Montag, 13. Oktober 2014

Die liebe Zeit...

Vereinbarkeit von Job und Familie? Kriegen wir meistens hin. Was ich allerdings auch schwierig finde, ist die Vereinbarkeit von Arztterminen und Familie. 4 Kinder haben, heißt viele Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt, Impftermine, Hör- und Sehtests, Zahnarztvorsorgetermine, Kieferorthopädentermine... Und das sind nur die üblichen Termine mit gesunden Kindern. Sind sie krank, kommen noch einige Termine dazu.

Wir Eltern sind am besten selten krank. Vom Elternsein kann man sich nämlich nicht krankschreiben lassen. Und stellt sich noch dazu eine chronische Krankheit ein, beginnt man zu rotieren.

Hier ein Beispiel meiner letzten Woche: als mir vor Jahren die Weisheitszähne gezogen wurden, fing ich von der örtlichen Betäubung an zu zittern, zu frieren, zu heulen und atmete extrem schnell. Der Zahnarzt dachte, ich hätte Angst und sollte mich beruhigen. Aber das war nicht so. Denn als mir etwas später ein Muttermal entfernt werden sollte, hatte ich nach dem Spritzen der örtlichen Betäubung dieselben Symptome.

Bevor ich nun das nächste Mal einen harmlosen Eingriff beim Hautarzt vornehmen lasse, soll ich mich einem umfassenden Allergietest unterziehen. Das wird in Hamburgs Innenstadt in einem Krankenhaus durchgeführt. Ich bin also neulich mit dem Adventsjungen im Kinderwagen eine Stunde hin und eine Stunde zurück zum Vorgespräch gefahren.

Letzte Woche war es soweit: ich hatte 3 Termine. Am Dienstag um 10:30 Uhr, am Donnerstag um 11:30 Uhr und am Freitag um 12:30 Uhr. Uff. Am Dienstag hat der Liebste einen Urlaubstag eingereicht, um mit dem Adventsjungen zu Hause zu bleiben. Ich fuhr in die Klinik und bekam etliche große Pflaster mit den unterschiedlichsten Substanzen auf den Rücken geklebt.

Am Donnerstag fuhr ich mit dem Adventsjungen Richtung Innenstadt. An der U- Bahnstation in der Nähe seiner Arbeitsstelle wartete der Liebste auf uns und übernahm den Kleinen. Er hatte sich für das Eltern- Kind- Büro angemeldet, wo er die nächsten Stunden arbeiten wollte. Das Eltern- Kind- Büro ist super ausgestattet mit Wickelplatz, Kuschelecke, Hochstuhl, Schlafplatz und einem Arbeitsplatz für den Erwachsenen.

Ich fuhr weiter zur Klinik. Dort wurden die großen Pflaster entfernt. Dann wurden weitere Tests an meinem Unterarm gemacht. Einmal mit einzelnen Tropfen, die kurz angeritzt wurden, einmal wurden mir winzige Mengen von Substanzen direkt unter die Haut gespritzt. Zwischendurch hieß es immer warten. Danach bin ich zur Arbeitsstelle des Liebsten gefahren, um den Adventsjungen wieder abzuholen.

Am Freitag habe ich den Adventsjungen direkt zur Arbeitsstelle des Liebsten gebracht. Der ist mit dem Adventsjungen dann gleich nach Hause gefahren, um später das Mutzelchen zu ihrer Ballettstunde zu bringen, die immer freitags um 14:30 Uhr stattfindet. Ich fuhr weiter zur Klinik zum endgültigen Ablesen und Besprechen aller Testergebnisse.

Und dann, am Freitag, hatte ich nach dieser ganzen Hin- und Herfahrerei der Woche plötzlich zwei Stunden Zeit zum Durchatmen. Um 15:30 Uhr wollte ich das Mutzelchen von ihrer Ballettstunde abholen. Der Termin in der Klinik war schnell erledigt und so lief ich bei allerschönstem Herbstwetter an der Alster entlang. In einer der vielen Segelschulen aß ich ganz in Ruhe zu Mittag und lief dann weiter bis ich das Hamburger Rathaus erblickte. Vom Hauptbahnhof aus fuhr ich Richtung Heimat.

Und was haben die Tests nun ergeben? Nichts. Und deshalb darf ich demnächst 3 Tage und 2 Nächte im Krankenhaus verbringen, wo mir unter Beobachtung Substanzen in verschieden hohen Dosierungen gespritzt werden. Gnah. Ich habe doch echt keine Zeit für sowas!