Dienstag, 20. Dezember 2016

Weiterleben. Weiterlieben.

Weiterleben. Weitermachen. Einfach so? Als wäre nichts gewesen? Nein. Es ist viel gewesen. Zu viel. Gestern Abend in meiner Heimatstadt Berlin. Jeden einzelnen Tag irgendwo auf dieser Welt. Mal ganz nah, mal weiter weg. Ich verschließe meine Augen nicht, bin aber schlicht ohnmächtig gegenüber immer neuen Berichten von Gewalt, die Menschen sich untereinander antun. Meine Taten, das zu ändern, beschränken sich auf gute Gedanken und Spenden. Das fühlt sich verflixt noch mal nach nichts an. Zu wenig! Ich schalte ab. Ich verstumme. Hier an meinem Ort im Internet. Ich wollte noch so viel zeigen über das bevorstehende Weihnachtsfest. Was wir verschenken, wie wir schmücken, was wir essen. Ich lasse es. Es fühlt sich für mich nicht richtig an. Was kann ich bloß tun?

Ich kann hier und jetzt in meinem ganz direkten Umfeld wirken. Meine unmittelbare Umwelt zu einem lebenswerten Ort machen. Für mich und meine Mitmenschen. Meinen Nächsten Toleranz und Respekt entgegenbringen. Türen öffnen, auch ganz konkret. Ein nettes Gespräch beginnen. Lächeln. Danken. Allen, die mir mein Leben erleichtern und verschönern. Den Postboten kleine Präsente überreichen. Den Lehrerinnen und Erzieherinnen meiner Kinder ein Zeichen meiner Anerkennung ihrer Leistung überbringen. Der Nachbarin für ihre Hilfe danken. Tragen helfen. Briefe schreiben. Gelassen bleiben. Zuhören. Umarmen. Vergeben. Weiterlieben.