und anhand der vorhandenen Möbel konnte nun das Atelier eingerichtet werden.

Wir haben zusammen Möbel geschleppt, von Raum zu Raum, vom Keller nach oben oder wieder zurück. Der Materialschrank war voller Papiere. In allen Schubladen waren alle Sorten drin. Ich habe einen Vormittag gebraucht, alle Schubladen zu leeren, alle Papiere nach Art und Farbe zu sortieren, die Schubladen wieder einzuräumen und mit Schildchen zu markieren.

Ich habe Kunstbücher gebraucht gekauft oder meine eigenen als Leihgabe mitgebracht. Eine große Menge Kunstpostkarten sollen als Inspiration für die Kinder dienen. Am Fenster stehen Vorratsgläser mit unterschiedlichen Materialien, die den Kindern zur freien Verfügung stehen. Sowieso sollen sie an fast alle Dinge selber herankommen dürfen um so frei arbeiten zu können. Und der Tisch mit dem Ton ist eine feste Größe im Atelier.

Noch ist nicht alles fertig. Es soll noch eine nagelneue Wasserstelle geben. Dafür muss ein Handwerker eine Bohrung in den Keller vornehmen und Wasserrohre verlegen. Dann fehlen noch ein paar Regale und Borde und Kleiderhaken für die Malkittel. Und dann freue ich mich auf große Malbretter, auf denen die Kinder auf Papieren mit Wasserfarben malen können und sie dann dort direkt trocknen lassen können.

Ich bin ja so gespannt auf die Arbeit im Atelier und freue mich total darauf! Heute haben die Kinder den Raum förmlich gestürmt und sich auf alles gestürzt, was sie sahen. Sie haben gleich losgelegt und geschnitten, gemalt, geklebt und mit dem Ton Phantasiegebilde geformt. Es war einfach herrlich! Nur die Sache mit dem Aufräumen, die üben wir noch ;-)


Ich konnte schon früh zeichnen wie Raffael, aber ich habe ein Leben lang dazu gebraucht, 
wieder zeichnen zu lernen wie ein Kind.

Pablo Picasso