Samstag, 3. August 2013

Nebenan 16

Heute wieder ein paar Dinge, die mir nebenan in meinem Internet aufgefallen sind und die ich Euch gerne weitersagen möchte.


Raul Krauthausen hat Dinge aufgeschrieben, die alle Eltern ihren Kindern über Behinderungen beibringen sollten. Ein ganz toller Artikel!
Bei Raul lese ich schon, seit ich von seinem Projekt wheelmap gehört habe. Auf einer Karte sollen Orte, die rollstuhlgerecht sind, sichtbar gemacht werden. Und davon profitiere ich als Mutter auch, denn wo Menschen in Rollstühlen ihren Platz haben, ist der Ort auch für Kinderwagen geeignet. Ich gebe zu, ich gehe mit meinen Kindern sehr gerne auf Toiletten, wo das Rollstuhlzeichen an der Tür ist. Da kann ich mit meinen kleinen Kindern zusammen reingehen und ihnen behilflich sein, ohne Platzangst zu kriegen. Meist in in so einem großen Örtchen auch ein Wickelplatz.
Und das Projekt Tausendundeine Rampe verdient auf alle Fälle Unterstützung.

Rund um die Berichterstattung über die Geburt des royalen Babys in Großbritannien gab es in den Medien so allerlei merkwürdige Dinge zu lesen. Zuallererst waren anscheinend nicht wenige Menschen überrascht, dass eine Frau 24 Stunden nach einer Geburt noch einen runden Bauch hat. Daran kann man gut erkennen, wie verzerrt Körperbilder durch Medien sind. Ein guter Artikel dazu findet sich bei aufZehenspitzen.
Auch wurde von dem tollen Ärzteteam berichtet, die das Ganze "vollbracht" haben. Diese Formulierung ist sehr unglücklich gewählt, denn es sind die Frauen, die dazu fähig sind, ihr Kind auf die Welt zu bringen. Eine Hebamme schreibt etwas dazu: "Ohne Dich hätte ich es nie geschafft".
Auch bei den Royals soll gestillt werden. Prima! Und ganz natürlich. Eigentlich sollte es gar nicht der Rede wert sein, denn Stillen ist das Beste für unsere Kinder. Aber Stillen klappt nicht unbedingt automatisch und sollte für Mutter und Kind angenehm sein. Funktioniert es nicht, ist das letzte, was eine Frau in der Situation braucht, ein schlechtes Gewissen und gute Ratschläge aus allen Ecken. "Wenn es mit dem Stillen trotzdem nicht klappt" ist ein sehr guter Artikel, der aufzeigt, dass Mütter ihren Kindern auch auf anderem Wege Nahrung, Nähe und Zuwendung geben können.

Ab 1. August gilt der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz auch für unter 3jährige. Diese ganze Betreuungssituation in unserem Land und die damit einhergehenden Grabenkämpfe (Hausfrau! Rabenmutter!) nerven mich. An wen in der ganzen Debatte viel zu wenig gedacht wird, sind die Erzieherinnen und Erzieher. In diesem Beruf beträgt die durchschnittliche Verweildauer 6 bis 7 Jahre. Wer kann, macht irgendwann etwas anderes. Die Freude am Beruf wird durch schlechte Rahmenbedingungen wie z.B. zu große Gruppen oder schlechte Raumausstattungen (fehlender Lärmschutz, keine rückengerechten Möbel...) ziemlich schnell zunichte gemacht. Der Personalschlüssel ist eine rein fiktive Größe. Sind Kolleginnen oder Kollegen krank, gerät man sehr schnell an seine Grenzen. Hier ein weiterführender Artikel dazu.

Und dann noch: weit gereiste Butter

aus Versehen in Flensburg gekauft: Butter aus Freiburg