Mittwoch, 22. September 2010

Manche Tage...

... kommen mir besonders lang vor. Wenn morgens der Kindergarten anruft, ich soll das Mutzelchen wieder abholen und sie zu Hause doch nicht so krank ist, heißt es, beide kleinen Kinder bei Laune halten.
Im Moment ist der Alltag mit den Kleinen sehr herausfordernd. Der kleine Bruder möchte spielen, das Mutzelchen möchte alle Spielsachen für sich haben, alle Spielzeugkisten werden nacheinander ausgekippt und großflächig im Kinderzimmer verteilt. Es ist ein Geplärre, Gezerre, Gezanke. Hausarbeit ist fast unmöglich, weil irgendein Kind dann an der Waschmaschine dreht, das dreckige Geschirr wieder aus dem Geschirrspüler nimmt, die zusammengelegte Wäsche hinter meinem Rücken zerwurschtelt, am Staubsauger spielt, Bücher und DVDs aus dem Regal zieht, an den heißen Topf auf dem Herd fassen will, Sägespäne aus dem Meerschweinkäfig in der ganzen Wohnung verteilt, und, und, und...
Ich würde gerne mehr nähen, mehr lesen, mehr Ordnung haben, mehr Ruhe in den Alltag reinbringen.
Da war dieser kleine Moment gestern Nachmittag Balsam für die Seele, als die Sonne hinter den Wolken rauskam, in unsere Küche schien und die Kinder Reflektionen an der Zimmerdecke bemerkten. Ich habe schnell meinen Taschenspiegel geholt und ein bißchen Sonnenstrahlen tanzen lassen. Für ein paar Minuten kehrte Ruhe ein und ich konnte meine süßen Kleinen mit offenen Mündern und großen Augen staunen sehen. Diesen Moment will ich speichern und mich daran erinnern, wenn es mal wieder drunter und drüber geht.