Schon seit einem Jahr habe ich mich auf die Blogfamilia in Berlin gefreut. Vor drei Jahren wurde die Konferenz für Familienbloggerinnen und -blogger ins Leben gerufen. Im letzten Jahr war ich auch schon dabei. Von ehemals 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist die Konferenz aktuell auf 160 Beteiligte angewachsen.
Ich bin letzte Woche schon einen Tag eher nach Berlin gereist. Ich habe mir ein eigenes Zimmer im Motel One direkt am Hauptbahnhof gegönnt. Vor meinem Fenster in der 10. Etage breitete sich der weite Berliner Himmel aus. Ich konnte von der City West, über den Potsdamer Platz und Hauptbahnhof bis weit in den Osten schauen. Herrlich! Wenn ich nicht geschlafen habe, habe ich in dem Zimmer die meiste Zeit aus dem Fenster geguckt.
Am Abend war ich noch in einer frühen Vorstellung im Kino in der Kulturbrauerei und habe den Film "Rückkehr nach Montauk" mit Nina Hoss und Stellan Skarsgård gesehen. Meine Erwartungen wurden nicht ganz erfüllt, obwohl ich die beiden immer wahnsinnig gerne spielen sehe. Jetzt will ich auf alle Fälle nach Jahrzehnten mal wieder Max Frischs "Montauk"* lesen.
Durch den lauen Abend und tiefstehenden goldenen Sonnenschein bin ich dann noch ein bisschen durch mein Berlin geschlendert. Ganz in Ruhe und allein. So viel Leben! So viele Möglichkeiten! Letztendlich bin ich dann doch ziemlich früh in meinem Hotelzimmer gelandet. Mit einer Schachtel Pommes saß ich am Fenster und als das Mutzelchen mich per Threema auf dem Handy fragte, was ich so mache, sagte ich ihr genau das. Sie war neidisch und schrieb: "Toll! Ich will das auch machen! Das klingt super! Ich lese gerade Harry Potter. Mehr mache ich nicht. Das ist sowas von normal. Ich will auch sowas außergewöhnliches machen wie du!" Ach, Mutzi! Das machen wir auf alle Fälle mal!
Die Nacht war dann doch ziemlich kurz. Ich schlafe woanders alleine nicht so gut, wie ich es mir immer vorstelle und wünsche. Um 6 Uhr ging der Fernseher in meinem Zimmer an. Da war wohl noch ein Wecksignal einer anderen Person eingestellt. Nach noch ein bisschen flachem Schlaf war ich gegen halb 8 wach. Duschen, fein machen und ab zum Frühstück. Das Buffet im Hotel war reichlich und lecker mit Bio- und Fair-Trade-Produkten gedeckt.
Und dann gings endlich los! Nur 200 Meter um die Ecke befand sich der Veranstaltungsort der Blogfamilia. Gegen 10 Uhr checkte ich dort ein. Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis ich die ersten bekannten Gesichter entdeckte. In den großzügigen Räumen der Stadtmission war es hell und freundlich. Den ganzen Tag war die Kaffee- und Saftbar geöffnet. Mittags gab es Salate und Suppe, nachmittags reichlich Kuchen und am Abend wurde gegrillt. Im großen Saal fanden Vorträge statt, in kleineren Räumen Workshops und Diskussionen. In einem extra Raum präsentierten sich an Ständen und mit freundlichem Personal die Sponsoren der Veranstaltung. Im Innenhof unter den großen Kiefern konnte man sich treffen und draußen sitzen. Soweit die Fakten.
Und wie war es denn nun? Für mich fühlte sich der Tag an wie ein wohliges Bad in warmen Wasser. Ich fühlte mich einfach rundum gut. Es war die pure Freude, vertraute Gesichter wiederzusehen oder neue kennenzulernen. Ich habe sehr viel umarmt, gelacht und gequatscht. Mit purer Absicht habe ich meine Kamera zu Hause gelassen und die Workshops geschwänzt, denn ich wollte voll da sein für die Menschen, die mir über den Weg laufen würden. Das waren sehr, sehr viele, aber längst nicht alle!
Als ich vor bald 9 Jahren anfing, zu bloggen, gab es das Label "Elternblog" in dem Sinne noch gar nicht. Mittlerweile gibt es eine unüberschaubare Anzahl von Blogs in dieser Richtung. Sie sind so vielfältig wie die Menschen und Familien dahinter. Sie sind groß oder klein, laut oder leise, ernsthaft, lustig, bunt, mehr oder weniger politisch... Jedes Blog erzählt eine Geschichte des Lebens mit Kindern in unserer Gegenwart. Das ist interessant und ermöglicht mir als Frau, Mutter und auch als Pädagogin einen Blick über den Tellerrand und hilft mir, andere Menschen besser zu verstehen.
Auch in diesem Jahr wurde wieder der Blogfamilia-Award an Bloggerinnen und Blogger mit besonderem gesellschaftlichen Engagement verliehen. Die Preise gingen an Mareice von Kaiserinnenreich, an Christine von Mama arbeitet und an Markus von Herr Bock. Die Preisverleihung war sehr schön und emotional. Alle Preisgelder gehen an Projekte, die den Ausgezeichneten am Herzen liegen.
Am Ende des Tages, gegen 23 Uhr, war ich komplett leergequasselt und angefüllt mit schönen Eindrücken. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so lange durchhalte, denn das wachsende Augustbaby fordert ja auch seine Rechte ein. Als schon die Lichter am Veranstaltungsort ausgingen, schlenderte ich zurück ins Hotel. Ich lag noch lange wach um meine Erlebnisse des Tages im Kopf zu sortieren.
Ich habe großen Respekt für das gesamte Team der Blogfamilia! Ich bedanke mich für diesen tollen Tag! Es wurde eine großartige Veranstaltung auf die Beine gestellt. Der Ort war perfekt für diesen Tag ausgewählt. Sehr zentral und gut mit den Verkehrsmitteln zu erreichen. Groß genug für so viele Menschen. Die Sponsoren passten gut. Die Bewirtung war üppig und schmackhaft. Besonders aufmerksam und fleißig waren die Personen, die für das Essen sorgten und später das Geschirr holten.
Auf dieser Seite der Blogfamilia sind schon ganz viele Berichte über die Veranstaltung von anderen Bloggerinnen und Bloggern zu sehen. Nach und nach kommen auch noch mehr Bilder, Berichte und Videos dazu. Ich freue mich, wenn die Konferenz hoffentlich nächstes Jahr in eine neue Runde geht!
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Und nun habe ich noch eine kleine Verlosung für Euch: ein paar Tage vor der Blogfamilia erreichten mich 3 Rezensionsexemplare des neuen Familienheftes der Süddeutschen Zeitung. Unter dem Motto "Mein Heft ist dein Heft" ist das eine Ausgabe für die ganze Familie. Denn die Zeitschrift lässt sich problemlos in der Mitte auseinandernehmen. Die Kinder bekommen ihre werbefreie (!) Ausgabe und die Eltern ihre.
Im Kinderheft befinden sich viele interessante und lehrreiche Berichte. Es ist vor allem aber ein Mitmachheft. Auf dem matten Papier lässt sich prima malen und schreiben. Es gibt Seiten zum Ausschneiden und auch Sticker. Vor allem meine Grundschulkinder sind begeistert.
Im Elternheft hat mir besonders die angenehm schlichte Aufmachung gefallen. Es ist nicht zu bunt und besitzt eine klare Gliederung. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir das sehr gute Interview zum Thema "Wie erklärt man Kindern das Böse". Aber auch die Themen zur Gesellschaft und zur Partnerschaft haben mir sehr gut gefallen. Das Heft gibt es ab sofort alle zwei Monate im Handel.
Wer gerne ein Exemplar der Zeitschrift von mir geschickt haben möchte, sagt hier in einem Kommentar bis zum 20. Mai 2017, 24 Uhr, Bescheid. Die Gewinnerinnen oder Gewinner werden ausgelost und stellen mir zwecks Zusendung der Zeitschrift ihre Adresse zur Verfügung. Viel Glück!
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