"Welcher Tag ist heute?" Niemand weiß es so richtig. Wir schlumpern uns so durch die Tage. Alle Kinder haben das mit dem Ausschlafen verstanden, sogar das Baby. Wir treffen uns auf dem Sofa und bewundern unseren Weihnachtsbaum, wohl wissend, dass seine Tage bei uns gezählt sind.
Am Samstag vor dem Silvestertag fahren wir nach Wulfsdorf, um unseren Wochenendeinkauf zu machen. Es ist gar nicht so voll dort, wie befürchtet. Wir kaufen Zutaten fürs Raclette und Pfannkuchen, ähm... Berliner. Ja das Wort kommt mir als Berlinerin hier im Norden immernoch schwer über die Lippen. Jedenfalls ist das Gebäck aus Wulfsdorf wirklich gut.
Unterwegs nach Hause kommt mir der Gedanke für die selbstgemachten Knallbonbons. Leere Klopapierrollen haben wir immer genug in der Bastelschublade, buntes Seidenpapier habe ich auch vorrätig, Süßigkeiten sowieso. (Im Nachhinein habe ich gehört, es gibt sogar Knallschnüre* zu kaufen, dann knallen die Knallbonbons sogar in echt!)
Am letzten Tag des Jahres geht es weiter mit der Faulenzerei. Der kleine Bruder bastelt Girlanden und Eintrittskarten für eine Silvesterparty im Kinderzimmer. Am Abend verwandeln wir unseren Weihnachtsbaum in einen Silvesterbaum. Alle tragen Partyhütchen, sogar unser Großer, der noch ein bisschen bei uns bleibt, bis er zur Feier mit Freundinnen und Freunden aufbricht.
Zu unserer üblichen Abendbrotzeit gegen 18 Uhr beginnen wir mit dem Raclette-Essen. Die Kinder machen sich am liebsten vorbereiteten Pizzateig in ihre Pfännchen. Als sie satt sind, schauen sie das Sandmännchen auf dem KIKA und wir Großen essen noch ein bisschen weiter.
Danach gehen wir auf unsere Terrasse und werfen Knallerbsen. Der größte Spaß für die Kinder und völlig ausreichend. Zu dem Zeitpunkt wird drumherum schon ohne Pause geböllert. Ich hänge extra lange Wunderkerzen an unseren Rosenbogen und zünde sie alle auf einmal an. Das ist sehr hübsch. Ja, dieses Silvester blühen sogar die Rosen!
Weil es in Strömen regnet, bleiben wir nur kurz draußen und schauen danach alle zusammen "Dinner for One". Danach gehen die Kinder ins Bett. Das Mutzelchen hat Halsschmerzen und schläft ziemlich schnell ein. Die Jungs spielen noch etwas länger, schlafen dann aber gegen 22 Uhr ein und wachen auch nicht mehr auf.
Gegen 23 Uhr mache ich mich bettfertig und nehme die Augustschnuppe mit. Sie schläft an der Flasche ein und so liegen wir um 23:30 Uhr im Bett. Kurz vor Mitternacht nimmt der Lärm draußen so zu, dass mir der Ärger darüber fast die Kehle zuschnürt. So ein Irrsinn! Ich bin froh über unsere neuen Dreifachfenster, sie schlucken zum Glück einiges an Lärm. Leider müssen wir in dieser Nacht wegen des Lärms und des Qualms bei geschlossenen Fenstern schlafen. Dieses extreme Geböller ist echt unglaublich. Daran ist nichts, aber auch gar nichts mehr schön.
Der Liebste schaut nochmal nach den anderen Kindern, sie schlafen alle. Er kommt kurz nach Mitternacht ins Bett. Unser allererster Gedanke im neuen Jahr: nächstes Silvester müssen wir hier weg! Am besten auf eine Insel mit Reetdachhäusern, wo Feuerwerk nicht erlaubt ist. Uff. Trotz allem schlafen wir schnell ein. Um halb 7 hat die Augustschnuppe Hunger, schläft dann aber nochmal bis halb 8.
Am Neujahrsmorgen frühstücken wir irgendwann gemütlich und lassen es langsam angehen. Das Mutzelchen hat immernoch Halsschmerzen und der kleine Bruder hat in der Nacht gespuckt. So machen der Liebste und ich alleine mit der Augustschnuppe und dem Adventsjungen einen Neujahrsspaziergang. Der Adventsjunge kann sich nicht von seinem Schlafanzug trennen und zieht einfach seinen Schneeanzug drüber.
Auf dem Rückweg sammeln wir rund um unser Haus die Raketenstäbe ein, die teilweise senkrecht in der Erde stecken und schmeißen sie in den Müll. Drinnen fällt uns ein, was wir am Silvesterabend vergessen haben: wir schauen uns gemeinsam auf dem Fernseher unsere Fotos des Jahres an. Wir klicken hier und da und dann landen wir sogar bei Fotos und Videos von den Kindern, als sie ganz klein waren. Wie süß!
Später gibt es Pizza aus den Resten vom Raclette-Essen. Der Adventsjunge hilft mir die ganze Zeit dabei. Die Kinder verteilen ihr Spielzeug in der ganzen Wohnung. Die Augustschnuppe kann sich nun auf den Bauch drehen und macht davon ständig Gebrauch. Nur zurück geht es noch nicht, deshalb kreischt und meckert sie.
So langsam ist es zu voll überall. So beginnen wir, die Weihnachtsdekoration wegzuräumen. Heute, am 2. Januar, haben wir uns von unserem Weihnachtsbaum verabschiedet. Jetzt ist alles schön leer und aufgeräumt. Wir atmen durch und freuen uns noch über ein paar freie Tage.
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Hach ich unterschreibe quasi fast. Nur war unser Silvester wegen der Fahrten für die großen Kinder nicht so entspannt. Aber dieses Geböller, das braucht niemand. Wir auch nicht. Uns reichen auch Knallerbsen. Die Idee mit den Reetdachhäusern finde ich gut. Dort kommen wir auch hin. Ich denke auch ernsthaft drüber nach, zu verreisen. Mein Mann hat sogar Urlaub.
AntwortenLöschenFrüher einmal waren wir mit Freunden Silvester in einem Feriendorf. Dort durfte nur auf dem Sportplatz geböllert werden. Das war toll. Weit genug von den Häusern weg und es wurde zwangsläufig weniger geböllert, weil man ja laufen musste.
Entweihnachtet wird hier auch. Gestern schon und morgen geht der Baum dann auch. Mir ist es einfach zu voll und wir brauchen Raum.
Viele Grüße
Andrea
Hach. Tolle Bilder 😍
AntwortenLöschenschööön.... der augustschnuppe wird es sicherlich selten langweilig bei soviel trubel.
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