Am letzten Wochenende sind wir in die Heimat des Liebsten gefahren. Die beiden Großen hatten ihre komplette erste Ferienwoche bei ihrer Oma verbracht. Sie haben viele Ausflüge gemacht, lecker gegessen und ganz viel Rommé gespielt. Wir anderen sind am Wochenende dazugekommen und so hatten wir alle eine sehr schöne Zeit miteinander.
Am Freitag kamen wir auf dem Weg nach Coswig in der Abenddämmerung am Schloss Moritzburg vorbei. Das war schön, als wir im Advent 2022 in der Aschenbrödel- Ausstellung waren.
Am Samstagvormittag fuhren wir alle mit der Bahn nach Dresden. Ich war zuletzt irgendwann in den 80er Jahren dort. Ich muss ungefähr 10 Jahre alt gewesen sein, ich kann mich nur noch an den großen Hof des Zwingers erinnern und an das Hygiene-Museum mit der gläsernen Frau. Außerdem lief im Museum ein ziemlich nüchterner Schwarz-Weiß-Film einer Geburt. Die Frau in Rückenlage, die Kamera hielt voll drauf, was mich damals ähm... etwas verstört hatte.
Ich war also sehr gespannt auf Dresden. Zuerst liefen wir an der Oper und dem Zwinger entlang. Zwinger nennt man den Bereich zwischen äußeren und inneren Festungsmauern einer Stadt. Früher wurden an solch einem Ort Hunde oder wilde Tiere eingesperrt, die für zusätzliche Sicherheit sorgen sollten und bei Gefahr Alarm schlugen.
In Dresden entstand daraus Anfang des 18. Jahrhundert unter August dem Starken nach französischem Vorbild zuerst eine Orangerie und dann ein besonders repräsentativer Festplatz. Der wird gerade restauriert.
Weiter ging es in die Stadt. Die einzige Sehenswürdigkeit, die ich auf alle Fälle sehen wollte, war die Frauenkirche. Auf dem Weg dorthin schauten wir in kleine Gassen, hübsche Geschäfte und ließen uns einfach treiben.
Sehr zufrieden entfernten wir uns langsam aus der Altstadt. Wir bekamen noch ein paar nostalgische Anblicke zu sehen. Wir kauften noch ein paar Kleinigkeiten, besuchen einen großen Spielplatz und liefen zum Hauptbahnhof. Auf dem Rückweg war die Stadt sehr voll. Es gab eine Demo und ein Fußballspiel. Die Bahnfahrt zurück nach Coswig war nicht so erfreulich, aber zum Glück sehr kurz.
Warum ich manchmal ewig für einen Blogeintrag brauche am Beispiel dieses Eintrags: ich schaue nach, wann wir im Schloss Moritzburg waren. Lese mir meinen Eintrag von damals durch. Überlege, wann ich das letzte Mal in Dresden war. Recherchiere, ob es diesen Film aus dem Hygiene-Museum noch irgendwo gibt. Schaue mir die Seite und die Angebote des Museums von heute an. Forsche nach der Wortherkunft von "Zwinger". Lese nach, wo es noch überall Zwinger gab. Informiere mich über die Person August des Starken. Informiere mich über das Leben von Gräfin Cosel. Schaue mir Bilder und Filme der Frauenkirche an. Überlege, welchen Film ich gesehen habe, in dem das große Feuer von Dresden Thema war. Lese alles zur Architektur der Kirche nach. Über die Orgel, die Emporen, den Baumeister, die Glocken, die Neustadt, die Altstadt. Überlege, warum ich keine Eierschecke gegessen habe. Suche Rezepte. usw. usw.
Und deshalb dauert bloggen eben manchmal ein bisschen länger.
Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Hier gibt es die Möglichkeit, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Vielen Dank dafür!
Liebe frische Brise,
AntwortenLöschenEine meist sehr stille, aber immer erfreute Mitleserin möchte sich mal wieder bedanken für Ihren schönen Blog und die tollen Bilder, sowohl von Ihrer Wohnung als auch von Landschaften und Wismar.
Heute hatte ich einen komplett freien Sonntag ohne Familie und hab viele Ihrer alten und neuen Einträge (zum Teil nochmal, upsi, jetzt ist es raus) gelesen. Ich war auch vor kurzem in Dresden. Wir waren in der Kirche drin und konnten nicht rauf ;) Beim Spielplatz meinen sie vielleicht den mit den vielen Tunnelrutschen? Wir wohnen in Leipzig und sind ab und an mal in Dresden und der Spielplatz sieht so toll aus, ich muss unbedingt mal mit meinen Kindern dort Halt machen. Kommen Sie gut in die neue Woche!
Ja, genau, es war der Spielplatz mit den vielen Tunnelrutschen.
LöschenSo viel Mühe und Arbeit! Vielen herzlichen Dank dafür.
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Sabine
Guten Morgen, wieder ein sehr spannender Bericht von Eurem Besuch in Dresden. Ich war kurz nach der Wiederherstellung der Frauenkirche bei einer Führung des Architekten dabei, der den Wiederaufbau maßgeblich begleitet hat. Es probte gerade ein Chor für eine Aufführung am Abend. Es war sehr beeindruckend, das alles zu sehen und zu hören warum der Aufbau nur möglich wurde. Wir sind genau diesen Weg zur Kuppel gelaufen und haben die Aussicht genossen. Ich denke gern an diesen Tag zurück und nun hab ich sogar Bilder davon. Danke, dass du immer so schöne Bilder mit einstellt.
AntwortenLöschenLiebe Grüße aus Tieckow von Petra
Wir fahren sehr oft nach Dresden . Ich liebe es da und die wunderschöne Frauenkirche am Markt hat was ehrfürchtiges .
AntwortenLöschenMoin,
AntwortenLöschenUnd deshalb dauert bloggen eben manchmal ein bisschen länger....
Ja das nennt man "Surfen" ;-) ich liebe das, das Internet ist für mich die tollste
Erfindung der Welt, so wie Bücher, nur mit Ton, und in Farbe und das zu jeder Zeit.
In Dresden war ich noch nie, aber über die Geschichte der Frauenkirche wurde im
Schulunterricht 6oiger Jahre gesprochen.
Konnte mir als Kind aber nichts darunter vorstellen, warum man eine Kirche
zerstört....?
Schön das du mit den Kindern alle diese geschichtsträchtigen Orte und Museen
besuchst. Danke fürs Zeigen und Mitnehmen nach Dresden.
LG Conny
Und genau aus diesem Grund lese ich Deinen Blog so gerne. Er is so liebevoll und informativ gestaltet , und ich lerne fast jedes Mal etwas Neues oder bin inspiriert zum Reisen oder sonstigem Tun. Dankeschön!
AntwortenLöschenWie lustig, wir waren gerade ein paar Tage in Wismar und du jetzt in meiner Heimatstadt... Falls du möchtest, kann ich dir mit unserem Eierschecken-Rezept aushelfen :o)
AntwortenLöschenSchöne Grüße,
Nadine