Im letzten Jahr habe ich etwas über Ossis und Wessis geschrieben. Das beschert mir seitdem fast die meisten Suchanfragen hier im Blog. Gerade lese ich ein Buch, in dem sich die Hauptperson (aus dem Westen) an Besuche in der DDR erinnert. Im Buch war dort alles grau in grau und die Menschen waren total schlecht drauf. Die Kleidung war häßlich, die Häuser und die Möbel auch. Die Kinder hatten so wenig Spielzeug.
Das passt herrlich in das Bild, das viele von diesem Land haben. Mich ärgert das. Denn das stimmt so nicht. Als ich nach der Wende Menschen im anderen Teil Berlins besucht habe, waren die manchmal auch nicht gut drauf, die Möbel und Häuser ähnelten sich sehr. Der einzige Unterschied war die Werbung an jeder Straßenecke. Blinkende bunte Lichter, denen die Menschen folgten wie dem Rattenfänger von Hameln. Klar war das beeindruckend. Aber macht das Lebensqualität aus? Ist das wichtig? Braucht man das alles? Nein.
Ehrlich gesagt bin ich froh, daß ich davon in meiner Kindheit verschont wurde.
20 Jahre deutsche Einheit. Gerade jetzt sollten wir uns daran erinnern, welche Macht vom Volk ausgehen kann. Wenn es mutig ist. Wenn es den Mund aufmacht. Wenn es einander hilft. Wenn es nicht wegschaut. Wenn es sich engagiert. Wenn es mitmacht. Im Kleinen, wie im Großen. Das wünsche ich uns allen.