Dienstag, 29. August 2017

scoyo ELTERN! Blog Award 2017

Die Resonanz auf meinen Text "13 Wochen" über meine Fehlgeburt im letzten Jahr hat mich sehr bewegt. Ich bekam viele Zuschriften mit ehrlicher Anteilnahme und Erfahrungsberichten anderer betroffener Frauen.

Ich gehe mit dem Thema offen um und bin überrascht, wie viele Frauen leider auch schon in dieser Situation waren. Auch in meinem direkten Umfeld haben sich viele Frauen mir gegenüber geöffnet, von denen ich gar nicht wusste, was ihnen widerfahren ist.

Das Erlebte hier im Blog aufzuschreiben, hat mir bei der Verarbeitung sehr geholfen. Ich habe gemerkt, ich bin damit nicht alleine. Die Folgeschwangerschaft nach der Fehlgeburt war nicht leicht für mich. Obwohl es schon meine sechste Schwangerschaft war, war ich manchmal nervlich total durch den Wind und so unsicher wie nie. Aber wie gut, dass der Liebste und ich nicht aufgegeben haben!

Irgendwann twitterte ich den Gedanken "Und ganz vielleicht kann ich ja irgendwann mal sagen: “Wenn das damals alles nicht passiert wäre, hätten wir dich nicht bei uns.” Und so ist es gekommen: wir sind überglücklich, dass unsere Augustschnuppe vor knapp drei Wochen gesund bei uns gelandet ist.

Das Leben ist eben nicht nur eitel Sonnenschein. Das zeige ich immer wieder hier im Blog. Und deshalb habe ich mich mit dem Text über meine Fehlgeburt beim ELTERN! Blog Award 2017 von scoyo beworben. scoyo ist ein bekanntes Online-Magazin für Eltern, rund um das Thema Familie, Schule und Medienkompetenz. Über 180 Texte wurden für den Wettbewerb eingereicht. Eine Jury hat eine Vorauswahl getroffen. Mein Text ist nun neben 12 anderen interessanten Texten von Bloggerkolleginnen im Finale. Wow!


Bis 25. September 2017 dürfen nun alle Leserinnen und Leser entscheiden, welche Texte gewinnen. Alle, die abstimmen, haben außerdem (wenn sie denn wollen) die Chance auf schöne Preise wie Schulranzensets oder schicke Trinkflaschen. Ich würde mich riesig freuen, wenn mein Text gewinnt. Seid Ihr dabei?


Herzlichen Dank!

Die ersten drei Plätze erhalten ein schönes Preisgeld. Sollte ich zu den Gewinnerinnen gehören, möchte ich einen Teil meines Preisgeldes spenden. Und zwar an Pro Familia. Pro Familia ist die größte Organisation Deutschlands für die Beratung rund um alle Themen zur Familienplanung und eine selbstbestimmte Sexualität. In vielen Beratungstellen des gemeinnützigen Vereins bundesweit sowie online können Menschen beraten werden. Auch nach einer Fehlgeburt können Betroffene bei Pro Familia Rat und Hilfe bekommen. Weil das Thema noch viel zu oft verschwiegen wird, finde ich das Angebot sehr hilfreich und möchte die unabhängige Arbeit von Pro Familia gerne unterstützen.

Und auch an dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle meine Leserinnen und Leser, ohne die mein Blog, das im August sein neunjähriges Bestehen feierte, nur halb so viel Freude machen würde! Danke für die Begleitung und die Anteilnahme hier an diesem Ort! 


Donnerstag, 24. August 2017

Zwei Wochen Augustschnuppe

Vor zwei Wochen um diese Zeit ahnten wir ja gar nicht, dass wir zwei Stunden später schon unser Baby in den Armen halten würden. Eigentlich wollte ich nach der Tagesschau erstmal duschen gehen und mal schauen, ob diese Wehen überhaupt "echt" sind....

So lange hatten wir uns nach einem kleinen Mädchen gesehnt. So lange haben wir auf sie gewartet. So lange haben wir den Namen für sie schon im Kopf gehabt. Und dann macht sie es uns so leicht und ist plötzlich einfach da.

Und sie ist wirklich DA. Hat ihren festen Platz in unseren Herzen. Ist sehr zufrieden und schaut mit ihren Kulleraugen ganz wach in die Welt. Die Wachphasen tagsüber werden mehr, in der Nacht liegt sie zwischen dem Liebsten und mir und schläft ganz gut. Ungefähr alle drei Stunden hat sie Hunger. Sie ist immer umringt von den Geschwistern oder liegt in den Armen des Liebsten oder meinen.

Obwohl mir das mit den Armen schwer gefallen ist in den letzten Tagen. Ich hatte Schmerzen im Schulterblatt, die bis in den rechten Arm ausstrahlten. Das hat mir Sorgen bereitet. Die Schmerzen wurden jeden Tag schlimmer und ich konnte mein Baby nicht mehr halten. So suchte ich gestern einen Orthopäden auf. Der ist gleichzeitig Chiropraktiker, was mein Glück war. Er entdeckte sofort, dass ein Brustwirbel blockiert war. Ich sollte mich auf eine Liege legen. Und tadaaaa: durch sehr kräftiges Drücken (Uh!) machte es einmal laut KNACK und ich war sofort befreit vom Schmerz und konnte mich wieder bewegen. Grandios! So habe ich gleich erstmal Kuchen gebacken und die Fenster geputzt. Schon toll, wenn man sich wieder bewegen kann :-)

Unser Radius um das Wochenbett wird immer größer. Die Ausflüge mit dem Kinderwagen werden zahlreicher. Die Geschwister präsentieren ihre kleine Schwester ganz stolz ihren Freundinnen und Freunden. Hier trudelt täglich wunderbare Post ein, danke!
Uns geht es sehr gut!


Montag, 21. August 2017

Unser Wochenende

Als Sonnabend am Morgen die Sonne scheint, fasse ich einen Beschluss: ich will das erste Mal nach der Geburt nach draußen gehen. 9 Tage alt ist die Augustschnuppe da. So langsam fällt mir nämlich in der Wohnung die Decke auf den Kopf. Also treibe ich die Familie nach dem Frühstück an. Schnell, schnell, denn ab Mittag ist Regen angesagt! Ich will doch soooo dringend raus!

Was wir alles für so ein kleines Baby an Gepäck brauchen: Autokindersitz, Kinderwagen, Tasche mit Windeln und eine vorbereitete Flasche. Als wir angezogen sind und gerade die Tür öffnen wollen, wird die Augustschnuppe unruhig und macht mit ihrem Mund Suchbewegungen. Also alles retour und erstmal das Baby füttern. Danach brechen wir dann doch etwas entspannter auf. Das Mutzelchen ist bei ihrer Freundin, der kleine Bruder hat keine Lust. So fahren wir mit nur zwei Kindern los.

Auf dem Biobauernhof ist ganz schön was los. Ich behalte mir vor, mich ins Café zu setzen, falls es mir zu viel wird. Aber ich halte es gut aus im Laden. Als der Liebste an der Kasse ansteht, gehe ich mit dem Kinderwagen und dem Adventsjungen schonmal raus und warte auf einer Bank am Spielplatz. Der Kinderwagen von Seed ist ganz neu und wurde uns von der Firma zur Verfügung gestellt. Wieso, weshalb, warum wir beim fünften Kind nochmal einen neuen Kinderwagen haben, erzähle ich demnächst in einem extra Bericht.

Die Luft ist herrlich frisch und trägt trotz Sonnenschein schon so ein kleines herbstliches Knistern in sich. Das mag ich. Diesmal ist auf dem Hof sogar ein Blumenstand aufgebaut und ein Stand, an dem verschiedene interessante Tomatensorten verkostet werden können. Als der Liebste die Einkäufe im Auto verstaut hat, drehen wir unsere übliche Runde über den Hof. Wir besuchen die Schweine und die Kühe und Kälbchen.

Zu Hause gibt es zum Mittag Nudeln mit Tomatensauce. Ich liege dann wieder brav im Bett. Aber nur kurz, denn mir fällt ein, dass wir für den Nachmittag nichts Leckeres da haben. Ich backe schnell meinen Lieblingsapfelkuchen mit Streuseln. Die Kinder spielen am Nachmittag draußen und drinnen. Der Adventsjunge kommt auch mal mit in mein Bett und wir schauen uns Bücher an. Der Tag endet ganz entspannt.









Am Sonntag frühstücken wir gemütlich und schauen dann alle zusammen die "Sendung mit der Maus". Danach backe ich Zimtschnecken, auch mit Pflaumenfüllung. Der Liebste bereitet auf dringenden Wunsch der Kinder die erste Kürbissuppe in diesem Jahr zu.

Am Nachmittag bekommen wir den ersten Besuch nach der Geburt der Augustschnuppe. Frau Rotkraut und ihr Mann schauen kurz vorbei und haben für uns alle Geschenke dabei. So lieb! Und der Blumenstrauß aus dem eigenen Garten ist herrlich anzusehen. Ich durfte mir auch einen Kuchen wünschen und freue mich sehr über den Schokoladentraum.

Viel zu schnell vergeht die Zeit und dann heißt es für mich wieder hinlegen, ausruhen und die Augustschnuppe bekuscheln. Immer ist auch eins der anderen Kinder dabei, um Öhrchen und Händchen zu bewundern. Abends ist Badewannenzeit und beim Sandmännchen ist das Baby wach und guckt genau hin, als der Sandmann seinen Traumsand verstreut. Die Geschwister sind entzückt. Wir auch, denn die Nacht wird bis auf zwei Trinkpausen ganz entspannt.


Noch mehr Einblicke in Familienwochenenden gibt es bei Susanne.





Donnerstag, 17. August 2017

Eine Woche Augustschnuppe

Heute genau vor einer Woche durften wir unsere kleine Augustschnuppe in unserem Wohnzimmer begrüßen. Die Geburt verlief so rasant, dass wir immernoch am Staunen sind. Immer wieder schauen der Liebste und ich uns an und schütteln mit dem Kopf. So eine Überraschung aber auch!

Überrascht sind wir auch von den vielen, vielen guten Wünschen, die uns erreichen. Herzlichen Dank dafür! Ich fürchte, ich komme nicht mehr hinterher. Ich habe aber jedes einzelne Wort gelesen und werde diese besondere Zeit niemals vergessen.

Uns geht es prima. Ich versuche mich, so gut es geht, zu schonen. Das ist etwas, was ich nicht so gut kann: Verantwortung und Arbeit abgeben, Heilung zulassen. Eine echte Geduldsprobe für mich.

Die Kleine ist ganz entspannt. Tagsüber schläft sie natürlich viel. Gegen Mitternacht hat sie eine längere Wachphase. Dann liegt sie im Bett zwischen dem Liebsten und mir und schaut mit ihren Kulleraugen in die Gegend. Wir lesen dann noch ein bisschen und warten ab, bis ihr (oder uns) die Augen zufallen.

Die Geschwister sind ganz vernarrt in sie. Der meistverwendete Satz ist im Moment "Sie ist so süüüüüß!". In den ersten Tagen war das Familiengefüge noch etwas wackelig. Was kommt in der neuen Situation auf uns zu? Wo stehe ich? Meine Hebamme meinte, eine Familie ist wie ein Mobilé. Bei einer Veränderung schwankt erstmal die ganze Konstruktion, bis alles wieder ausgewogen ist. Das trifft es ganz gut. Und mit ein paar extra Kuscheleinheiten für die Geschwister kriegen wir das schon hin.

Ich bin so verliebt!



Montag, 14. August 2017

Geburtsbericht 5. Kind

Donnerstag, 10. August 2017

Noch 3 Tage bis zum errechneten Geburtstermin. Am Mittag schreibe ich diesen Eintrag. Nachdem wir am Vortag mit den Fahrrädern zum Wochenmarkt gefahren sind, möchte ich es an diesem Tag ruhig angehen lassen. Irgendwie wurschteln sich meine drei Ferienkinder durch den Tag. Ich erledige den täglichen Haushaltskram und will eigentlich nur meine Ruhe haben. Zum Mittag gibt es Milchreis mit Zucker und Zimt und Apfelmus. Danach dürfen die Kinder einen Film schauen, ich schlafe derweil im Sessel ein.

Ich bin den ganzen Tag über irgendwie unruhig. Am Nachmittag ruft das Mutzelchen ihre Freundin an. Die beiden haben sich seit Ferienbeginn nicht gesehen. Es wird ein Übernachtungsbeschluss gefasst. Ich bringe meine Große über die Straße und bin ein bisschen erleichtert, ein Kind weniger zu Hause zu haben. Der kleine Bruder und der Adventsjunge spielen ganz gut miteinander, bis es Zeit wird für das Abendessen. Ich bin froh, den Tag geschafft zu haben.

Der Liebste kommt um kurz vor 18 Uhr nach Hause. Endlich. Ich bin beruhigt, dass er nun da ist. Die Jungs dürfen schon KIKA anmachen und bekommen einen bunten Schnittchenteller auf dem Sofa. Ich verziehe mich ins Schlafzimmer und will nur noch in Ruhe gelassen werden. Um 19 Uhr ist die Fernsehzeit für die Jungs vorbei. Sie gehen sich die Zähne putzen und gehen danach in ihre Betten. Sie hören noch Hörspiele und schauen Bücher an.

Ich ziehe um ins Wohnzimmer auf meinen Sessel und schaue die Berliner Abendschau und die Tagesschau, mein tägliches Feierabend-Ritual. Während dieser Zeit habe ich Wehen, auf die ich mich konzentrieren muss. Ich starte auf dem Handy eine Wehen-App um die Abstände zwischen den Wehen zu beobachten. Die Wehen kommen so alle 7 bis 8 Minuten. Ich erzähle das dem Liebsten, der mich skeptisch beäugt und mich darauf hinweist, dass es bei den letzten Geburten von diesem Punkt an nicht mehr allzu lange gedauert hat. Ich wiegle ab und sage, das wäre alles noch ganz harmlos. Ja, auch als Fünftgebärende bin ich mir mal wieder nicht sicher, ob die Geburt nun losgeht oder nicht.

Der Liebste macht sich schnell noch ein Brötchen und schafft dann Fakten, indem er die beiden großen Matratzen unter den Kinderbetten hervorholt und im Wohnzimmer vor dem Sofa ein Matratzenlager baut. Unter das Bettlaken kommt ein großer wasserundurchlässiger Matratzenschoner. Der Adventsjunge kommt aus seinem Zimmer, sieht das Matratzenlager und fragt "Wer kommt heute?" weil er denkt, wir bekämen Besuch. Ich sage ihm, dass seine kleine Schwester vielleicht bald geboren wird und bitte ihn, wieder in sein Zimmer zu gehen.

Wir entscheiden, oder vielmehr der Liebste, die Hebamme zu informieren. Um 20:12 Uhr telefoniert der Liebste mit ihr und gibt ihr den Stand der Dinge durch. Die beiden beschließen, dass der Liebste sich melden soll, wenn die Wehen in kürzeren Abständen kommen.

Die Tagesschau ist vorbei und ich entdecke die Übertragung der Leichtathletik-WM. Damit will ich mich ablenken. Irgendwie kann ich aber nicht mehr sitzen. Ich laufe kurz in die Küche und schaue dort aus dem Fenster. Der Liebste ist am aufräumen und kocht eine Kanne starken Kaffee für den Dammschutz. Ich spüre eine Wehe heranrollen und gehe schnell zum Esstisch, wo ich mich an einer Stuhllehne festhalte und meinen Rücken fest gegen die Wand drücke. So stehend veratme ich die Wehe und warte, bis sie vorüber ist. Dann laufe ich etwas herum, komme aber nicht weit sondern stelle mich schnell wieder an meinen Platz und atme und töne.

Jetzt bin ich mir plötzlich sicher, dass es nicht mehr lange dauern kann. Das kommt mir alles so bekannt vor. Bei der letzten Wehe spürte ich einen vorsichtigen Anflug des Pressdrangs. Der Liebste soll die Hebamme anrufen! Um 20:28 Uhr hat er sie an der Strippe. Sie ist mit ihrer Kollegin in einem Restaurant am Hamburger Hafen und will sich auf den Weg machen. Ich laufe so schnell ich kann rüber ins Schlafzimmer, um meine Hose auszuziehen. Ich schmeiße meine Sachen in die Ecke und ziehe mir ein Nachthemd an. Ich will dann auch lieber nicht mehr am Tisch stehen, denn ich habe das Gefühl, es wäre gut, es wäre etwas Weiches unter mir. Für alle Fälle...

Ich knie mich auf die Matratze vor dem Sofa und liege mit dem Oberkörper auf dem Couchtisch, auf dem ein dickes Kissen liegt. Mit den Händen halte ich mich am Tischrand fest. Das habe ich in der Schwangerschaft getestet und als meine bevorzugte Position für die Geburt erkoren. Der Liebste holt Einwegunterlagen und Handtücher und weicht nicht mehr von meiner Seite.

Da rollt wieder eine Wehe heran und ich muss pressen. Das ist echt heftig. In mir drin ein großes Brennen und Drücken. Während der nächsten Wehe platzt die Fruchtblase. Nach der Wehe fühle ich, ob ich das Köpfchen des Babys schon tasten kann. Nein, nichts. Schon wieder eine Wehe und ein Pressdrang wie nie. Die Wehen kommen praktisch ohne Pause. Ich kann sie nicht mehr wie gewohnt veratmen und brülle nur noch ins Kissen. Ich denke an mein Baby und dass es Sauerstoff von mir braucht. Also versuche ich, zu hecheln.

Ich habe ziemliche Schmerzen und denke, ich zerreiße. Ich hechle und schreie. Wie lange kann ich das durchhalten? Der Liebste redet beruhigend auf mich ein und sagt immer wieder "Du machst das gut. Du machst das guuuut.". Ich bin so froh, dass er an meiner Seite ist. Dann sagt er plötzlich "Der Kopf ist da!" Ich kann das gar nicht glauben. Nun kommt keine Wehe mehr, aber ich will es jetzt wirklich wissen. Mit all meiner Kraft presse ich ein letztes Mal und rufe "Nimm sie!"

Stille. Ich schaue auf meine Armbanduhr. 20:53 Uhr. Dann kriege ich fast einen Lachanfall. Es ist geschafft! Ich habe es geschafft! Ich höre ein leises Quäken hinter mir und will endlich mein Baby sehen. Der Liebste hat das Baby vorsichtig aufgefangen und auf der Matratze abgelegt. Jetzt wischt er es ein wenig ab. Dann wickelt er es mit den roten Duschtüchern warm ein. Ich schlage ihm vor, mir das Baby durch meine Beine hindurchzureichen. Er legt es unter mich. Große Kulleraugen gucken mich ganz wach an. Ich will das Baby hochnehmen, aber die Nabelschnur ist viel zu kurz. So muss ich es erstmal eingewickelt liegen lassen und knie über dem Kind.

Der kleine Bruder und der Adventsjunge sind immernoch wach in ihrem Zimmer. Der Liebste soll sie doch mal holen. So sitzen die beiden nur 5 Minuten nach der Geburt neben mir und bewundern ihre kleine Schwester. "Willkommen auf der Welt!" sagt der kleine Bruder. "Willkommen in Hamburg!" sagt der Adventsjunge. Beide sind ganz verzückt und freuen sich. Der Liebste macht die ersten Fotos.

Um kurz nach 21 Uhr klingelt es an der Tür. Die Hebamme ist da. Ich höre wie der Liebste ins Treppenhaus spricht, dass die Hebamme langsam machen kann, das Kind wäre schon da. Sie betritt das Wohnzimmer und begrüßt uns. Die Nabelschnur ist mittlerweile auspulsiert, so kann mich die Hebamme endlich aus meiner Lage befreien und schneidet die Nabelschnur durch. Die Plazenta kommt. Ich nehme das Baby hoch und setze mich angelehnt ans Sofa in eine bequemere Position. Uff! Die zweite Hebamme trifft ein und alle gemeinsam freuen wir uns über diese besondere Überraschung.

Wir quatschen und lachen alle und bestaunen das Baby. Das liegt ganz entspannt in meinen Armen. Die Jungs können nun erst recht nicht mehr schlafen und kommen alle paar Minuten vorbei, um das Baby anzusehen und abzuküssen. Die Hebammen lassen uns für eine Weile in Ruhe und beginnen am Esstisch mit dem Papierkram. Geburtsbericht schreiben, Unterlagen für das Standesamt ausfüllen usw.

Dann schicken wir die Jungs endgültig ins Bett. Das Baby wird angeschaut, gemessen und gewogen. Es ist 52cm groß, 3750g schwer und hat einen Kopfumfang von 36cm. Dann werde ich untersucht, alles ist heile und mir geht es gut. Ich gehe kurz duschen, ziehe mir etwas an und lege mich dann im Schlafzimmer ins Bett. Das Baby wird mir gebracht und nun können wir kuscheln. Die Hebammen räumen noch ein bisschen auf und verlassen uns gegen 23 Uhr. Der Liebste schaltet die Waschmaschine an und macht sich auch bettfertig. Er legt sich zu mir und unserer neugeborenen Tochter. Wir schauen uns an und heulen beide vor Glück gleichzeitig los.

Am nächsten Morgen stehen die Jungs gleich wieder an unserem Bett. Sie wollen schauen, ob das Baby noch da ist. Das Mutzelchen kommt heim und freut sich sehr. Sie kann es gar nicht fassen, dass während sie mit ihrer Freundin beim Filmabend auf dem Sofa gesessen hat und Chips gegessen hat, woanders ein Baby geboren wird. Unser Baby. "Aber eigentlich wusste ich das schon. Denn ich habe an diesem Tag eine Wimper von mir gefunden, sie fortgepustet und mir gewünscht, dass unser Baby kommt." Gut gemacht! Endlich ist sie da, unsere kleine Augustschnuppe!


hier sind die Geburtsberichte meiner anderen vier Kinder versammelt











Freitag, 11. August 2017

Willkommen Augustschnuppe!

Am 10. August 2017 um 20:53 Uhr wurde unsere Augustschnuppe zu Hause in unserem Wohnzimmer geboren. Die Geburt war sehr heftig und rasant. Die Kleinste wurde aufgefangen von ihrem Papa, denn die Hebamme hat es nicht mehr rechtzeitig geschafft. Uns geht es sehr gut und wir sind überglücklich.


Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist. Wohl dem, der auf ihn trauet!
Psalm 34,9
Tageslosung 10.08.2017



Donnerstag, 10. August 2017

Komm, Baby, komm!

Jo, das könnte was werden. Das dachte ich gestern Abend wieder, als die Wehen über mehrere Stunden alle 8 bis 10 Minuten kamen. Ein bisschen übel war mir unter den Wehen und es hat schön nach unten gedrückt. Bis halb 1 in der Nacht bin ich dann ein bisschen in der Wohnung herumgelaufen, denn schlafen konnte ich eh nicht. Wollte ich dann aber. Um 5 bin ich wieder aufgewacht und weg war der ganze Zauber.

Das geht nun schon ein paar Tage so und macht mich echt mürbe. Die ganze Zeit muss ich mit meinen Kräften haushalten, um fit für die Geburt zu sein. Die Wehen kommen auch tagsüber immer öfter. Da stehen aber Haushalt und Kinder an. Ich bin im Moment froh über jeden Tag, den ich einigermaßen rumkriege. Vorgestern flossen bei mir die Tränen, weil die Kinder in diesem Jahr so langweilige Ferien haben. Den ganzen Tag zu Hause, wenig Ausflüge, alle Freundinnen und Freunde verreist. Den großen Eimer Playmais* haben sie an nur einem Vormittag komplett verbastelt.

So beschloss ich gestern, wenigstens mit allen Kindern zum Wochenmarkt zu radeln. Fahrradfahren geht noch ganz gut. Mein Lastenrad hat ja auch einen Motor. Absteigen und laufen ist da schon schwieriger für mich. Nach dem Spaziergang im Schneckentempo über den Markt war ich ganz schön fertig. Aber die Kinder haben sich gefreut. Am Obststand haben wir frische Erdbeeren, Himbeeren und Brombeeren gleich aus der Schale genascht. Und am Abend kam der Liebste ein wenig früher von der Arbeit und hat mit den Kindern noch einen Ausflug zur Eisdiele gemacht.

Noch drei Tage bis zum errechneten Geburtstermin. Komm, Baby, komm!


* Amazon-Partner-Link

Mittwoch, 9. August 2017

Aprikosen-Tarte

Jetzt ist Aprikosen-Zeit. Dafür habe ich mir vor ein paar Jahren mal dieses Rezept gemerkt. Eine Aprikosen-Tarte mit Mascarpone-Creme. Und damit ich in meinem eigenen Blog suchen kann, schreibe ich es hier mal auf. Den schlichten Teig mache ich wie auch bei der leckeren Blaubeer-Crostata. Vorgebacken habe ich ihn nicht.

Mein Mascarpone aus dem Bioladen war sehr, sehr fest, von rühren keine Spur. Ich habe etwas Milch dazugegeben, um die Sache cremiger zu gestalten. Nach dem Backen war meine Füllung dann noch ziemlich flüssig, so dass ich beim nächsten Mal auf alle Fälle noch ein Ei untermischen würde, damit die Masse stocken kann.

Teig:

200g Mehl
1 Prise Salz
1Tl Zucker
100g kalte Butter in Würfeln
80ml kaltes Wasser

Füllung:

500g Mascarpone
70g Zucker
(evtl. etwas Milch und 1 Ei)
10 Aprikosen
etwas helle Marmelade, Orange oder Aprikose

*  alle Teigzutaten zügig verkneten, etwa 45 Min. kalt stellen
*  Mascarpone mit Zucker verrühren (evtl. weiter wie oben beschrieben)
*  eine gefettete Tarteform mit dem Teig auslegen
*  Mascarponecreme auf dem Teig verstreichen
*  halbierte Aprikosen auf der Creme verteilen
*  mit glatt gerührter Marmelade die Aprikosen bestreichen
*  bei 180°C (Umluft 170°) ca. 30 Minuten goldbraun backen
*  abgekühlt servieren






Freitag, 4. August 2017

Ein Geburtstagstisch für das Baby

"Bäckst du einen Geburtstagskuchen, wenn sich das Baby auf den Weg macht?" fragte mich die Hebamme neulich. Das ist ein sehr schönes Ritual, bei einer (Haus)Geburt mit beginnenden Wehen in die Küche zu gehen und einen Kuchen zu backen. Zu einem ist die Frau dann beschäftigt und ein bisschen abgelenkt, zum anderen hilft die aufrechte Bewegung sehr gut bei der Geburtsarbeit. Und wenn das Baby dann geboren ist, wird es von Kuchenduft empfangen. Eine sehr schöne Vorstellung, oder?!

Bei meinen sehr rasanten Geburten bin ich allerdings nie zu etwas gekommen, deshalb wird es bei uns höchstwahrscheinlich keinen frischen Kuchen geben. Aber wir haben eine schöne Idee gehabt: wir decken dem Baby einen kleinen Geburtstagstisch. Ein kleiner Willkommensgruß von uns allen sozusagen.

Die Kinder waren ganz begeistert und begannen gleich, zu werkeln. Der kleine Bruder wickelte Spielzeug, das er dem Baby abgeben möchte, in Geschenkpapier. Das Mutzelchen fertigte ein Büchlein für ihre kleine Schwester an. Drinnen sind Bilder und Texte, worauf sich das Baby bei uns freuen kann. Zum Beispiel auf schöne Urlaube am Meer. Der Adventsjunge zeichnete ein Bild von der gesamten großen Familie mit allen Kindern. Da er gerade erst beginnt, figürlich zu malen, ist das ein ganz besonderes Geschenk. Ich habe es gleich eingerahmt.

Den Kerzenhalter haben der Liebste und ich auf unserem Biobauernhof an einem Stand gekauft. Die Blüte wurde in einer inklusiven Werkstatt in unserer Nähe hergestellt. Der Stoffkater heißt Felix. Den ersten habe ich mir vor 19 Jahren für meinen ersten Sohn ausgedacht. Seitdem haben alle meine Kinder einen eigenen Kater bekommen.

Für mich enthält der Willkommenstisch für unser Baby noch eine kleine Erinnerung, auch im Hinblick auf die bevorstehende Geburt. Alles wird gut.





Donnerstag, 3. August 2017

Blaubeer - Crostata


Ich stehe im Moment total auf Beeren! Sie sind ja so ein Schatz! Klitzeklein, aromatisch und dann auch noch soooo hübsch! Egal ob Himbeeren, Erdbeeren, Johannisbeeren, Brombeeren oder Blaubeeren, ich mag sie alle. Vollgepackt mit vielen gesunden Nährstoffen gehören sie nicht umsonst zum sogenannten "Superfood". Hört sich doch super an, oder?! Am liebsten kaufe ich sie auf dem Wochenmarkt, da gibt es welche aus der Region. Die schmecken mir besonders gut und die Reise war für die empfindlichen Früchte zum Glück nur ganz kurz. Ich nasche die kleinen Schätzchen bevorzugt ganz pur. Aber sie machen sich auch sehr gut im Müsli, mit Joghurt oder Eis.

Neulich habe ich in der neuen Zeitschrift "Hygge" ein Rezept für Blaubeer-Crostata entdeckt. Das sah so schnell und einfach aus, das war mir gleich seeeeehr sympathisch. Moah, der Kuchen ist ein Gedicht! Und damit ich das Rezept nicht verbummeln kann, schreibe ich es heute mal auf:

Teig:

200g Mehl
1 Prise Salz
1 Tl Zucker
100g kalte Butter in Würfeln
80ml kaltes Wasser

Füllung:

ca. 300g Blaubeeren
abgeriebene Schale von 1/2 Bio-Orange (alternativ 1/2 Tütchen getrocknete Orangenschale)
2 El Mehl
40g Zucker

zum Bestreichen:

1 verquirltes Ei
3 El brauner Zucker

*  alle Teigzutaten ganz rasch glatt verkneten
*  die Teigkugel bedecken und für ca. 45 Minuten im Kühlschrank lagern
*  die gewaschenen Blaubeeren mit Orangenschale, Mehl und Zucker vermengen
*  den Teig rund ausrollen, Durchmesser ca. 30cm
*  Teig auf ein Blech mit Backpapier legen, die Beeren auf dem Teig verteilen
*  Rand rundherum ein Stückchen über die Beeren klappen und etwas andrücken
*  den Teigrand mit verquirltem Ei bestreichen und mit Zucker bestreuen
*  bei 220 Grad (Umluft 200°) ca. 20 bis 30 Minuten backen

Noch warm mit Eis oder Sahne servieren. Der Teig ist nicht zu süß und der Rand ist herrlich knusprig. Die Füllung ist warm noch etwas flüssig, nach dem Abkühlen etwas fester. Die feine Orangennote passt überraschend gut zu den Blaubeeren. Die Crostata schmeckt ganz bestimmt auch mit anderen Früchten.

Guten Appetit!










Dienstag, 1. August 2017

Hallo August!


im August werde ich...

hoffentlich eine gute Hausgeburt erleben 
endlich, endlich, endlich unser Augustbaby im Arm halten dürfen
Babyduft schnuppern
mein Wochenbett hüten und mich umsorgen lassen
das neue aufregende Familienleben genießen
noch weitere Ferientage mit den Kindern verleben
den Großen wiedersehen
keine weiteren Pläne haben ;-)