Dienstag, 14. April 2020

Zu-Hause-Tagebuch Tag 30

Alle meine Einträge sammle ich jetzt unter dem Label Zu-Hause-Tagebuch. Es lohnt sich, auch in ältere Beiträge reinzuschauen, da ich jedes Mal eine Menge interessanter Lese-Tipps für Groß und Klein aus dem Internet zusammengetragen habe.

Tag 30! Schlechte Nacht wegen mehrerer wacher Kinder. Um 7 Uhr steht der Liebste auf. Ich gleich nach ihm. Heute ist wieder Homeoffice und Homeschooling angesagt, denn wir haben keine Ferien.

Zwischen 8 und 9 Uhr frühstücken wir. Es gibt Toast oder Müsli. Kurz vor 9 verabschiedet sich der Liebste an den Schreibtisch. Ich stehe mit der Augustschnuppe auf dem Arm im Flur. Sie winkt ihrem Papa wie sonst am Fenster, wenn er zur Arbeit geht.

Um halb 10 machen die drei Großen sich die tägliche Sportstunde mit Alba Berlin an. Das dauert immer ungefähr eine halbe Stunde. Ich räume in der Zeit die Küche auf. Dann räume ich überall die Böden leer und sauge mal richtig ordentlich durch. Am langen Wochenende haben wir die Hausarbeit ein bisschen schleifen lassen, das muss ich nun ein bisschen aufholen. Dann schalte ich die erste von heute insgesamt drei Waschmaschinenladungen ein. Zwei dunkel, einmal weiß.

Um 10 Uhr beginnen die drei Schulkinder mit ihren Aufgaben. Das Mutzelchen und der kleine Bruder rufen ihre Aufgaben über IServ, den Schulserver, ab. Vieles können sie gleich online erledigen. Nebenbei gibt es diverse Klassenchats, wo die Kinder sich über den Schulstoff austauschen können aber auch mal ein bisschen Quatsch nebenher machen. Sie arbeiten sehr selbstständig, ich schaue nur ab und zu vorbei und frage nach dem Stand der Dinge. Die beiden arbeiten jeweils insgesamt 4 Stunden an ihren Aufgaben.

Der Adventsjunge lernt heute das "Ä". Dazu gibt es wieder Aufgabenblätter und Leselisten. Mittlerweile ist das fast Routine geworden. Ich habe das Pensum weit heruntergeschraubt. Zusatzaufgaben macht der Erstklässler fast gar nicht. Und immer nur ein Fach pro Tag. Damit kommen wir aber gut hin. Am Ende der Woche sind immer alle verlangten Aufgaben erledigt.

Um 11 Uhr gibt es eine Obstpause. Gegen 12 Uhr beginne ich, das Mittagessen vorzubereiten, damit wir um 13 Uhr alle gemeinsam essen können. Heute gibt es Gemüseauflauf mit Käse überbacken.


Nach dem Essen geht der Liebste wieder an den Schreibtisch. Die beiden Großen arbeiten weiter. Der Adventsjunge und die Augustschnuppe schauen Peppa Wutz. Ich räume die Küche auf. Dann merke ich, dass Geschirrspülmittel für die Spülmaschine fehlt. Ich sage den großen Geschwistern Bescheid und fahre mit dem Fahrrad mal schnell zum Drogeriemarkt. Kurze Zeit später bin ich schon wieder zurück.

Am Nachmittag gibt es Hasenmuffins von gestern. Dann sind alle Schulaufgaben erledigt und die Kinder spielen vor sich hin. Es ist tatsächlich mal ein ziemlich ruhiger Nachmittag. Ich wage es, ein Buch anzufangen. "Die hellen Tage" von Zsuzsa Bánk (Amazon-Partner-Link) habe ich mir gerade gebraucht gekauft und bin schon ganz gespannt. Ich schaffe ein paar Seiten und mag die poetische Sprache und die feinen Bilder, die dadurch in meinem Kopf entstehen, ganz gern.

Ich habe Vorbildwirkung, denn die Augustschnuppe holt sich auch ein Buch und setzt sich zu mir. Es hat zwar keine Bilder, aber sie blättert ganz andächtig darin. Ein schöner Moment.

Am Morgen rücken wir immer den Sessel zur Seite, damit Platz für die Sportstunde ist. Das lassen wir tagsüber so, dann ist im Wohnzimmer ganz viel Platz zum Spielen. Meistens werden Höhlen oder Lager aus Decken und Kissen gebaut. Heute liegt da auch mal der Autoteppich.



Dann ist der Tag auch schon fast rum. Der Liebste macht Feierabend. Ich löse ihn am Schreibtisch ab, um diesen Eintrag hier zu schreiben.

Heute gab es sehr viel Aufregung im Internet wegen der neuen Empfehlungen zu den Öffnungen der Schulen. Ja. Nein. Vielleicht. Mit Abstand. Mit Masken. Mit Händewaschen. Nur die Abiturjahrgänge. Nur die Grundschulen. Der Hort auch? Was ist mit den Kindergärten? Was ist mit Risikogruppen unter den Kindern? Und unter den Eltern? Was ist mit dem Personal? Wie realistisch können die Vorgaben überhaupt eingehalten werden?

So sehr wir alle auch die Rückkehr zur Normalität herbeisehnen... So wie vorher wird es wohl eine ganze Weile nicht mehr werden.

Zudem sind die Empfehlungen auch nur mit Vorsicht zu behandeln. Wer macht sie? Was sind das für Experten? Kennen die Leute sich mit den Gegebenheiten in Schulen und Kindergärten wirklich aus? Sollen dann auch alle Menschen wieder arbeiten gehen? Wer hört auf diese Empfehlungen? In ein paar Tagen werden wir die ungefähre Richtung wissen. Ich hoffe auf vernünftige Entscheidungen. Meine Link-Empfehlungen können deshalb auch immer nur Ausschnitte der tagesaktuellen Diskussion sein.

Gegessen: Gemüseauflauf, Hasenmuffins
Gesehen: frische Kastanienblätter
Gespielt: mit dem Autoteppich
Bewegt: kurz Fahrrad gefahren
Vorgelesen: nichts
Gelesen: "Die hellen Tage"

Tipps aus dem Internet:

Der Tagesspiegel: Kritik an Leopoldina-Empfehlung. Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin, vermisst in der Öffnungs-Empfehlung die Perspektive von Familien und insbesondere von Frauen.
Edition F: Die Lockerungen der Corona-Maßnahmen dürfen nicht auf dem Rücken von Eltern ausgetragen werden
Süddeutsche Zeitung: Was ist mit den Kleinen?
taz: Armut in der Corona-Krise
Lichtblick: Helft Hamburger Helden. Crowdfunding für Initiativen und Startups in der Krise
Gute Trauer: Bestattungen planen in der Zeit von Covid-19. Trauerfeiern können im Moment nur eingeschränkt stattfinden. Hier gibt es Tipps, wie der Abschied trotzdem so würdevoll wie möglich gelingen kann.
Thought Catalog: Random Things I'm Grateful for Regarding Covid-19 (Englisch) Es gibt trotz allem doch so einige Dinge, für die wir im Moment vor allem in unserem Teil der Welt sehr dankbar sein können.
Instagram: Das Stadtgeschichtliche Museum im Schabellhaus in Wismar haben wir Anfang des Jahres besucht. Es ist so toll dort! Auf Instagram gibt es nun kleine Führungen und Geschichten von den Mitarbeiterinnen des Hauses.


Ich freue mich, dass meine regelmäßigen Tagebuch-Einträge so guten Anklang finden! Ich danke sehr für die Anteilnahme und für die Tipps, die mir von Leserinnen oder Lesern geschickt werden. Ich will denen, die es gerne möchten, die Möglichkeit geben, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!








4 Kommentare:

  1. Das Buch mochte ich sehr gern. Viel Spaß bei der Lektüre!

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    1. Danke! Ja, ich habe gute Sachen gehört :-)

      Viele Grüße zurück!

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  2. Liebe Frische Brise,
    ich freue mich jeden Tag über die ausführliche Beschreibung eures Familienlebens und die Bilder.
    Du gestaltest den Alltag mit so viel Liebe!
    Ich lese schon lange mit und möchte mich nun einfach einmal bei dir bedanken.
    Herzliche Grüße und alles Gute für euch
    Penelope

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    1. Danke für die netten Zeilen!

      Alles Gute auch für Dich!

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