Montag, 19. März 2018

Spaziergang durch Barcelona (1)

Im Motel One Ciutadella erwartet mich am nächsten Morgen ein reichhaltiges Frühstücksbuffet, wie ich es schon von meinen Aufenthalten in Hamburg und Berlin gewohnt bin. In Barcelona gibt es aber noch ein paar landestypische Spezialitäten, die mir von einem Mitarbeiter ganz stolz präsentiert werden. Es gibt Manchego-Käse, das ist ein pikanter spanischer Schafskäse und einen schnittfesten Frischkäse. Außerdem Fuet, eine luftgetrocknete Salami und hauchdünnen luftgetrockneten Schinken. Berge davon. Dazu ein weiches weißes Brot, das geröstet wird und dann mit Knoblauch und Tomate bestrichen als Unterlage für den Schinken gilt. Sehr lecker alles!

Nach dem Frühstück mache ich mich ganz gemütlich zu Fuß auf in die Stadt. Direkt neben dem Hotel befindet sich der Arc de Triomf, der Triumphbogen, der 1888 anlässlich der Weltausstellung gebaut wurde. Von dort aus gelange ich ganz leicht in die Altstadt, das gotische Viertel. Das ist das älteste Stadtviertel in Barcelona.

Ich habe für meinen Ausflug gar nichts großartig geplant und lasse mich treiben. Einen kleinen Eindruck von der Stadt habe ich bereits am vorigen Tag bekommen. Überrascht bin ich von den überaus engen Gassen in dem alten Viertel. Hinter jeder Ecke staune ich wieder über die hohen alten Häuser, die kleinen Plätze und all die neuen Einblicke.





Ich komme am Picasso Museum vorbei. Mit der Barcelona-Card habe ich freien Eintritt. Weil es ein wenig nieselt und weil es noch so früh am Morgen ist, gehe ich spontan hinein. Normalerweise sollte man sich vorher im Internet ein Zeitfenster aussuchen, denn es gibt nur eine bestimmte Anzahl an Menschen, die gleichzeitig ins Museum hineindürfen. Das Gebäude liegt in einer der vielen engen Gassen und ist von außen total dunkel und alt, fast ein bisschen unheimlich. Die Ausstellungsräume sind aber ganz hell und freundlich. Ich halte mich nicht allzu lange im Museum auf. Die Bilder sind mir vertraut bis auf die ganz frühen Werke. Am meisten berührt hat mich ein minikleines unscheinbares Skizzenbuch von Pablo Picasso aus dem Jahr 1900.



Nach dem Abstecher ins Museum spaziere ich weiter durch die schmalen Gassen. Ich komme an der Kirche Santa Maria del Mar aus dem 14. Jahrhundert vorbei. Der Name gefällt mir und ich schaue sie mir von innen an. Ziemlich unglaublich, dass das Gebäude schon so lange an diesem Fleck steht. Ah, tatsächlich basiert auf dieser Kirche der Roman "Die Kathedrale des Meeres"* von Ildefonso Falcones. Diesen Roman habe ich sogar mal gelesen, konnte mich aber gar nicht mehr richtig dran erinnern. Später trinke ich einen Kaffee in einem kleinen Café. Ich beschließe, mir eine der vielen Markthallen der Gegend anzuschauen. Weil es die nächste ist, will ich zur Mercat de la Boqueria. Die liegt an der großen Flaniermeile La Rambla, die mich nicht so sehr interessiert.

Ich laufe erstmal weiter durch die Gassen des gotischen Viertels und schaue immer wieder auf meinem Handy bei Google Maps nach, in welche Richtung ich gehen muss. Ein paar Mal vertue ich mich, so halte ich mich ganz schön lange in den alten Viertel auf. Aber das macht nichts, es gibt ja so viel zu sehen. In einem kleinen Laden kaufe ich bunte Keramikschüsselchen.









Dann erreiche ich endlich die Markthalle. Unter einer großen Dachkonstruktion befinden sich sehr viele Stände mit den immer gleichen Waren: Obst und Gemüse, Schinken und Salami, Käse und Fisch. Wenn man etwas kaufen möchte, muss man sehr gut auf die Preise achten und vielleicht mal die versteckteren Stände aufsuchen. Alles in allem ist es eher nicht günstig, aber ich darf leckeren Schinken probieren und kaufe ein bisschen was. Mein Geld trage ich die ganze Zeit gut versteckt in einer flachen Bauchtasche* an meinem Körper, denn bei so vielen Menschen auf einem Fleck wird vor Taschendieben ausdrücklich gewarnt.

Dann überlege ich, noch das Joan Miró Museum zu besuchen. Mit der Barcelona Card hätte ich auch dort freien Eintritt. Ich suche mir auf dem Handy die Verbindung raus und schaue nach, wie lange ich brauchen würde. Das Museum liegt auf einem Berg und man kann mit dem Funicular, einer kleinen Bergbahn hochfahren. Das ist sicher herrlich! Doch ach, die Zeit reicht nicht mehr aus, wie schade! Denn am frühen Nachmittag treffe ich meinen Großen. Wir wollen die berühmte Kirche Sagrada Familia besuchen. So fahre ich kurz zurück zum Hotel, stelle meine Einkäufe unter und lege noch für ein halbes Stündchen die Beine hoch.



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4 Kommentare:

  1. oh, erinnerungen kommen auf! den fischmarkt und die engen gassen habe ich geliebt. und die lädelchen.... so herzig. so liebevoll. sagrada famiglia (oder wie man das schreibt) hingegen war gar nix für mich, aber mir sagt auch der hype um hundertwasser nichts. ich bin mehr der typ klare linien, klare formen. :-D anyway - aufgrund deiner bilder muss ich auch wieder mal dahin. ach ja, parc güell (oder wie man das schreibt) fand ich auch wunderbar.

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  2. Ah, Du warst in der Boqueria. Der wohl bekannteste, aber ich finde touristischste der Märkte. Du musst also nochmal hin und die anderen besuchen :D

    Ich bekomme direkt Lust, nach Barcelona zu reisen <3 Diese Gassen, durch die man sich treiben lassen kann, sind einfach wunderschön. Und so eine Bauchtasche hatten wir auch :D Wir sind auch diverse Male "abgecheckt" worden. Barcelona ist da echt schlimm.

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    1. Ja, das mit dem Markt hatte ich ja bei Dir gelesen, verlinke ich im nächsten Eintrag noch :-)

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