Samstag, 8. Oktober 2016

Meine Woche...

... war mehr als bescheiden. Die Rückkehr zur Arbeit verlief anders als gedacht. Dazu später mehr.

Am Mittwoch hatte ich außerplanmäßig einen Tag frei und behielt den Adventsjungen zu Hause, weil er etwas warm war und hustete. Mittags fuhr ich mit dem Kleinen im Lastenrad einkaufen. Unterwegs hatte ich ein komisches Gefühl und wieder zu Hause entdeckte ich, dass ich schwallartige Blutungen hatte.

Vier Wochen nach der Fehlgeburt dachte ich zunächst an eine verstärkte Menstruation. Aber das kam mir fast zu heftig vor. Irgendwie kam ich durch den Tag, pendelte mit Bauchkrämpfen zwischen Bad, Waschmaschine und Kinderversorgen. Da der Liebste auf Dienstreise bei Düsseldorf war, war ich mit den Kindern alleine zu Hause.

Als endlich alle Kinder im Bett waren, bekam ich plötzlich Schüttelfrost. Ich saß mit Strickjacke und Schultertuch unter zwei Decken im Sessel und konnte mich vor Zittern kaum bewegen. Mit Körnerkissen und Tee versuchte ich, mich warmzubekommen. Es klappte nicht.

Gegen 23 Uhr ging ich ins Bett und bemerkte nun, dass ich Fieber bekam. 39,5 stand auf dem Thermometer. Ich stellte mir einen Eimer neben das Bett, weil ich dachte, ich hätte mir irgendwo etwas eingefangen. Aber dann schwante mir ein Zusammenhang mit der Fehlgeburt und der Ausschabung. Dass ich nun seit vier Wochen durchblutete ist ja auch nicht ganz normal.

Langsam fing ich an zu überlegen, wie es weitergehen sollte. Wäre ich nicht alleine mit den Kindern gewesen, hätte ich sofort den Rettungsdienst gerufen. So musste ich den Morgen abwarten, um Hilfe zu organisieren. Die Nacht war die Hölle.

Am Morgen erklärte sich dann eine befreundete Nachbarin bereit, die Kinder in Schule und Kindergarten zu bringen, auch wieder abzuholen und so lange auf sie aufzupassen, bis ich oder der Liebste wieder da wären. Eine große Erleichterung!

Als die Kinder mit der Nachbarin unterwegs waren, legte ich ein Notfallpaket für alle Fälle bereit und wählte dann den Notruf der Feuerwehr. Nach 10 Minuten klingelte es schon. Ich öffnete die Tür, eine ältere Ärztin kam die Stufen hoch und schaute genervt: "Sie öffnen uns selbst die Tür? Na dann kann es ja nicht so schlimm sein!"

Ich bat die mittlerweile vier Personen rein und erklärte meine Lage. Na gut, ich gehörte wohl wirklich ins Krankenhaus. Dort angekommen wurde ich nochmal untersucht und an einer erneuten Ausschabung (brrrrr, dieses Wort!) führte kein Weg vorbei.

Unter zwei Decken und mit Schüttelfrost wartete ich auf die erlösende Narkose. Fazit nach der OP: es hatten sich immernoch Reste der Plazenta festgekrallt, die zu diesen Komplikationen mit Infektion führten. (Aus genau diesem Grund wird übrigens nach einer Geburt erst dann gratuliert, wenn auch die Plazenta geboren ist und vollständig ist.)

Mit einem Antibiotikum im Gepäck war ich am Abend wieder zu Hause. Die Nachbarin hatte gerade die Kinder ins Bett gebracht. In meinem Sessel wartete ich auf die Rückkehr des Liebsten, der einen Zug eher bekommen hatte und kurz darauf zu Hause war. Uff.

Nun bin ich schon wieder krankgeschrieben. Die große Ballettaufführung vom Mutzelchen, auf die wir zwei Jahre hingearbeitet haben, habe ich verpasst. Heute hätte ich wieder ein Modul meiner Weiterbildung besucht, das muss ich nachholen. Ab jetzt kann es nur noch besser werden!