... war ziemlich kurz. Schon am Freitag war ich von 9 bis 16 Uhr am anderen Ende der Stadt auf einer Fortbildung. Im Rahmen einer Qualitätsentwicklung und der darauf folgenden Zertifizierung des Kindergartens, in dem ich seit Anfang Januar beschäftigt bin, besuchten wir Kolleginnen einen sogenannten "Bildungskongress". Jede von uns hatte sich für ein Schwerpunktthema eingeschrieben. Mein Steckenpferd ist ja schon immer das kreative Gestalten und deshalb war ich froh, diesen Workshop besuchen zu können. Andere Themen waren Bauen und Mathematik, Bewegung oder auch das Rollenspiel.
Am Freitag sprachen wir über die Einrichtung eines Ateliers im Kindergarten und die Arbeit mit Kindern über und unter drei Jahren. Dann probierten wir verschiedene Techniken aus. Der schlichte Seminarraum war leider nicht so ganz zum kreativen Arbeiten geeignet, aber wir machten das Beste draus. Wir matschten herrlich mit Kleister und Farbe und unseren Händen. Später stellten wir Farben aus Pigmenten und unterschiedlichen Trägern her und experimentierten damit.
Die Farbe aus einem Ei und Pigmenten war uns zunächst nicht so ganz geheuer, wobei die knallige Farbe aus Kleister und Pigmenten nach dem Anrühren optisch der Renner war. Beim Vermalen drehte sich das dann um: die Eifarbe verhielt sich auf dem Papier sehr schön, die Kleisterfarbe war blass und enttäuschte. Für mich war das nicht wirklich neu, denn das habe ich schon vor 20 Jahren zu Beginn meiner Ausbildung zur Erzieherin gelernt. Aber Wissen aufzufrischen schadet ja nie.
Was auf solchen Fortbildung eh am Wichtigsten ist, ist der Austausch zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Davon haben wir reichlich Gebrauch gemacht. Für mich war das auch eine schöne Möglichkeit, meine Kolleginnen noch ein bisschen besser kennenzulernen.
Am Sonnabend war ich zu Hause die Erste, die aufgestanden ist. Der Liebste und der Adventsjunge schliefen sogar noch, als ich mich aus dem Zimmer schlich und dann früh losging. Der Bildungskongress ging in die zweite Runde. Wir trafen uns alle nochmal zu 7 Stunden reden, zuhören, tun und ganz viel lachen. Wir experimentierten mit Ton und noch anderen Materialien und erhielten viele Anregungen, die wir direkt in unseren Einrichtungen umsetzen können.
Erst zum Abendessen war ich wieder zu Hause. Der Liebste hatte Bandnudeln mit Lachs und Spinat-Sahne-Sauce gekocht und es war sogar noch eine Portion für mich da. Als die Kinder im Bett waren, schauten wir im Gedenken an den kürzlich verstorbenen Alan Rickman den ersten Teil von Harry Potter.
Am Sonntag war endlich mal Ausschlafen angesagt. Ich stand als Erste auf und ging mit den drei Kleinen Brötchen holen. Sie waren ganz aus dem Häuschen wegen der milimeterfeinen Schneeschicht, die in der Morgensonne glitzerte. Gegen 10 Uhr saßen wir alle am Frühstückstisch.
Ich verschönerte unser Fenster mit "Sternflocken", wie der Adventsjunge zu Schneeflocken sagt. Das geht mit Masking Tape oder auch Washi Tape* ganz einfach und sieht sehr effektvoll aus. Danach machte ich mit meiner Kamera eine Runde um unser Haus herum, um das feine weiße Glitzern einzufangen.
Am Sonntagnachmittag hatte ich mit dem Mutzelchen und dem kleinen Bruder etwas Schönes geplant. Seit Wochen stand der Termin in meinem Kalender: "Heidi" im Kino! Wir fuhren in unser kleines Lieblingskino in der Nähe. Vorsichtshalber waren wir schon eine Stunde vor Vorstellungsbeginn da. Und wie gut! Wir ergatterten die letzten Karten! Da es in dem Kino keine Platzkarten gibt, harrten wir vor der Tür zum Kinosaal aus und kamen dann bei Öffnung tatsächlich als erste hinein. So hatten wir prima Plätze. Das Mutzelchen und der kleine Bruder holten dann an der Kinokasse noch Popcorn für uns und dann ging es los.
Der Film ist wirklich traumhaft! Zur Geschichte brauche ich sicher nichts sagen. Hier zeigte ich schonmal meine uralten Heidi-Bücher. Alle Details wurden berücksichtigt und haben Platz in dem Film. Die Landschaftsbilder sind einfach überwältigend. Der Wechsel der Jahreszeiten wird in stimmungsvollen Bildern eingefangen. Die Straßenszenen im alten Frankfurt und die Innenaufnahmen des feinen Stadthauses sind sehr detailreich und opulent ausgestattet. Die Figuren sind allesamt sehr gut besetzt und werden von den tollen Schauspielern sehr gut getroffen. Heidi, gespielt von Anuk Steffen, ist einfach entzückend.
Mehr als einmal hatte ich Tränen in den Augen, weil es einfach so schön und anrührend war. Der Moment, als der Alm-Öhi, gespielt von Bruno Ganz, entscheidet, Heidi bei sich wohnen zu lassen und ihr einen eigenen Stuhl zimmert ist sehr schön umgesetzt. Als Heidi den Stuhl da in der Stube stehen sieht, setzt sie sich gaaanz vorsichtig und ehrfurchtsvoll darauf, nur auf eine Ecke. Danach fällt sie ihrem Großvater um den Hals, hach! Oder als der Alm-Öhi und die Großmutter Sesemann, gespielt von Hannelore Hoger, auf der Bank vor dem Haus ein Schnäpschen zusammen trinken, herrlich! Es ist ein richtig schöner Familienfilm. Sehr große Empfehlung von mir! Hier ist eine kleine Vorschau zu sehen.
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