Freitag, 21. Juni 2013
Ein Kind
Ein Kind.
4 Jahre alt. Es schaut sich gerne Bücher an. Es liebt Pippi Langstrumpf, Pettersson und Findus und das Sams. Es spielt mit Lego, Playmobil, Holzbausteinen, Barbie und ihren Pferden. Es spielt mit dem Kaufmannsladen und mit dem Puppenhaus. Es verkleidet sich gerne als Fee oder als Ritter. Es spielt mit Autos und mit Puppen. Es malt und bastelt gerne. Es hört gerne Ritter Rost und Märchenschallplatten. Es spielt Vater, Mutter, Kind. Es mag rosa Zahnbürsten. Es trägt die Sachen vom großen Bruder und von der großen Schwester.
Mädchen? Junge?
Junge? Mädchen?
Der kleine Bruder hat sich in die alten Sandalen seiner Schwester verliebt. Sie passen ihm. Sie sind noch heile. Also zieht er sie an. Wir müssen keine neuen Schuhe kaufen gehen. Die Sandalen tun ihren Zweck. Sie sind rot. Alles prima.
Ich habe, ehrlich gesagt, darauf gewartet. Auf die ersten Bemerkungen. Es hat nur 4 Tage gedauert. "Mama, die Kinder im Kindergarten sagen, ich bin ein Mädchen." "Und, was meinst Du dazu?" "Na ich bin ein Junge, ist doch klar!" Damit ist für ihn das Thema erledigt.
Für mich nicht. Mir gibt es schon wieder diesen Stich. Hey, es sind nur Sandalen!
Ich bin so müde. So müde ob dieses Themas. Mädchen, Junge. Weiblich, männlich. Ich will nicht wieder und wieder diskutieren. Wieso gibt es im Moment alles nur noch in rosa oder blau zu kaufen? Das reicht von Kinderklamotten über Gartenscheren bis zu Schokolade und Grillsauce.
Dürfen Jungs rosa Donuts essen?
Ich bin nicht frei davon, auf Geschlechterklischees reinzufallen, das gebe ich ganz offen zu. Aber ich versuche, meinen Kindern alle Optionen offenzuhalten. Mein Mann und ich leben im Alltag vor, welche Fähigkeiten Menschen haben können. Ich renoviere gerne und mache Spielzeug heile, er macht die Wäsche und putzt die Fenster. Solche Fähigkeiten sind nicht angeboren, man kann sie lernen.
Und nun lasst doch dem kleinen Bruder die roten Sandalen. Danke.
30 Kommentare:
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Hatten wir, als der Sohn sich heimlich roten Nagellack an den Füssen auftrug, fein säuberlich, im Alter von 3 Jahren. Er fand sich so schön! Der Kindergarten war dann eine harte Landung in der Realität. Ich sagte ihm, dass der Penis nicht abfalle, wenn ein Junge Nagellack trage, und das Quatsch sei, was die anderen behaupten. Er fand das beruhigend. Aber den Nagellack wollte er trotzdem wieder entfernt haben. Schade.
AntwortenLöschenDas ging dem Wolf am Anfang so mit seinen langen Haaren. Aber erstaunlicherweise nur im hiesigen Dorfkindergarten. Wir haben ihm dann auch erklärt, daß man Jungen und Mädchen an ganz anderen Dingen erkennt. Und haben ihn langhaarige coole Jungs gezeigt (Piraten und Elben etc). Seit er im neuen Kindergarten ist, sind weder Haarspangen, noch Ohrringe oder Haare ein Thema. Farben gleich gar nicht. Und warum? Weil der Kindergarten so wunderbar entspannt damit umgeht. Als der Wolf mit Ohrringen in den Kindergarten kam, fand der Kindergärtner das toll. Es stand ihm. Und er hat gleich selbst auch welche getragen.
AntwortenLöschenIch frage mich, aus welchem tiefen Rollenverständis sowas herkommt. Und seit wann es da ist oder uns so massiv auffällt.
Du hast das Thema wirklich gut aufgegriffen!
Ich finde es wirklich schade, dass Kinder von der Umwelt so schnell in Rollenklischees gedrängt werden. Es nützt doch nichts. Das Kind soll sich entfallten und seinen eigenen Geschmack entwickeln! Warum empfinden andere rote Sandalen als störend? Es ist nur eine Farbe. Und Farben sind doch nicht speziell geschlechtlichen Gruppen zugeordnet. DAS hat erst die Menschheit bzw. Modeindustrie bewirkt!
AntwortenLöschenUnser kleiner Sohn trägt auch Nagellack- klar, wenn es die große Schwester auch darf. Rosa, Orange, Rot, hellblau- aus dem Findus der Oma. Und? Er wurde auch gefragt, ob er ein Mädchen sei, weil er den Nagellack trug. Schlimm! Uns und ihn hat es nicht gestört..wir haben uns über sein Strahlen gefreut, dass er den gleichen darf wie die Schwester.
Bei uns war Thema: Tinkerbell Unterwäsche der Schwester. Sie entwuchs ihr und er brauchte neue. Warum nicht? Nur für die Außenwelt ist sie zuuu rosa und zu mädchenhaft, ebenso Hello Kitty. Der Bruder jedoch freute sich, dass er die Unterhemden der Schwester tragen darf. Mag er doch auch Feen und Katzen.
Wir gehen entspannt damit um. Sollen die anderen doch sich auf ihr Leben konzentrieren statt auf meinen Sohn zu schauen!
Ich finde das auch ganz schrecklich. Und am schrecklichsten finde ich, dass ich das jetzt bei meinem eigenen Mann sehen kann!!! Wir haben ja noch keine Kinder, aber eine Nichte und einen Neffen (2,5 bzw. 2 Monate alt). Neulich waren wir auf dem Flohmarkt und ich meinte an einem Stand zu ihm: "Guck mal, die Matchboxautos. Ich glaube, *Nichte* besitzt nicht ein einziges Spielzeugauto!" - darauf er: "Die bringt ja dann später *Neffe* in die Familie." Ich hab große Augen gemacht, und bin jetzt etwas irritiert. Aber diese Rollenbilder scheinen doch tiefer zu sitzen als gedacht. Da wir auch Kinder haben möchten, bin ich mal sehr gespannt, ob wir eine neutralere Erziehung umsetzen können.
AntwortenLöschenWobei ich als Kind gelernt habe, dass Jungen und Mädchen wirklich genau gleich sind, und daran heute wirklich nicht mehr glaube. Wobei die Erkenntnis, dass Männer und Frauen sich irgendwie ja doch unterscheiden (also mal außerhalb ihrer körperlichen Merkmale natürlich), für mich schwer zu schlucken war.
Meine Nichte kriegt jedenfalls erst mal von mir "Die dumme Augustine" von Otfried Preußler zum Geburtstag. ;-) Ich glaube, das kann nicht schaden.
Viele liebe Grüße
Nele
Doof das, schon klar, aber es waren die Kinder, die das gesagt haben und nicht die Erzieher, oder? Ich denke, Kinder - hmm, wie soll ich sagen - wissen es nicht besser, wenn sie solche Äußerungen machen, oder? Kinder können fies sein, sie denken halt noch nicht reflektiert darüber nach, was sie sagen oder wenn sie die Eltern-Meinung nachplappern. Außerdem denke ich, bei den Sandalen ist nicht die Farbe unbedingt das Problem, sondern da sind Blümchen drauf, oder? Klar, wenn es dem Buben gefällt, soll er sie anziehen, wäre mir als Mutter auch wurscht, aber da kann ich auch die Kinder verstehen, wenn sie bei einem Jungen Blumen am Schuh sehen, dass sie verwirrt sind, bei Mädchen mit Fußbällen am Schuh, würden sie vermutlich genauso reagieren. Was würden denn die Kollegen deines Mannes sagen, wenn er mit Schuhen ins Büro kommt, wo Blumen drauf sind. Auch erstmal irritiert sein, oder? ;-)
AntwortenLöschenNimm es dir nicht so zu Herzen, wenn es deinem Jungen egal ist und er sie weiter anzieht und drüber steht, dann ist das doch schon ein Erfolg, weil er selbstbwusst genug ist und ihm die Meinung der anderen Kinder egal ist.
Grüße!
Mein großer Sohn hatte auch eine Zeit (als er 4 Jahre alt war), in der er Nachthemden und Haarspangen liebte ;-)
AntwortenLöschenLG, Micha
Huh, heißes Thema! Ich habe mal einen tollen Artikel dazu gelesen, finde ihn jetzt aber nicht wieder, nur einen ähnlichen:
AntwortenLöschenhttp://www.farbimpulse.de/Warum-kleine-Maedchen-rosa-und-kleine-Jungen-hellblau-tragen.185.0.html
Geht darum, dass sich die Verbindung von Farbe und Geschlecht im Lauf der Geschichte einmal komplett umgedreht hat, ROT war nämlich früher die Farbe der Könige, weil was Besonderes und schwer herzustellen (Purpur-Schnecke) und BLAU die Farbe der Marien (Maria mit blauem Schleier usw.).
Vielleicht magst du daraus mal einen kindgerechten Vortrag machen und den so als Gast im Kindergarten erzählen? Da werden die Kiddies aber Augen machen und wollen alle nur noch rote Schuhe. Der Papst trägt übrigens auch rot!
Warum sind Blumen nur für Mädchen??? Sind dann Bäume nur für Jungs? Die Frauen haben sich emanzipiert! Die Männer müssen es auch tun! Denn ein Mädchen darf alle Farben tragen! Es darf Hosen und Röcke tragen und warum? Es gab eine zeit da fingen Frauen damit an und irgendwann trugen alle Frauen Hosen. Und heute ist es normal! Männer emanzipiert euch! Mütter unterstützt eure Söhne dabei!
AntwortenLöschenLiebe Grüße kerstin
Volle Zustimmung zu Ihrem Artikel, liebe Frau Frische Brise! Ich dachte wirklich, wir wären schon weiter in unserer Gesellschaft. Manchmal habe ich sogar den Eindruck, wir gehen rückwärts. Meine Söhne (mittlerweile erwachsen) konnten noch rote Kleidung tragen, ohne schräg angeguckt zu werden. Der eine hatte Rot sogar ausdrücklich als Lieblingsfarbe. War nie ein Problem. Das wäre heute vermutlich anders. Traurig.
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Luise
wir haben unserem sohn sogar die roten sandalen gekauft, als es ein modell in rot oder blau gab ;). aber auch wir wurden schon auf den rosanen kitschlafsack angesprochen, den wir vom flohmarkt für ihn haben...
AntwortenLöschenlg
linnea
Ich habe eine fast zwei Jahre alte Tochter, eine Räubertochter, die sich für Bagger, Autos, Hubschrauber und co. interessiert. Ja, sie spielt auch mit ihren Puppen. Und die liebt es zu rennen, springen und klettern. Und ich muss mir oft anhören, dass die wohl "eigentlich" ein Junge ist.
AntwortenLöschenRosa ist doch inn, ob bei Jungen oder bei Mädchen, bei Frauen oder bei Männern. Auch im Geschäftsleben werden von Männern rosa Hemden getragen, und die sind mit einer Frau verheiratet. Das alles sind ganz alte Klischees, dass blau für Jungs und rosa für Mädchen ist. Schön dass du so locker bist.
AntwortenLöschenBeste Grüße
und Empfehlungen für www.momscam.blogspot.de
Das ist ein ganz schweres Thema. Ich habe vor Jahren dazu eine Untersuchung im Kindergarten gemacht und viel gelernt. Kinder in dem Alter "finden ihr Geschlecht". Dabei orrientieren sie sich an starken äußeren Vorbildern. Das können die Eltern sein, andere Kinder, Bücher und Fernsehen, Menschen auf der Straße. Viele Kinder wählen dabei von sich herraus die für uns Erwachsenen als typisch männlich / weiblich belegten Klischees. Also z.B rosa = Mädchen, Jungs spielen nicht mit Puppen, Männer sind Bauarbeiter aber keine "Hauasfrauen" usw. Sie probieren aus, häufig die Jungs denn bei ihnen sind die Klischees auch bei den Erwachsenen noch starrer. Sie tragen Nagelack, rosa, lange Haare usw. und reagiren ihrerseits auf Reaktionen der Umwelt, wo bei andere Kinder häufig die stärksten Reaktionen zeigen uns im Kinderkosmos auch als am wichtigsten wahrgenommen werden. Werden sie also von den anderen Kindern mit dem Nagelack oder dem Ohrin aktzeptiert ist es ok, wenn nicht wird häufig wieder damit aufgehört. Bei Mädchen ist das vielefach lockerer. Mädchen werden meist nicht ausgelacht von anderen Kindern wenn sie mit Autos spielen oder z.B. viel Blau tragen.
AntwortenLöschenDas muss natürlich nicht überall so sein. ich habe bei meiner Arbeit auch Jungs erlebt die "über den Reaktionen standen" die auch am zweiten und dritten Tag noch Ohring oder rosa trugen obwohl die Reaktionen der andren Kinder negativ waren.
Ich möchte einfach nur anmerken das es ganz normal ist wenn Jungs plötzlich Puppen oder rosa ablehnen bzw. sich dafür interessieren. Wichtig ist meiner Meinung nach das wir ihnen erklären warum die andren vieleicht negativ reagiren und die Eltern sie in ihrer Individualität bestätigen auch wenn sie mal "richtige" Jungs sein wollen. Nur sollte man ihnen halt erklären das es eben auch ok ist wenn andre Jungs Puppen ok finden und Rot mögen....
LG
Britta
...und ich entschuldige mich für die vielen Fehler... schnelles tippen auf dem Tablet hilft da nicht....
AntwortenLöschenWord!
AntwortenLöschenMeine 9jährige Tochter hasst Mädchensachen, Rosa, Glitzer, Blümchen und den ganzen Kram, der bei anderen Mädels "in" ist. Zum Einkaufen gehen wir grundsätzlich in die Jungsabteilungen. Cargohosen, Bermudas und große weite T-Shirts mag sie. Dazu Trekkingschuhe oder -sandalen. Dafür muss sie sich auch oft genug dumme Kommentare anhören, aber da steht sie zum Glück mittlerweile drüber.
AntwortenLöschenIch glaube aber, dass es für Mädchen in Jungssachen noch einfacher ist als andersrum. Jungs müssen eher "männlich" sein, sonst werden sie untereinander nicht akzeptiert, während Mädchen in Jungssachen eher noch als cool oder stark durchgehen.
Traurig, aber so ist es wohl. Solange dein Sohn kein Problem damit hat, würde ich ihn die geliebten Schuhe auf jeden Fall weiter tragen lassen, ansonsten vielleicht nur noch im privaten Rahmen. Damit gibt man den Miesmachern natürlich Recht, aber ich glaube, dass das Gehänselt-werden in dem Alter schlimmer ist.
Unser Sohnemann trug übrigens als Baby zum Schrecken seines Großvaters rosa geblümte Bodys und lila Strumpfhosen von der älteren Schwester :-)
LG, Lilli
Ist das heute wirklich noch ein Problem? Meine Tochter war immer ein "richtiges" Maedchen - und stand wenig auf Rosa, dafuer auch viele bunten Blumen, Streifen, Punkte, je farbenfroher, umso lieber. Mein Sohn stand ganz lange auf Rot, bis es dann von Gelb abgewechselt wurde. Meine Tochter hatte als kleines Maedchen auch traumhaft schoene Wintermuetze mit superlangem Bommel, die damals schon unverschemt teuer war, aber eine klasse Qualitaet hatte. Sie gab es nur in pink. Als der juengere Bruder das passende Alter hatte, gin diese pinke Muetze nicht - sie sah wirklich total "nach Maedchen" aus, also habe ich dunkel blaue Farbe gekauft und sie gefaerbt. Das Ergebnis war natuerlich nicht dunkelblau, sondern ein sattes Lila *lol*. Der Sohn hat sie noch 2 oder 3 Jahre getragen, auch wenn es keine richtige "Jungenfarbe" war. Es war 'ne tolle Muetze!
AntwortenLöschenEin Schulfreund hat in der Vorschule beim Verkleiden ausschliesslich Maedchensachen angezogen, da wurde dann schon vermutet, ob er vielleicht....
Heute ist er ein 18-jaehriger junger Mann, der auf Maedchen steht und sich nicht "weibisch" entwickelt hat. Unser Sohn hat auch frueher mit seiner Schwester Barbie gespielt (wobei er immer darauf bestanden hat, dass auch noch Legos zum Einsatz kamen *lol*) und Vater, Mutter, Kind - und ist heute ein 1.90m-grosser Mann.
Warum muss man so kleine Zwerge schon in Schubladen stecken? Verstehe ich nicht! Lasst sie doch einfach Kinder sein...
Liebe schottische Gruesse,
Nessie
als erstes: ich freue mich, wenn ich beim adventsjungen kleidungsstücke vom teenie sehe, die bei uns auch von nr 1 bis nr 4 durchgetragen wurden!!
AntwortenLöschenobwohl hier 4 jungs leben gab es von anfang an auch puppen (die mit auf klassenreisen auch mitgeschleppt werden), puppenkleidung usw neben autos, rittern, dinos usw. und der jüngste liebt hello kitty(ich so gar nicht). schläft in seiner hello kitty-bettwäsche. und trägt seine pink-weiß geringeltes shirt mit gekräuseltem ärmleausschnitt und dem kittykopf darauf. sehr gerne sogar. anfangs nur zu hause, dann auch beim spiel mit anderen jungs. die kinder haben kurz beschaut, vielleicht eine kleine bemerkung fallen lassen-aber dann war das auch gut. das problem finde ich eher die erwachsenen. die meinen ihn umzustimmen müssen. so ein quatsch
viele grüße vom anderen ende der stadt
Ich kann dieses kommerzielle Ausschlachten von Geschlechterstereotypen bald nicht mehr ertragen! Und die kleinen Kinder leiden darunter, wenn ältere auf solchen Normierungen herumreiten. Habe ich jetzt bei den Enkeln schon erlebt, in jeder Richtung, sowohl bei Jungen, wie bei Mädchen. Mein einziges Rezept: Kinder stabil machen, aber auch im Auge behalten, dass diese auch sich dazugehörig fühlen möchten. Mein "Ich bin anders als die anderen" hat mir geholfen, meiner Tochter nicht.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Astrid
Ein toller Post und interessante Kommentare, denen nur noch wenig hinzuzufügen ist. Ich frage mich, warum so etwas wie Bücher, Farben oder Spielzeug scheinbar immer wichtiger werden, wenn es darum geht das Geschlecht nach aussen hin zu definieren? Oder schwingt bei dem Ganzen einfach eine gewisse Homophobie mit? Oder sind die Kinder und deren Eltern nur ein weiteres Opfer der Konsumgesellschaft? Anstatt einem Shampoo für alle Kinder, dann zwei für jedes Geschlecht?
AntwortenLöschenIn den letzten Monaten musste ich mir schon öfter anhören, dass es ja gut sei, dass ich erst einen Jungen bekommen habe und danach mit einem Mädchen schwanger geworden sei. Dass wäre dann leichter, die alten Sachen aufzutragen als umgekehrt. Oder ich denke an die Frau, die sich entschuldigte, als sie meinen blondgelockten Sohn in grünem Outfit für ein Mädchen hielt. Und dann war da noch die Mittdreißigerin, die mit hochrotem Kopf ihren etwa 4-jährigen Sohn wegzog, als der seinen Freund umarmte und küsste.
Deshalb heute ein dreifaches „Hoch“ auf rote Schuhe, Pippi Langstrumpf, Bagger und Puppen für Alle.
Mein Sohn hat lange Zeit Fingerringe getragen und sich auch ganz besonders hübsche auf Mallorca gekauft.Er hat, glaube ich, oft mit diesen Rollenklischees zu kämpfen auch wenn wir ihm da den Rücken stärken.Jetzt ist er 13 Jahre und von den femininen Anteilen in ihm ist zur Zeit nichts zu erkennen,ich hoffe trotzdem ,das er sie frei lässt ,wenn er sie braucht.
AntwortenLöschenSchön hast du das geschrieben und ich wünsche deinem Sohn das allerbeste und viel Spaß beim Tragen von wunderhübschen Sandalen.Wo bleibt nur die Toleranz in dieser Gesellschaft!
Euch einen schönen Tag,Silke Schmidt!
Du Liebe,
AntwortenLöschenihr macht es schon richtig. Mein Mann hatte als Kid eine Puppe, die er Franziska nannte und heiß und innig liebte.
Mein kleiner Bruder hat sich genau wie ich früher auch als Kind die Fußnägel lackiert...meine Kinder haben genauso gern mit Puppen gespielt wie mit der Parkgarage und den Autos ihres Papas oder der Carrerabahn. Meine Kinder klettern, toben, raufen, spielen draußen und die eine ist so ein ganz "untypisches" Mädchen. Aber es ist uns egal was andere sagen. Wir lieben unsere 4 gerade deshalb weil sie so sind wie sie sind.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende
Alexandra
Unsere Große Tochter hat zur Zeit eine Phase (sie ist vier und seit eineinhalb Jahren im Kindergarten) in der sie "Bubenfarben" (blau, grün, schwarz...)total ablehnt und als häßlich bezeichnet. Wenn sie eine Hose anziehen soll gibt es gleich ein Drama. Sie möchte nur noch pink und rosa. Wir haben ihr "coole" Conver* gekauft, in grau und sie weigert sich die Schuhe an zu ziehen.
AntwortenLöschenIch finde es eigentlich ein wenig Schade, da mein Mann und ich das "rosa Rüschchen Mädchen Kleidchen" eher ablehnen.
Ich glaube, dass sie jetzt entdeckt hat, dass es zwei Geschlechter gibt, die unterschiedlich sind und zur Zeit ihre Rolle findet und sich abgrenzt. Die grenzt sich übrigens im Moment auch seeeehr stark von ihren Eltern ab.
Sie befindet sich in einem Selbstfindungsprozess, den wir natürlich auch unterstützen.
Sie liebt übrigens auch Traktoren, ihr Lieblingsbilderbuch ist eines über Fahrzeuge, kletter und tobt und hat zwei gute Kumpels usw.
Ich denke alles normal.
Ich könnte ich mich aber ab und zu auch aufregen, dass man so selten nichtpinke Mädchenkleider bekommt.
Viele liebe Grüße
Alexandra
Unsere Tochter ist auch so...nur Rosa, Pink, Lila, vielleicht etwas gelb, ganz wenig hellblau. Sie trägt auch immer Röckchen oder Kleichen- bekommt einen Heulanfall wenn sie mal nur in Hose gehen soll. Ich habs aufgegeben mit meiner 4!!!!jährigen Tochter zu diskutieren....
LöschenDas kam durch den Kindergarten...
Unser Sohn ist jetzt erst 2....er hat lange Haare...schaut auch schon irgendwie ein bisschen nach MÄdchen aus.....ich bin gespannt wie er sich in den nächsten 2 Jahren entwickeln wird...ob er typisch Junge sein will, dann keine langen Haare mehr haben möchte?!
lg luise
Es muss schon was dran sein, wenn wir das ellenlang thematisieren statt es als "normal" hinzunehmen. Solange das Kind sich wohl fühlt - wäre es ihm unangenehm würde er die Schuhe nicht wieder anziehen, oder gerade doch?
AntwortenLöschenLG Heidrun
Ja nervt total sowas!
AntwortenLöschenIch hab's letztens auch gehört: eine André Mutter zu meinem Sohn der sich letzte Woche seine Fußnägel wie ich mit glitzernagellack lackiert hat "ja bist du denn ein Mädchen?" Mann wie dämlich. Er ist 2,5 und probiert die Welt aus.
Eigentlich wenn es nicht so stechen würde müsste man Mitleid haben mit der Beschränkung im denken der anderen.
Mein Sohn (3) trug im letzten Herbst die Schuhe seiner Schwester. Braun mit rosa-glitzer Schnürsenkeln. Die MUSSTEN es sein.
AntwortenLöschenAktuell geht er im Kleid seiner Schwester in den Kindergarten. Kleid blau mit kleinen weißen Blümchen - er trägt es wie einen Bademantel über Shirt und Hose.
Wenn es in der Wäsche ist, gibt es Tränen "Mama, dann bin ich doch nicht schön!" Und es kommen Nachfragen der anderen Mütter: Wo hast du denn heute dein schönes Kleid gelassen? Andere haben sich schon gefreut, dass wir unserem Sohn diese Freiheit lassen .......
oh herrlich, dass grad jetzt dieses Thema kommt.
AntwortenLöschenMein kleinster Sohn geht, wie die großen Brüder vor ihm auch, in den Waldkindergarten. Bei ihm fällt aber zum ersten Mal auf, dass dieses Thema "Junge-Mädchen" auftaucht. Rosa ist nicht cool, weil es eine Mädchenfarbe ist...da hat er grad ein so tolles rosafarbenes T-Shirt geerbt und mein Teenie(14) holte sein rosafarbenes Shirt aus dem Schrank und gemeinsam trugen sie dann -total cool- rosa T-Shirts. Und natürlich auch im Kindergarten :-)
LG
FVB
Ja, ich verstehe den Unmut sehr. Mein Kleiner wurde im letzen Jahr stolzer Besitzer eines pinken Minifahrrades mit Stützrädern, geerbt von einer Freundin. Es war absolut klar, dass er es genau einen Sommer fahren würde, er ist ein großer Kleiner. Ein siebenjähriger Nachbarsjunge kommentierte sein "Mädchenrad" und ich wurde eine (fast) fiese Mutter, die ihren noch nicht Vierjährigen aber verteidigen musste: "Was, du gehst schon in die Schule und weißt noch nicht, dass man Mädchen und Jungen nicht an Farben unterscheide kann?" Der Junge wurde still und trollte sich und mein Lütter fuhr etwas irritiert aber stolz weiter...
AntwortenLöschenMittlerweile wartet das Rad auf den/die nächste Besitzerin und er fährt in ROT...
Liebe Grüße aus Lübeck,
S.
Mein Sohn (heute stolze 16) hatte mit ungefähr zwei Jahren seinen einzigen "Bock" in einem Geschäft. Da stand er vor einer Barbie mit rosa/hellblauem Kleid und wollte diese unbedingt haben. An dem Tag wurde sie zwar nicht gekauft, doch später hat er sie bekommen. Sie wurde dann im Puppenbuggy umher geschoben, und wir alle waren glücklich, dass er daran so viel Freude hatte.
AntwortenLöschenUnd außerdem hat er oft knallrote Sachen getragen, die standen den Blondschopf ungemein gut.
Heute tragen die großen "Männer" doch auch rosa Hemden...
Fröhliche Grüße
Anke