Donnerstag, 26. September 2013

Hier so:

Heute Nacht hat mir eine zweite Person echt gefehlt: um 23 Uhr, kurz nachdem ich eingeschlafen war, wurde ich vom Weinen des kleinen Bruders geweckt. Ich sprang auf und lief ohne Brille halbblind zum Kinderzimmer. Der kleine Bruder sagte etwas, aber unter dem Weinen verstand ich nichts. Er saß im Bett. Ich kam näher und sah etwas Dunkles in seinem Gesicht. Nasenbluten!

Ich schaltete die Leselampe über dem Bett ein und sah, dass schon sein kompletter Schlafanzug bis auf die Haut und seine Bettdecke voller Blut war. Die blutstillende Watte liegt immer griffbereit im Kinderzimmer, denn mit Nasenbluten haben wir schon lange zu tun. Eine Weile hatten wir Ruhe, denn die betreffende Ader im linken Nasenloch wurde letztes Jahr während einer sowieso nötigen Ohren- OP verödet. Nun macht allerdings das andere Nasenloch Probleme.

Ich platzierte also die Watte und warte ab. Normalerweise hört das Bluten dann sofort auf. Diesmal nicht. Das Blut lief weiter durch die Watte im Strom aus der Nase. Der kleine Bruder war panisch. Mir wurde auch ganz anders, denn so schlimm war es noch nie. Ich wechselte die Watte. Dann hastete ich los und holte erstmal meine Brille. Dann einen Waschlappen und dunkle Handtücher. Schnell wieder zurück zum weinenden Kind. Watte erneut wechseln und ein bisschen mit dem Waschlappen das Gesicht waschen und die Sachen wechseln.

Dann holte ich noch schnell Kühlkissen aus dem Kühlschrank. Wieder Watte wechseln. Ich nahm den kleinen Bruder auf den Schoß, deckte uns mit einem großen Handtuch ab, hielt die Kühlkissen in seinen Nacken und auf die Stirn und wartete ab. Wichtig ist, dass der Kleine sich beruhigt, denn ich habe das Gefühl, wenn er sich aufregt, wird es schlimmer.

Nach 30 Minuten war der Blutstrom gestoppt. Wir beide waren ziemlich fertig. Heute habe ich ihn erstmal zu Hause behalten.