Dienstag, 20. November 2012

Ausflug

Am Sonntag waren wir in Blankenese. Der einzige Teil von Hamburg, den ich schon als DDR-Kind aus einem Lied kannte. Ja, ja, genau! Das Lied mit der Polonaise und den Löchern aus dem Käse.
Es fing damit an, dass das Mutzelchen zu Weihnachten ein Puppenhaus bekommen sollte. Als ich vor 5 Jahren mit ihr schwanger war, habe ich in einem Second-Hand-Laden in Berlin ein Puppenhaus gekauft. Es sah haargenau so aus, wie mein Puppenhaus Anfang der 80er Jahre. Leider renovierungsbedürftig. Die letzten Umzüge haben dem Teil außerdem etwas zugesetzt.
Mein Plan vor ein paar Monaten: im Mutterschutz möbel ich das Puppenhaus auf. Dann habe ich ja massig Zeit. (Genauso wie zum Fotoalben kleben, Akten sortieren, Hamburg angucken. Ihr kennt das bestimmt.) Ein genaueres Ansehen des Puppenhauses ergab: die bunte Retrotapete ist nicht mehr zu retten. Und es wird mehr Arbeit, als gedacht. Dann die Erkenntnis: Tapete und Fußbodenbelag für Puppenhäuser geht ganz schön ins Geld. Phu.
Gut, Mutzelchen soll ein neues Puppenhaus bekommen. Mir schwebte sowas vor. Ein Traum! Robust muss es sein, denn die beiden Kleinen klettern überall drauf. Am liebsten aus massivem Holz. Nur passen da meine Vorstellungen nicht mit dem Geldbeutel zusammen. Leider, leider.
Und dann ergab es sich, dass ich ganz spontan im großen Auktionshaus fündig wurde. Ein Haus aus massivem Holz. Und ich habe es ersteigert. Abzuholen in Hamburg Blankenese.
So kam es also, dass wir am Sonntag mit den Kindern eine Stunde quer durch Hamburg ans gegenüberliegende Ende der Stadt gefahren sind. Die Elbchaussee haben wir gesehen, mit riesigen Villen in parkähnlichen Gärten. Und das Treppenviertel, wie schön! Die Leute, bei denen das Puppenhaus auf uns wartete, wohnten direkt am Elbstrand. Sensationell!
Zur Stärkung sind wir dann in Lühmanns Teestube eingekehrt, denn der Kuchen wurde uns empfohlen. Und zu Recht! Das Lokal ist liebevoll zugestellt mit Antiquitäten und vielen Tischchen. Es war voll und heiß, aber der Kuuuuuuchen. Seufz.
Nach einer weiteren Stunde Fahrzeit waren wir dann aber froh, wieder in unserem beschaulichen Rahlstedt zu sein. Jetzt muss das neue Puppenhaus nur noch möbliert werden und ich freue mich schon auf Mutzelchens strahlende Augen an Heiligabend.