Heute hätte ich nicht mit dem Rad an die Ostsee fahren können. Also schon... dann wäre ich aber nassgeregnet worden.
Vor zwei Tagen war der Wetterbericht für den Abend vielversprechend. Ich habe gewartet, bis der Liebste Feierabend gemacht hat und bin dann um 18:30 Uhr aufgebrochen.
Auf die Insel Poel führt ein sehr guter breiter und glatter Radweg. Er ist Teil des 1140 Kilometer langen Ostseeküstenradwegs. 695 Kilometer davon befinden sich in Mecklenburg-Vorpommern.
Die Landstraße ist gesäumt von vielen Bäumen, sogar von Apfelbäumen. Ich habe mal einen probiert, die Äpfel sind demnächst reif.
Eine Stunde später hatte ich den Strand am Schwarzen Busch, der im Norden der Insel liegt, erreicht. Die Stelle ist einfach die schönste und bietet den allerbesten Blick auf den weiten Horizont.
Ich suchte mir einen schönen Platz und schaute einfach nur in die Gegend. Der Strand war fast menschenleer. Die Sonne stand schon tief und der Himmel färbte sich wunderschön ein. Die Wellen rauschten leise in ihrem ganz eigenen Rhythmus, ansonsten waren fast keine anderen Geräusche zu hören.
Ich lief ein Stück bis zur Steilküste. Im festen Sand gleich unterhalb der Abbruchkante befanden sich unzählige kleine Löcher. Sie wurden von munter zwitschernden Schwalben angeflogen.
Ich wäre so, so gerne noch länger geblieben, aber ich musste die Zeit im Blick behalten. Ich hatte den Sonnenuntergang im Kopf, der hier bei uns im Norden Ende August gegen 20:30 Uhr stattfindet.
Da ich nicht im Dunklen fahren wollte, machte ich mich um 20 Uhr auf den Rückweg. Ich blickte immer mal wieder zurück, um das Farbenspiel am Himmel zu beobachten. Als ich kurz anhielt, um die Pferde vor der Silhouette Wismars am Wasser zu beobachten, flog eine Schar Gänse rufend über mich hinweg.
Ich war schließlich auf der gesamten Rückfahrt die einzige Radfahrerin auf der Straße. Das war fast ein bisschen unheimlich. Die Straße strahlte noch ein bisschen Wärme ab. Doch ab und zu streifte mich ein ganz kalter Hauch, wie von Nebelschwaden. Da war ich froh, dass ich vor der Abfahrt doch noch schnell meine warme Fleecejacke eingepackt hatte.
Kurz nach 21 Uhr war ich wieder zu Hause. Das waren ungefähr 30 Kilometer Fahrt. Dank des Elektrofahrrades fühlte ich mich richtig gut und hätte auch noch weiter fahren können. Aber ich kann das ja jetzt jederzeit wiederholen.
Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Ich will denen, die es gerne möchten, die Möglichkeit geben, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!