Der Adventsjunge ist gerade eingeschlafen, da muss ich los, die beiden Kleinen aus der Kita abholen. Ich nehme ihn hoch, erzähle ihm, dass wir jetzt losmüssen, und ziehe ihn an. Er wacht dabei auf. Ich lege ihn in den Kinderwagen und gehe zur Bushaltestelle.
Der Bus fährt vor, die Türen öffnen sich. Fünf Leute stehen im ansonsten sehr leeren Bus auf der Fläche, die für Kinderwagen und Rollstühle vorgesehen sind und starren mich und den Kinderwagen an. Niemand rührt sich. Ich kippe den Wagen an, um einzusteigen. Alle gucken interessiert zu. "Entschuldigen Sie, dürfte ich mit dem Wagen bitte an diesen Platz?" frage ich freundlich und hänge mit dem halben Wagen immernoch draußen. Im Schneckentempo und anscheinend vollkommen überrascht räumen die Leute den Platz. Ich bedanke mich höflich und suche mir etwas zum Festhalten, denn der Fahrer fährt ziemlich rasant.
Nach vier Stationen steige ich aus. 10 Minuten laufe ich bis zum Kindergarten der Kleinen. Kurz vor dem Gebäude ist der Adventsjunge eingeschlafen. Ich muss ihn aus dem Wagen nehmen, um ins obere Stockwerk zum Gruppenraum zu gelangen. Der Kleine wacht wieder auf. Oben bildet sich eine Traube Kinder um mich und das Baby. Alle wollen es gerne anfassen. Die beiden Kleinen sind stolz auf ihren kleinen Bruder und erzählen den anderen Kindern, was man bei einem Baby beachten muss. Mit dem 8,5 Kilo- Baby auf dem Arm wird mir heiß.
Die Kinder ziehen sich an und wir können los. Ich lege den Adventsjungen in den Wagen, die beiden Kleinen fassen links und rechts am Wagen an. Mit den Kindern dauert der Fußweg 15 Minuten.
An der Bushaltestelle wie immer die bange Frage: Werden wir heute in den Bus passen? Wenn am nahen U-Bahnhof gerade eine Bahn angekommen ist, ist der Bus so voll, dass die Leute bis vorne an die Windschutzscheibe des Busses stehen. Das Vergnügen hatte ich mit den Kindern auch schon oft.
Der Bus kommt und hält an. Die Türen öffnen sich. Viele Augenpaare starren uns an. Niemand rührt sich. Keiner steigt aus. Ich möchte mich mit dem Wagen und den Kindern nicht mehr in den vollen Bus quetschen. Die Türen schließen sich wieder. Der Bus fährt ohne uns weiter. An der nächsten Haltestelle, die wir an der schnurgeraden Strecke von unserem Standpunkt aus sehen können, steigt die Masse der Leute aus. Ich beschließe, mit den Kindern eine Station vorzulaufen, um beim nächsten Bus bessere Chancen zu haben. Zum Glück regnet es dieses Mal nicht, denn das hatten wir auch schon. Wir laufen zirka 7 Minuten bis zur nächsten Haltestelle. Die hat sogar ein Wartehäuschen, wo die Kinder kurz auf der Bank sitzen können.
Der nächste Bus kommt. Viele Leute steigen aus. Die beiden Kleinen lasse ich zuerst einsteigen, dann komme ich mit dem Wagen hinterher. Die Sitzplätze am Wagenabstellplatz sind besetzt. Ich sage den Kindern, sie sollen sich bitte gut festhalten. Den kleinen Bruder fasse ich an und halte vorsichtshalber auch den Wagen gut fest. Es sind zum Glück nur noch drei Stationen und zwei Kurven von 90°.
An unserer Zielhaltestelle lasse ich zuerst die beiden Kleinen aussteigen. Ich habe ihnen beigebracht, gleich ganz an den inneren Rand des Bürgersteigs zu gehen und dort stehenzubleiben. Ich steige mit dem Wagen aus. "Gut gemacht!" lobe ich die Kinder. "Mama, das sagst Du immer." sagt das Mutzelchen. Weiß ich doch. Vielleicht sage ich es auch eher zu mir selbst. Ich bin jeden Tag froh, wenn wir alle heil aus dem Bus ausgestiegen sind. Links und rechts fassen die Kinder am Wagen an und so laufen wir nach Hause. Kurz vor unserem Haus ist der Adventsjunge wieder eingeschlafen. Er schläft weiter, als ich ihn aus dem Wagen nehme und ihn auf unserem Bett ablege.
Schuhe aus, Jacken anhängen, Hände waschen, die Kinder haben einen Bärenhunger. Ich mache ihnen Obstteller und reiche Zwieback oder Kekse dazu. Mein Kaffee ist auch gleich fertig. Insgesamt war ich eine Stunde unterwegs. Uff.
(Hier noch ein paar Gedanken dazu.)