Mittwoch, 2. Januar 2013

Ich und der Film

Isabel will im neuen Jahr lernen, Filme zu gucken. Ich schreibe mal auf, wie das mit mir und dem Film so ist:

Mein erster Kinofilm war, so weit ich mich erinnern kann, "Rotkäppchen" (Ha! Es gibt ihn wieder! Oder immernoch.). Mit meinem Papa war das. Wir waren in einem kleinen Kino in Berlin-Weißensee. "Rio" hieß das und wurde mittlerweile, wie alle kleineren Kinos, geschlossen.
Wir waren früher nicht oft im Kino. Mit der Ferienlagergruppe waren wir in den Sommerferien in Potsdam im Winnetou-Film "Der Schatz im Silbersee". Beeindruckend.
Als Jugendliche traf ich mich mit meinen Freundinnen am Zoo-Palast in Berlin. Dort sahen wir dann die Kassenschlager "Zurück in die Zukunft", "Terminator", "Pretty Woman", "Robin Hood" oder "Der mit dem Wolf tanzt". Das waren die 90er Jahre. Auch eine große Zeit der Disney-Zeichentrickfilme. Am Kinotag kostete der Eintritt damals 6 Mark.
Kino faszinierte mich. Irgendwann begann ich, auch Filme abseits des Mainstreams zu sehen. Ging nicht mehr in die immer größer und teurer werdenden Multiplexe sondern in kleine Programmkinos. Ich lernte die Handschrift bekannter Regisseure kennen und verfolgte den Reifungsprozess berühmter und weniger berühmter Schauspieler. Ich ging in mir unbekannte Filme und habe manchmal ganz schön was durchstehen müssen. Ich sage nur "Eraserhead" oder "Wolfzeit". Aber das macht den Reiz des Filmeguckens ja gerade aus: ich lasse mich auf eine andere Sichtweise ein, auf fremde Gefühle und lasse das zu. Egal, ob es nun Klamauk ist oder auch große Tragödie. Wobei mir die Tragödie mehr liegt. Ich vergleiche das immer mit der Katharsis im Theater oder in der Literatur. Ich leide quasi mit, heule und komme geläutert aus dem Kino. Ich habe aber auch nichts gegen harmlosen Kitsch oder einen guten Action-Film.
Filme, die mich für alle Zeiten nachhaltig beeindruckt haben sind unter anderem "Breaking the Waves", "Das Meer in mir", "Der Mann ohne Vergangenheit", "Bloody Sunday", oder "Dead Man".
Sehr aufregend waren meine Besuche der "Berlinale". Viele Tage hintereinander in mehrere Filme am Tag ins Kino gehen. Unter Leuten sein, die nichts als Film im Kopf haben. Total unbekannte Sachen sehen. Einfach großartig!
Seit ich kleine Kinder habe, komme ich, sehr zu meinem Leidwesen, nicht mehr so oft ins Kino. Dafür haben der Liebste und ich zu Hause einen richtig tollen großen Fernseher mit guter Soundanlage. Eine Zeit lang hatten wir ein Filmabo, wo uns DVDs per Post nach Wunschliste zugeschickt wurden. Jetzt nutzen wir den Segen der modernen Technik und laden uns die Filme direkt im iTunes-Store runter. Manchmal machen wir eine Themenwoche, z.B. haben wir gerade alle Batman-Filme hintereinander gesehen. Oder wir schauen mehrere Filme nur mit Clint Eastwood oder Liam Neeson oder Emma Thompson hintereinander an.
Es gibt ja soooo viel zu sehen! Ich erfreue mich auch an guter Kameraführung und toller Filmmusik. An Farbstimmungen, die sich durch einen Film ziehen usw.

Zum Schluss verweise ich einfach mal auf meine Filmliste, die ich ständig um Filme, die mich aktuell beeindruckt haben, erweitere.

Und das noch: eine wunderbare Seite für Filmliebhaber.