... beseitige ich erstmal alle Spuren des Familientrubels der vergangenen Tage. Die erste Waschmaschinenladung schalte ich schon um 7 Uhr direkt nach dem Duschen an. Wenn ich die Kinder weggebracht habe, räume ich die Küche auf und den Geschirrspüler aus und wieder ein. Dann drehe ich eine schnelle Runde mit dem Staubsauger und mache die Betten. Gegen 9 Uhr bin ich schließlich fertig und setze mich mit dem Laptop auf dem Schoß und einer Tasse Milchkaffee in meinen Sessel. Ich drehe eine Runde in meinem Internet, beantworte Mails, schaue aufs Konto und überlege, was ich bloggen könnte.
Am letzten Samstag durften der Liebste und ich bis 9:30 Uhr ausschlafen. Na gut, ab 7 Uhr kam ab und zu ein Kind an unser Bett und fragte nach Keksen oder Hörspielen. Und als wir so wach wurden, hatte niemand Lust, Brötchen zu holen. Mutzi schlug vor, im großen Bäckereicafé frühstücken zu gehen. Und das taten wir dann auch einfach. Eine tolle Idee! Ein Käsefrühstück, ein süßes Frühstück und drei Kinderfrühstücke später, waren wir gut gestärkt und fuhren gleich weiter zum Gut Wulfsdorf. Dort tätigten wir den Wochenendeinkauf, schlenderten über den Hof und besuchten alle Tiere. Das Wetter war mit einem frischen kühlen Wind sehr angenehm und weckte in mir schlimme Meersehnsucht.
Mittags zu Hause hatte noch niemand Hunger. Ich bereitete einen Kuchen für den Nachmittag vor und machte dann ein Nickerchen. Der Liebste schaute derweil mit den Kindern einen kurzen Film und fing dann an, ein bisschen zu räumen. Weil nächste Woche mein offizieller Mutterschutz beginnt, habe ich einen Punkt gesetzt, an dem die Vorbereitungen fürs Baby fertig sein sollen. Er übernimmt den Part des Möbelrückens.
Am Nachmittag bekamen wir Besuch von unserer neuen Babysitterin. Unsere vorherige ist leider länger erkrankt, was sehr schade ist. Für sie und für uns. Nun stellte ich also den Kuchen auf den Tisch und der Liebste und ich fuhren zum Gut Karlshöhe, wo wir unsererseits Kaffee und Kuchen haben wollten. Leider war dort eine geschlossene Veranstaltung. (Eine Hochzeit. Aber was für eine wunderschöne Dekoration!) Weil es gerade ordentlich regnete, fiel auch ein Spaziergang übers Gut aus. So fuhren wir weiter nach Volksdorf und versuchten im Wiener Caféhaus unser Glück. Nach dem Umzug in die Ohlendorffsche Villa ist es um Längen hübscher, aber leider auch sehr begehrt. Wir bekamen die letzten beiden freien Plätze und leckere Torte. Ganz in Ruhe saßen wir da, schlürften unseren Kaffee, unterhielten uns und beobachteten andere Leute.
Als wir nach zwei Stunden wieder zu Hause ankamen, waren alle Kinder glücklich und die Babysitterin gut drauf. Ein bisschen müssen wir noch über Regeln reden, denn die Kinder haben natürlich ausgetestet, was geht und was nicht, die Schlaumeier ;-)
Am Abend gab es die samstäglichen Nudeln mit Tomatensauce für alle, Sandmännchen für die Kinder und später Netflix für den Liebsten und mich. Wir schauen gerade die Serie "Fargo", die mit ihrer Skurrilität sicher nicht jedermanns Sache ist, bei der ich mich aber total an Kameraeinstellungen, Farbgestaltung und Dialogen erfreue.
Am Sonntag schliefen wir nicht ganz so lange, denn wir wollten den Gottesdienst in unserer Gemeinde besuchen. Dort wurden vier Jugendliche aus dem Gemeindebibelunterricht verabschiedet, "Entlassung" nannten wir das früher bei mir. Das ist eine Feier ähnlich der Konfirmation. Der gut besuchte Gottesdienst wurde musikalisch von der Gemeinderockband untermalt und war somit erfrischend jung. Die Predigt der Gemeindediakonin hat mir sehr gefallen, vor allem der Mitmachaspekt für alle. Im Saal waren überall Postkarten verteilt, wo wir draufschreiben konnten, was unser Leben mit Gott ausmacht und wie wir im Alltag Kontakt zu Gott halten. Die legten wir dann vorne auf den Altar und durften uns dafür eine andere Karte mitnehmen. Das gab schöne Impulse und Gespräche untereinander. Der Liebste war derweil Mitarbeiter in der Kindergruppe für die Kleinsten.
Mittags aßen wir zu Hause schon wieder Köttbullar aus dem Ofen, weil das alle letzte Woche bei unserem Midsommarfest so gut fanden. Dazu neue Kartoffeln und den allerletzten Spargel der Saison. Ich legte mich wieder hin und der Liebste schaute mit den Kindern die "Sendung mit der Maus" an.
Am Nachmittag bekamen wir Besuch von einer Arbeitskollegin des Liebsten. Weil wir unser Aquarium wieder abschaffen, hatte sie sich netterweise bereiterklärt, unsere letzten Fische zu übernehmen. Sie brachte einen wunderschönen kleinen Strauß aus ihrem Garten mit. Genau mein Fall! Ihre zwölfjährige Tochter war auch dabei. Das Mutzelchen und sie verstanden sich auf Anhieb und kamen aus dem Schnattern gar nicht mehr raus. Wir aßen alle zusammen Kuchen und danach wurden die Fische in einen kleinen Behälter umgesiedelt.
Als der Besuch wieder weg war, schöpfte der Liebste das Aquarium leer und brachte es in den Keller. Dann zog sein Schreibtisch an diese Stelle im Wohnzimmer und der Wickeltisch wieder an seinen Platz im Schlafzimmer. (Wenn alles schick ist, mache ich mal Bilder.) Die Kinder tobspielten drumherum und dann war es auch schon Zeit für das Sandmännchen. Das Mutzelchen und der kleine Bruder schnibbelten einen großen Gemüseteller für alle, weil niemand richtig Hunger aufs Abendbrot hatte.
Bemerkenswert an diesem Wochenende:
Ich habe mich sehr über das fleißige Teilen, u.a. von Anna in ihren Freitagslieblingen, und die vielen zugewandten Kommentare zu meinem Bullerbü-Artikel gefreut. Vielen herzlichen Dank!
Ich staune über mein plötzliches Vermissen meines Großen. Als ich beim Frühstücken eine Mutter mit ihrem großen Teeniesohn beobachte, bekomme ich einen Kloß im Hals und muss mir die Tränen verdrücken.
Ich darf nicht mehr an den Kleiderschrank des Liebsten gehen, denn ich habe nächsten Sonntag Geburtstag. Er guckt mich nun immer ganz geheimnisvoll an und freut sich vor.
Ich habe kein einziges Foto gemacht.
Jetzt ist wirklich fast alles fertig fürs Baby! Noch 48 Tage.
wow, das war ein wirklich turbulentes Wochenende. So toll! und kein Foto geht auch mal ;) Das Wochenende wird dir auch ohne Foto in Erinnerung bleiben.
AntwortenLöschenglg susa
Das kommt mir sehr bekannt vor :-). Große Wäsche am Montag, denn am Wochenende darf sich die Waschmaschine ausruhen.
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