Als ich Kind war, war das Ende des Straßenzuges, der zum Schloss Schönhausen führte, für den Normalbürger gesperrt. Die DDR- Führung nutzte es als Gästehaus für Staatsgäste.
Vorne in der Straße war ein interessanter Laden, der hieß "Jugendmoden". Das war weit und breit der Einzige, der Ende der 80er die begehrten Marmor- Wash- Jeans hatte. Aber nur, wenn gerade eine Lieferung gekommen war und man einfach ziemlich viel Glück hatte. Wir hatten nie Glück, obwohl wir ganz oft dort waren. Das Schloss habe ich also als Kind nie gesehen.
Dann wurde es lange renoviert, bis es im Dezember 2009 in neuer Pracht erstrahlte. Die sehr wechselhafte Geschichte dieses Baus vom Ende des 17. Jahrhunderts ist äußerst interessant. Hier haben schon Königinnen, Prinzessinnen und Fürstinnen gewohnt. Die Damen kann man auf wundervoll restaurierten Gemälden bestaunen. Das fand unser Mutzelchen besonders toll und hat es in vielen Bildern aufgearbeitet.
Die Räume des Schlosses sind sehr aufwändig restauriert worden. Die Holzböden sind erstklassig und die Stuckarbeiten ein Traum. Und auch die Geschichte des Schlosses in der DDR- Zeit wurde nicht ausgelassen. Die Gästeräume inklusive lila gekacheltem Bad erzählen sehr anschaulich davon. Der große Garten wurde wieder schön angelegt und bei gutem Wetter kann man dort auch Kaffee trinken.
Einen Besuch kann ich nur empfehlen! Wer möchte kann mehr über die Geschichte des Schlosses in dem empfehlenswerten Buch "Schönhausen"erfahren.