Dienstag, 2. Juni 2020

Zu-Hause-Tagebuch Tag 79

Alle meine Einträge aus der Zeit der Corona-Krise sammle ich unter dem Label Zu-Hause-Tagebuch. Es lohnt sich, auch in ältere Beiträge reinzuschauen, da ich jedes Mal eine Menge interessanter Lese-Tipps für Groß und Klein aus dem Internet zusammengetragen habe.

Tag 79 seit Schließung von Kitas und Schulen. Seit 79 Tagen sind wir die meiste Zeit des Tages als Familie alle zusammen zu Hause. Und die Zeit ist noch lange nicht rum! Denn Kitas und Schulen laufen nicht regulär. Als ich das in der letzten Woche einigen Menschen erzählte, waren alle sehr erstaunt.

Jahaaa, die "Lockerungen", von denen jetzt überall die Rede ist, betreffen vielleicht die Urlaubsorte, Zoos, Museen, Restaurants, Freibäder und Fitnessstudios. Aber eben nicht die Kindergärten und Schulen! Da gibt es keine Rückkehr zur Normalität! Noch lange nicht. Da gibt es höchstens Notbetreuungen für Kinder. Unterricht findet in halber Klassenstärke an einzelnen Tagen für ein paar Stunden statt, in teils wahnwitzigen Kombinationen.

Von den Kita- und Schulschließungen sind rund 4 Millionen Familien mit 8,8 Kindern unter 12 Jahren betroffen. Nur?! Das war meine erste Reaktion, denn die Belange von Familien spielen in meinem Leben beruflich und privat naturgemäß eine sehr große Rolle. Doch so geht es halt nicht allen Menschen in unserem Land und deshalb gehen die großen Herausforderungen, die Familien im Moment schultern müssen, gerne mal unter.

Ansonsten fällt es mir heute mal wieder nicht leicht, scheinbare Belanglosigkeiten aufzuschreiben. Angesichts der rassistischen Vorfälle in den letzten Tagen, der Unvernunft vieler Mitmenschen, des Hasses und der Gewalt kann ich mal wieder nur hier in meinem direkten Umfeld versuchen, Vorbild für Offenheit zu sein, mich zu hinterfragen und stetig weiterzulernen.


Nach dem schönen langen Pfingstwochenende ist der Liebste heute ganz früh ins Büro gefahren. Der kleine Bruder ist heute dran mit "Präsenzbeschulung" in seiner Schule. Für drei Stunden geht er hin und bringt noch einen Berg Hausaufgaben für den Nachmittag mit.

Der Adventsjunge und das Mutzelchen schalten nach dem Frühstück die Sportstunde mit Alba Berlin ein. Dann streiten sie sich aber und schalten den Fernseher nach kurzer Zeit wieder aus. Das Mutzelchen arbeitet dann von 10 bis 15 Uhr an ihren Aufgaben in Englisch und Latein.

Der Adventsjunge lernt heute wieder einen neuen Buchstaben. Stoisch arbeitet er den Packen Papier mit seinen Wochenaufgaben ab. Wenn ich mich fernhalte, läuft es sogar besser.

So habe ich heute viel Zeit für den Haushalt. Die Küche blinkt, drei Waschmaschinenladungen werden gewaschen und getrocknet. Am Nachmittag sind wir im Gärtchen. Ich setze mich mit meinem Kaffee und der neuen Mare-Zeitschrift raus. Irgendwann bin ich alleine draußen, die Kinder sind alle drinnen und beschäftigen sich. Auch gut.


Gegen 19 Uhr ist der Liebste zu Hause. Da ist das Sandmännchen gerade vorbei und wir essen Abendbrot. Die Kinder wuseln dann noch eine Zeitlang herum, die Abende sind noch so hell...

Gegessen: Nudeln mit Tomatensauce, Eis mit Streuseln
Gesehen: Peppa Wutz
Gespielt: Lego, Magnetbausteine
Bewegt: wenig
Vorgelesen: "Rosa Parks" (Amazon-Partner-Link)
Gelesen: in der mare-Zeitschrift

Tipps aus dem Internet:

Zeit Online: "Warum habt ihr nicht lauter geschrien, #Coronaeltern? Keine Zeit für den Podcast. Und bei der Überschrift, ehrlich gesagt, auch gar keine Lust...
Der Tagesspiegel: „Für einige die Vorhölle, für andere ein ungestörtes Idyll“
Der Psychologe Stephan Grünewald untersucht, wie die Deutschen in der Corona-Krise ticken.
Phoenix Frauen: Alles Käse? Care-Arbeit im deutschen Patriarchat abrechnen.
Der Tagesspiegel: Männer erklären Corona. Warum sind so wenige Expertinnen in der Debatte sichtbar?
Grundschullernportal: Videokonferenzen in der Grundschule. Der Artikel beschreibt mögliche Einsatzszenarien in der Grundschule.
Spiegel: Fahrrad löst Auto zeitweise als wichtigstes Verkehrsmittel ab
buuu.ch: Immer wieder sehr empfehlenswert: dieses Gemeinschaftsblogprojekt, das Kinderbücher ohne Sterotypen und Rassismen vorstellt.
Kitchenstories: Wie wir aktuell kochen. Alles, was du brauchst, um zu Hause zu bleiben und trotzdem weiter zu kochen. Tolle Rezepte mit wenigen Zutaten oder aus dem Vorratsschrank.


Ich freue mich, dass meine regelmäßigen Tagebuch-Einträge so guten Anklang finden! Ich danke sehr für die Anteilnahme und für die Tipps, die mir von Leserinnen oder Lesern geschickt werden. Ich will denen, die es gerne möchten, die Möglichkeit geben, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!


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