Dienstag, 5. Dezember 2017

5. Dezember 2017

Um 3:30 Uhr wache ich auf, weil die Augustschnuppe neben mir in ihrem Beistellbettchen Geräusche macht. Ich stehe auf und bereite in der Küche eine Flasche zu. Ihre letzte Flasche hatte sie gegen 23 Uhr, da hat sie aber nur sehr wenig getrunken. Im Schlafzimmer nehme ich die Kleine aus ihrem Bettchen und setze mich mit ihr bei Schummerlicht in den Sessel. Sie nuckelt im Halbschlaf am Sauger, ohne richtig zu trinken. Das macht sie seit einer Weile so, normalerweise fängt sie ungefähr nach 10 Minuten an, richtig zu saugen und leert die Flasche dann ziemlich zügig.

Diesmal nicht. Ich sitze eine halbe Stunde da, aber die Augustschnuppe scheint wieder zu schlafen. Ich lege sie zurück in ihr Bettchen und gehe kurz ins Bad. Von drinnen höre ich den Adventsjungen aus seinem Zimmer kommen. Als ich wieder in mein Bett gehen will, wurschtelt da gerade der Adventsjunge drin rum und die Augustschnuppe ist ein bisschen aufgewacht. Ich nehme sie wieder in den Arm und gebe ihr die Flasche. Der Liebste bringt den Adventsjungen wieder in sein Bett zurück. Weil er so zappelt, bekommen wir alle keinen Schlaf, wenn er zwischen uns liegt.

Die Kleinste trinkt immerhin eine halbe Flasche, bis sie doch wieder schläft. Ich lege sie in ihr Bettchen und lege mich daneben. Mittlerweile ist es 4:20 Uhr.

Um 6:20 Uhr weckt mich der Liebste. Er geht in die Küche und bereitet das Frühstück und die Schulbrotdosen vor. Ich komme sehr schwer aus dem Bett, aber was sein muss, muss sein. Meine erste Handlung seit über 10 Jahren jeden Morgen im Bad: meine Schilddrüsentablette nehmen. Dann duschen, anziehen, eine Waschmaschinenladung einschalten, zum Frühstückstisch wanken und Kaffee eingießen.



Der Liebste und der Adventsjunge sitzen schon am Tisch. Das Mutzelchen und der kleine Bruder kommen hinzu. Es gibt frisches Brot aus unserer gestrigen Gemüsekistenlieferung und Müsli. Alle Kinder haben vor dem Frühstück schon ihr Türchen im Schokoladenadventskalender geöffnet. Abwechselnd öffnen sie dann das Türchen vom Tiptoi-Adventskalender*. Heute ist der kleine Bruder dran. Das ist eine ganz süße Sache. Jeden Tag wird ein Stück einer fortlaufenden Geschichte erzählt und es gibt kleine Spiele, Lieder und Bastelaktionen dazu. (Pssssst, unseren Kalender haben wir schon im letzten Jahr kurz nach Weihnachten zum halben Preis geschnappt.)

Der Adventsjunge besucht heute mit seiner Kindergartengruppe ein Theaterstück und muss schon um 7:30 Uhr im Kindergarten sein. Der Liebste geht nach dem Frühstück mit ihm Zähne putzen und anziehen. Dann verlassen die beiden als Erste das Haus.

Das Mutzelchen und der kleine Bruder spielen noch ein bisschen, bevor auch sie das Haus verlassen. Das können sie schon alleine, das ist das Tolle an großen Kindern. Und die Augustschnuppe? Die schläft noch!

So decke ich den Tisch ab, räume die Küche auf, stelle den Geschirrspüler an und bringe den Müll raus. Dann gehe ich mich schminken und lüfte das Wohnzimmer. Wir haben leider eine kleine Stelle Schimmel an der Wand entdeckt. Unser Hausmeister hat die Stelle behandelt und der Liebste hat eine Art "Wetterstation" fürs Zimmer bestellt. Netatmo* heißt das Gerät. Das misst mit Sensoren u.a. Feuchtigkeit und CO2-Gehalt in der Raumluft. Das Gerät kann mit dem Smartphone bedient werden und schickt die Informationen dorthin. Durch antippen des Geräts leuchtet außerdem eine Farbe im Ampelschema auf. So kann ich sehr schnell und einfach erkennen, wann es wieder Zeit zum Lüften ist. Rot: Lüften!

Weil ich dem Adventsjungen versprochen habe, dass wir am Nachmittag zusammen Plätzchen backen, knete ich schonmal den Teig und lagere ihn im Kühlschrank. Dann beginne ich diesen Eintrag hier, sonst vergesse ich die Hälfte. Dann gehe ich die Augustschnuppe wecken. Es ist tatsächlich schon 9 Uhr.

Ich gebe ihr die Flasche und dann müssen wir auch schon los, zur Grundschule. Dort helfe ich schon seit Schuljahresbeginn in der Schulbibliothek aus. In der großen Pause können die Schülerinnen und Schüler in die Bücherei kommen und dort lesen, Bücher ausleihen oder zurückgeben. Ich habe Hilfe von zwei Viertklässlerinnen, die hinterm Schreibtisch die Ausleihe übernehmen. Das macht ihnen solchen Spaß, dass ich eigentlich gar nichts weiter zu tun habe, als das Ganze ein bisschen zu überblicken. Kinder, die unbedingt toben wollen, bitte ich, auf den Schulhof zu gehen. Ein kleines Grüppchen steht auch immer um den Kinderwagen der Augustschnuppe rum und bewundert das Baby. Der kleine Bruder kommt vorbei und erzählt den anderen Kindern vom Leben mit einem Baby.

Schnell ist die Pause in der Schule rum und ich gehe wieder nach Hause. In unserem Haus wird seit heute das Treppenhaus erneuert. Mit einem Presslufthammer werden Wandfliesen entfernt. Ich kann den Kinderwagen nicht mehr draußen stehenlassen. Gut, dass er so schön klein zusammenfaltbar ist, da kann ich ihn auch mal mit in die Wohnung nehmen.

Drinnen lege ich die Augustschnuppe im Wohnzimmer auf ihre Decke, wo sie immer ausdauernder unter dem Spielebogen liegt. So langsam kann sie ihre Arme und Hände koordinieren und fasst die Spielzeuge, die vor ihr hängen wieder und wieder an. Irgendwann nervt es sie aber, dass sie die Teile nicht in den Mund nehmen kann. Dann wird sie quengelig.

Ich nutze das kleine Zeitfenster um E-Mails zu schreiben und Interviewfragen zu beantworten. Dann mache ich Fotos von unseren neusten Weihnachtsbüchern, die ich demnächst im Blog vorstellen möchte. Gegen 11 Uhr quengelt die Augustschnuppe intensiver. Mein Zeichen, ihr eine Flasche zu machen. Die trinkt sie wieder nur zur Hälfte und schläft dann in meinem Arm ein. Ich halte sie ein Weilchen und lege sie dann ab um mir mein Essen warm zu machen. Ich esse die grandiosen Auberginen-Zucchini-Röllchen von Gesund & Mutter. Die habe ich mir nachbestellt, weil ich sie so lecker finde. Mit Reis dazu ist das ein tolles Essen.

Der Große ruft an und berichtet mir vom Stand seines Bafög-Antrags fürs Ausland. Diese Anträge sind eine zeitraubende Sache. Momentaner Stand: er wird sein Geld vorraussichtlich nicht pünktlich bekommen, weil der Sachbearbeiter erst noch den Poststapel abarbeiten muss. Er ist wohl drei Wochen in Verzug. Sehr ärgerlich.

Die Augustschnuppe ist aufgewacht. Ich trage sie ein bisschen durch die Wohnung bis ich sie wieder zum Strampeln ablegen kann. Diesmal im Kinderzimmer. Ich setze mich dazu und singe ihr etwas vor und schreibe mit dem Laptop auf dem Schoß weiter Sachen auf, bis sie wieder meine volle Aufmerksamkeit benötigt. Ich beschließe, schon den Adventsjungen abzuholen. Draußen ist es heute gar nicht richtig hell geworden.

Als wir zu Hause sind, es ist knapp 14 Uhr, bekommt das Baby erstmal die Flasche. Sie schläft ein und ich kann sie aufs Sofa legen. Dann gehts los mit dem Plätzchen backen. Ich räume den Esstisch leer und lege Bleche und Ausstecher bereit. Das Mutzelchen kommt nach Hause. Mein Rezept reicht wie immer für genau drei Bleche. Das Mutzelchen möchte gerne die Plätzchen verzieren. Ich rühre Zuckerguss an. Der Adventsjunge möchte mitmachen. Begeistert kippen sie Zuckerguss und Verzierkram über die Plätzchen. Ein Blech sollen sie bitte verschonen. Ich stelle den Wäschetrockner an und schreibe dann kurz weiter an diesem Eintrag.

Der Postbote klingelt und bringt schöne Post für uns. Eine Leserin schickt mir jedes Jahr ein neues Weihnachtsbuch. Wie lieb! Das hier kenne ich noch nicht, die Illustrationen sind wunderschön! Vielen Dank!



Und die Fotobücher für die Kinder sind angekommen. Ich habe noch nie Fotobücher bestellt. Ich gestehe: ich habe kapituliert. Ich werde es im Leben nicht mehr schaffen, alle Fotos nachzubestellen und von Hand einzukleben. So habe ich von diesem Jahr für jedes Kind einen eigenen Ordner mit Bildern angelegt. Für jedes Kind ungefähr 100 Bilder. Bei CEWE habe ich dann die Software runtergeladen und den kompletten Ordner hochgeladen. Ohne Schnickschnack. Fertig. Ist ganz schön geworden, wenn auch nicht so persönlich wie selbst eingeklebte Alben. Und teurer ist es auch. Nach und nach möchte ich trotzdem die letzten Jahre aufarbeiten.

Der kleine Bruder trifft ein. Er besucht an der Schule einen Fotokurs. Ich mache mir einen Kaffee. Alle zusammen sitzen wir am Tisch und kosten Plätzchen. Danach spielen die Kinder bis zum Abendbrot. Ich decke rechtzeitig den Tisch, so dass wir pünktlich anfangen können. Dann trifft der Liebste ein und wir essen Brot, Käse, Salat und Rohkost. Tisch abräumen, Geschirrspüler einräumen, Zähne putzen für die Kinder und Sandmännchen gucken.

Ich verabschiede mich von meiner Familie, denn dienstags ist mein Aquafitnesstag. Ich fahre mit dem Bus in den nächsten Ortsteil. Dort gehe ich noch kurz zu Budni ein paar kleine Nikolausüberraschungen besorgen. Beim Aquafitness muss ich ein bisschen vorsichtig machen. Ich habe ein schmerzendes geschwollenes Schultergelenk, aber leider erst nächste Woche einen Arzttermin. Gegen 21:30 Uhr bin ich wieder zu Hause. Ich plane, früh ins Bett zu gehen, denn die bleierne Müdigkeit hat mich heute den ganzen Tag nicht verlassen. Vor dem Schlafengehen werde ich den Nikolaus spielen und in den selbstgenähten Stiefel Süssigkeiten und Büchlein verstecken.


WMDEDGT - Was machst Du eigentlich den ganzen Tag? fragt Frau Brüllen. Bitteschön, das war er, mein 5. Dezember 2017.





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5 Kommentare:

  1. In meinen Fotobüchern steckt immer so viel Zeit und Liebe, dass ich die auch sehr persönlich finde :-)

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  2. Ich hab letztes Jahr den Kindern je ein 'Best of'-Minifotobuch gemacht. Die schauen sie immer wieder gerne an. Fotoalben klebe ich auch, wenn ich mal dazu komme.

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    1. Ich auch, dass die Fotobücher schön oft angeschaut werden :-)

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