In der gesamten Wismarbucht gibt es aktuell noch 10 haupt- und 13 nebenberufliche Fischer. Die meisten üben ihren Beruf in der zweiten, dritten oder vierten Generation aus. Doch der Beruf des Fischers ist eine aussterbende Zunft. Das Bild der Häfen hat sich verändert. Wo früher viele Fischkutter lagen, sind heute mehr und mehr Freizeitboote zu sehen. Verschiedenste Ursachen haben dazu beigetragen: das Berufsbild des Fischers hat sich geändert, Essgewohnheiten der Menschen auch, Fangmethoden und -quoten, sinkende Fischbestände und Klimawandel, wie veränderte Meeresströmungen, tragen dazu bei.
Die Fotografen Franz Bischof und Jan Kuchenbecker haben von 2018 bis 2019 die gesamte deutsche Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein bereist. Sie besuchten die letzten Fischerinnen und Fischer und fotografierten sie. Ihnen sind dabei sehr ausdrucksstarke Portraits gelungen. In dem Buch "Seesucht" (Amazon-Partner-Link) sind alle Fotos und Geschichten dazu zu sehen.
Zuerst entdeckt in der mare-Zeitschrift, habe ich das Buch schon vor zwei Jahren erstanden. Doch die Bilder in solch einer Größe am Hafen in Wismar zu sehen, hat mich noch viel mehr berührt. Die Fischerinnen und Fischer sind in ihrer Arbeitskleidung zu sehen. Sie schauen mit ihrer ganz eigenen Art meist direkt in die Kamera. Die Bilder sind echt, rau, ehrlich, schonungslos. Im Umfeld des Hafens mit dem Wasser und den Schiffen im Hintergrund entfalten sie eine ganz neue Wirkung. Die Open-Air-Ausstellung ist noch bis zum 31. Juli am Hafen in Wismar zu erleben.
Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Hier gibt es die Möglichkeit, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!