Sonntag, 16. Juni 2019

Wochenende am 15. und 16. Juni

Meine Woche endet am Freitag mit einem neuen Einsatz im Museumsdorf Volksdorf. Eine Schulklasse aus der Umgebung hat eine Aktion gebucht. Die 27 Kinder werden in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe bekommt eine Führung über das Gelände. Da sehen die Kinder die Gebäude und die Tiere. Die andere Gruppe nehmen wir im alten Bauernhaus in Empfang.

Nach der Begrüßung erzählen wir am Feuer vom Leben früher und erklären alle Geräte in der Küche. Danach dürfen die Kinder selber tätig werden. Am Tisch wird Speck für die Pfanne kleingeschnitten, es wird Pfannkuchenteig aus Buchweizenmehl und Buttermilch angerührt und mit einem Quirl aus Sahne wird selber Butter geschlagen. An einer Steinmühle darf Buchweizen zu Mehl gemahlen werden. Danach werden Butterbrote geschmiert und von einer Kollegin werden in der Pfanne über dem Feuer kleine Pfannkuchen gebacken. Zum Schluss dürfen alle zusammen essen.

Das Ganze dauert eine Stunde. Dann werden die Gruppen getauscht und das Programm beginnt nochmal von vorn. Mit Vor- und Nachbereitung bin ich von halb 10 bis ca. 12:30 Uhr im Museumsdorf beschäftigt. Die Augustschnuppe ist die ganze Zeit dabei. Sie rennt zwischen den Kindern hin und her und klettert die Bänke hoch und runter. Auf dem Rückweg mit dem Bus schläft sie im Kinderwagen ein. Wir beide duften wegen des offenen Feuers im Museumsdorf wie frische Holzofenbrote.

Zu Hause trudeln dann bald die Schulkinder ein. Ach nee, zunächst nur das Mutzelchen. Der kleine Bruder geht nach der Schule erstmal zu seinem besten Freund. Den Adventsjungen brauche ich gar nicht abholen, denn seine Vorschulgruppe macht eine Übernachtung im Kindergarten. Das Mutzelchen fährt am Nachmittag zum Balletttraining.



Der Liebste kommt ein bisschen früher nach Hause, dann kann ich los und fahre in die Innenstadt. Ich besuche dort eine Veranstaltung der Blogfamilia. Die kleine Schwester nennt sich #blogfamiliär, findet bundesweit in verschiedenen Städten statt und behandelt an einem Abend bestimmte Schwerpunktthemen. In Hamburg geht es diesmal um einen Digitalen Elternkompass. Veranstaltungsort ist das Büro von Facebook mit einem tollen Ausblick Richtung Michel und Hamburger Hafen.


Die Veranstaltung ist gut besucht. Ich treffe auf viele vertraute Bloggerinnen und Blogger und lerne ein paar neue Gesichter kennen. Die Vorträge sind sehr informativ, ich lerne tatsächlich noch etwas dazu. Es gibt Getränke, Eis und leckere kleine Gerichte. Von der Veranstaltung berichte ich nochmal gesondert.

Während ich zuhöre, schaue ich immer wieder nach draußen, wo die Abendsonne so langsam alles in herrliches Licht taucht. Ich beschließe, wenn ich schonmal in der Innenstadt bin, im Anschluss nochmal schnell zum Hafen zu fahren.


Ich laufe eine Viertelstunde zum passenden S-Bahnhof. An den Landungsbrücken raus. Um kurz nach 21 Uhr blicke ich endlich aufs Wasser. Mein Blick schweift über die zarten Wellen, ich beobachte Möwen bei ihrem Flug über die Elbe und bewundere die Farben des Abendhimmels. Sofortige Entspannung tritt ein. Ah, das habe ich so gebraucht!

Ich könnte doch noch ein Stückchen mit der Fähre fahren. Nur bis zur Elbphilharmonie. Ich müsste dann zwar noch ein ganzes Stück zu meiner U-Bahnstation laufen, aber das wäre es mir wert. Das würde ganz schön spät werden. Aber Fähre fahren!

Die Fähre hätte schon längst da sein müssen. Hmpf, die nächste kommt erst in zwanzig Minuten. Soll ich wirklich so lange warten? Ich gehe langsam die Fußgängerbrücke hoch. Da kommt doch noch die Fähre. Ich laufe schnell wieder zurück und steige ein. Wir stehen noch ein bisschen im Hafen und dann geht es endlich los. Es ist herrlich! Die Schwüle des Tages ist zum Glück weg. Auf dem Wasser weht eine schöne frische Brise.

Hinter uns geht die Sonne knallrot unter. Einige Fensterscheiben und auch die goldene Turmuhr am Michel scheinen lichterloh zu brennen. Viel zu schnell erreichen wir die Haltestelle an der Elbphilharmonie. Ich lasse die Fähre fahren und stehe noch ein bisschen am Wasser. Türkisblau leuchtet es nun. Gegenüber recken sich die Hafenkräne in den Himmel, wo schon der fast volle Mond friedlich leuchtet. Ich bin ein bisschen melancholisch. Warum kann ich nicht für immer am Wasser bleiben?







Doch ich muss weiter. 20 Minuten Fußweg liegen noch vor mir bis zur U-Bahn. Ich bin nach dem langen Tag ziemlich geschafft. Noch dazu trage ich eine ziemlich schwere "Goodie-Bag" von der Veranstaltung mit mir. Drin sind Broschüren und kleine Geschenke der Sponsoren.

Mein Weg führt mich durch die Hafencity und die Speicherstadt. Die Speicherstadt liebe ich ja. Backstein sowieso! Mittlerweile ist es 22 Uhr. Der Himmel hat sich passend zu den Gebäuden in der Speicherstadt orangerot eingefärbt. Im Wasser der Kanäle spiegelt sich die Szenerie wider. Die Luft ist ganz lau. Es ist ein Abend wie aus Samt. Die Straßen sind noch voller Menschen.

Mit müden Füßen erreiche ich den U-Bahnhof. Meine Bahn kommt sofort. Um kurz vor 23 Uhr bin ich endlich zu Hause.




Am nächsten Morgen bin ich schon früh wach. Draußen ist es stockdunkel und es gewittert. Ich frühstücke Müsli und Aufbackbrezeln mit den Kindern. Der kleine Bruder hat am vorherigen Abend noch seinen besten Freund zum Übernachten mitgebracht. Der Liebste geht den Adventsjungen aus dem Kindergarten abholen. Um 8:30 Uhr ist dort Frühstück mit den Eltern.

Um kurz vor 10 sind die beiden wieder zurück. Für mich ist es Zeit, loszufahren. Ich werde wieder im Museumsdorf gebraucht. Eine Gruppe Erwachsener macht einen Betriebsausflug und hat unsere Aktion am Feuer dafür gebucht. Das wird ein sehr netter Tag. Ich hatte zuerst ein bisschen Bammel vor den Fragen der Erwachsenen, aber das war gar nicht nötig. Sie waren sehr interessiert und haben mit großer Begeisterung mitgemacht. Im Anschluss an die zwei Stunden hat die Gruppe auch ein Kaffeetrinken gebucht. Dafür haben wir Mitarbeiterinnen vorher eingedeckt und servieren nun selbstgebackenen Kuchen und schenken Kaffee oder Tee ein.

Gegen 14:30 Uhr bin ich wieder zu Hause. Der Liebste war zwischendurch mit dem Adventsjungen und er Augustschnuppe in der Schwimmhalle. Der Schwimmkurs des Adventsjungen neigt sich bald dem Ende zu. Jetzt fährt der Liebste noch schnell einkaufen. Die Kinder spielen drinnen und draußen.


Die Augustschnuppe, die doch noch nicht ganz ohne Mittagsschlaf auskommt, aber dann eben noch ziemlich fit ist, leistet uns am Abend wieder Gesellschaft. Sie sieht das dann gegen 22 Uhr aus. Wir sitzen auf dem Sofa, unterhalten uns und schauen eine Naturdokumentation. Sie spielt, bis sie schließlich reif fürs Bett ist.


Unser Sonntag ist schnell erzählt: Kruscheltag. Wohnung aufräumen und putzen. Papiere sortieren. Das Lager mit Schulmaterialien für das neue Schuljahr sichten. Spiele spielen. Lesen. Mittags Maultaschen, nachmittags Erdbeerkuchen. Und die Augustschnuppe beginnt, Spuren auf Papier zu hinterlassen.


Das Wochenende in Bildern gibts bei Alu und Konsti. Da trage ich mich auch ein. 

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