12 von 12 im August 2022

Mein 12. August beginnt in der Nacht auf meinem Balkon. Ich bin kurz vor Mitternacht von der Generalprobe des Straßentheaterstücks zurückgekommen. Die Probe mit Publikum verlief sehr gut. Nach dem Ende des Stücks gab es einen kleinen Empfang und dann mussten wir auch noch die Großfiguren abbauen und ins Lager bringen. 

Nun muss ich erstmal ein bisschen runterkommen. Ich sitze in der lauen Nachtluft und schaue in den Himmel. Ich denke nach, träume vor mich hin und atme einfach nur. Dann gehe ich ins Bett. Gegen 1 Uhr schlafe ich. 

Um 5:55 Uhr summt mein Wecker. So bin ich zu den Morgennachrichten von Radio Eins im Bad. Ich dusche, wecke dann den Liebsten und mache in der Küche Kaffee. Mit unseren Kaffeetassen setzen wir uns auf den Balkon. Wir genießen die frische, ja fast kalte Morgenluft. Dann wecken wir die Augustschnuppe und den Adventsjungen. Frühstück ganz in Ruhe und ein bisschen Spielzeit für die Kinder.

Gegen 8 Uhr bringe ich die Kleinste in den Kindergarten. Danach fahre ich mit dem Rad in die Stadt. Ich habe einen arbeitsfreien Tag, so kann ich einige Dinge erledigen. In den Drogeriemarkt mitten in der Stadt gehe ich als erstes. Der ist tagsüber wegen der vielen Gäste in der Stadt so voll, dass man einen guten Zeitpunkt abpassen muss. 

Dann radle ich zum Baumarkt. Ich brauche dicke Lederhandschuhe für den Garten und ein Fahrradschloss für das Rad der Augustschnuppe. Ich bin erfolgreich und fahre mit dem Fahrrad zum Garten. Der Hund im Nachbargarten hört mich und kommt an den Zaun. Ich quatsche ein bisschen mit dem Nachbarn. Dann will ich ein bisschen arbeiten, doch ich bekomme die Tür zum Häuschen nicht auf. Ich versuche es viele Male, es klappt aber nicht. Die Tür ist alt und verzogen und ich will nicht noch mehr kaputt machen. So sitze ich einfach ein Weilchen auf der Terrasse, streife durch den Garten, bewundere die Apfelpracht, unsere!!! und mache Pläne. Dann fahre ich wieder ab.

 

Ich bin mit dem Liebsten zum Mittagessen verabredet. Auf dem Weg dorthin komme ich am Unverpacktladen "Füllwerk" vorbei. Ich gehe rein, kaufe ein paar Dinge und quatsche mit der Inhaberin. Die war am Vorabend auch auf der Theatervorstellung und kann mir von ihren Eindrücken berichten.

Ich radle weiter und weil bei MVliebe die Türen geöffnet sind, gehe ich dort auch noch kurz hinein. Wieder schöne Gespräche mit netten Menschen, ich mag das so!

Dann erreiche ich das asiatische Restaurant. Der Liebste ist schon dort und hat uns ein schattiges Plätzchen reserviert. Er isst von der Mittagskarte, ich bestelle ein Kindergericht, weil ich die Portionen nie schaffe. Doch die Küche will es gut mit mir meinen und füllt extra mehr auf, damit ich auch satt werde. Ich schaffe ein Drittel meiner Portion.

Beim Essen fällt mir ein, dass ich im Garten das Plastik-Handy der Augustschnuppe vergessen habe. Sie hat es beim letzten Besuch dort liegen gelassen und deswegen schon geweint. ich überlege kurz, sie zu vertrösten. Doch ich habe noch Zeit und fahre also nochmal mit dem Rad zum Garten. 

Es ist ziemlich schön in der Anlage. Ein Teil liegt genau an diesem großen See und Vogelschutzgebiet. Es sind nun 30 Grad Celsius. Am See weht eine frische Brise und ich genieße das schöne Blau. Wie gut solche Oasen tun!

Da liegt das Plastikdings. Die Kleine wird sich freuen.

Zu Hause lege ich mich ganz kurz in den Sessel und schlafe ein. Die Nacht war kurz, der Tag wird noch lang, deshalb habe ich das fest eingeplant. Nach 30 Minuten muss ich aber los und hole die beiden Jüngsten ab. 

Heute das erste Mal mit dem Fahrrad, das die Augustschnuppe letzte Woche zu ihrem 5. Geburtstag bekommen hat. Ein paar Tage vorher hatten wir Erfolg mit den Kleinanzeigen. Die Überraschung war mehr als geglückt. Und wie all unsere Laufrad-Kinder stieg sie einfach auf und fuhr los! Ich kann es immer noch nicht glauben! 

Sie fährt auf dem geschützten Weg im Schatten hinter dem Haus ein paar Mal hoch und runter. Es klappt schon super! 

Ich warte auf den Liebsten, der noch beruflich unterwegs war. Gegen 16:30 Uhr trinken wir in der Fika Kaffeebar je einen Eiskaffee. Die Kinder bleiben alle zu Hause und spielen wegen der Hitze drinnen. Wir genießen die letzten ruhigen Minuten, denn ich muss danach gleich weiter. 

Pünktlich um 17 Uhr finde ich mich auf dem Hof des Kunstvereins ein. Wir reflektieren kurz die Generalprobe vom Vortag. Dann gibt es ein paar Reparaturen und Verbesserungen an einigen Figuren. Wir bauen alles auf, die Kopfhörer werden gecheckt, wir ziehen uns um. Wir machen Aufwärmungen und spucken uns gegenseitig über die Schulter, wie man es im Theater macht.  "Toi, toi, toi!". 

Dann gehen alle auf ihre Positionen. Die Premiere ist ausverkauft. 150 Personen werden uns auf unserer Nosferatour durch Wismar begleiten. Ich spiele die linke Hand von Nosferatu. So sieht mein Blickwinkel aus. Schade, dass wir selber nicht viel vom Theaterstück sehen. Es wirkt sicher toll vor der Kulisse der historischen Altstadt und an den original Drehorten des Stummfilmklassikers. 

Die Vorstellung verläuft für mein Team sehr gut. Wir sind zufrieden mit uns. Den Rest werden wir beim nächsten Treffen reflektieren. Gegen 23 Uhr sind wir schließlich zurück im Hof und stoßen auf uns an. 

Der Vollmond strahlt hell. Wir sitzen noch einige Zeit beisammen. So rauschend wie vorher gedacht ist die Party dann gar nicht, denn nach diesem Hitzetag und der körperlichen Anstrengung des Theaterspiels an zwei Tagen hintereinander sind wir etwas erschöpft. 

Doch es ist ein schöner Abend. Gegen halb 2 bin ich schließlich wieder zu Hause. Sonntag ist die nächste Aufführung. 

Noch mehr Tageseinblicke gibt es drüben bei Caro. 

Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Hier gibt es die Möglichkeit, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!