Wir brauchen alles komplett neu, denn 2015 haben wir all unsere Kinderbekleidung an die Flüchtlingsunterkunft in unserem Stadtteil gespendet. Das ist jetzt nicht schlimm, ich hänge mein Herz nicht an Babykleidung. Nur den allerersten Strampler, den alle meine Kinder anhatten, habe ich aufgehoben. Diese Sachen hier sind ganz neu, das meiste werde ich aber demnächst auf Flohmärkten oder bei ebay erstehen.
Ich bin nun am Ende der 21. Schwangerschaftwoche angelangt. Das Baby spüre ich nun mehrmals täglich stupsen. Morgens nach dem Aufwachen, mittags am Tisch, abends im Fernsehsessel und beim Einschlafen. Ich genieße dieses Gefühl sehr und koste jeden einzelnen Stupser so richtig aus.
Im Schwangerschaftskalender steht für diese Woche: "...Sie sollten sich langsam überlegen, wo Sie Ihr Kind zur Welt bringen möchten. ... Sie sollten sich nun um eine Hebamme kümmern. ..." Nun, das ist reichlich spät. Geburtshäuser sind schnell voll und Hausgeburtshebammen gibt es in Hamburg z.B. nur noch eine Handvoll. Die sind ratzfatz ausgebucht. Aber auch die Hebammen, die Vor- und Nachsorgeuntersuchungen anbieten, werden immer weniger und die Verbliebenen sind dementsprechend sehr gefragt.
In meinem Fall ist es so, dass ich ganz zu Beginn der Schwangerschaft gleich eine Hausgeburtshebamme angeschrieben habe. Was für ein Glück, sie hat Zeit für mich und wir verstehen uns sehr gut! Aufgrund der großen Entfernungen in der Stadt kann sie aber leider nur zwei, drei Mal zur Nachsorge zu uns nach Hause kommen. Mehr ist einfach nicht drin. Damit stand ich nun das erste Mal vor der Aufgabe, eine Hebamme für die Nachsorgeuntersuchungen bei mir und dem Baby zu finden.
Das war schon schwieriger. Denn im August ist Urlaubszeit. Von den Dutzend in Frage kommenden Hebammen im Umkreis bekam ich nur Absagen. Eine einzige Hebamme ist übrig geblieben. Sie macht erst im September Urlaub. Nun hoffe ich, dass unser Baby pünktlich Mitte August geboren wird, damit dieser Kompromiss auch hält. Es ist zwar mein fünftes Kind, ich möchte aber trotzdem, dass jemand ein Auge auf meine Rückbildung und das neugeborene Baby hat.
Übrigens betrifft der Hebammenmangel nicht nur freiberuflich arbeitende Hebammen, sondern auch die angestellten Hebammen in den Geburtskliniken. Die wenigen Hebammen dort sind total überlastet. "Es brennt!" schreibt Jana heute im Hebammenblog. Und eine andere Hebamme schlüsselt in ihrem Text mal konkret auf, was das genau bedeutet, wenn eine Hebamme in der Klinik 3 bis 4 Frauen gleichzeitig unter der Geburt betreuen muss: Die Frauen sind die meiste Zeit der Geburt alleine! Von der viel zitierten Sicherheit im Krankenhaus kann da nicht die Rede sein.
Einfacher war zum Glück die Sache mit dem Kinderarzt, der zur U2, der zweiten Untersuchung des Babys nach der Geburt, zu uns nach Hause kommen soll. Auf Nachfrage in unserer Kinderarztpraxis hieß es, ich solle nur kurz anrufen, wenn das Baby da ist, dann kommt er. Prima!
Wie geht es mir sonst so? Haare und Fingernägel
Müde bin ich immernoch. Besonderen Appetit habe ich nicht. Ich esse eher weniger, da ich am Abend nun schon öfter Sodbrennen hatte. Gemeine Sache und nichts hilft so richtig. Meine Ärztin hat mir nun ein Präparat aufgeschrieben. Ganz glücklich bin ich über die Entdeckung, dass ich wenigstens Grießbrei ohne alles am Abend essen kann.
Fazit: Die Sorgen werden weniger und die Vorfreude steigt :-)