Zu-Hause-Tagebuch Tag 33

Alle meine Einträge sammle ich jetzt unter dem Label Zu-Hause-Tagebuch. Es lohnt sich, auch in ältere Beiträge reinzuschauen, da ich jedes Mal eine Menge interessanter Lese-Tipps für Groß und Klein aus dem Internet zusammengetragen habe.

Heute wache ich erst um halb 7 auf. Mir fällt mein Experiment ein und ich stehe gleich mal auf. Ich gehe duschen, ziehe mich an und bin dann in der Küche. Ich habe versucht, Hefe selber herzustellen. Ich brauche zwar im Moment keine, wollte aber mal sehen, ob dieser Tipp funktioniert. Zunächst war es schwierig, das geeignete Bier zu kriegen. Ich wollte dafür gerne ein Hefeweizenbier verwenden, weil ich mir davon den größten Erfolg versprach. Erst im dritten Supermarkt habe ich eins gefunden.

Dann habe ich das Bier mit dem Mehl und dem Zucker verrührt und einen ganzen Tag abgewartet. Ich hatte mir vorgestellt, dass das Gemisch nach einer Zeit irgendwie schäumt oder brodelt. War aber nicht so. Dann habe ich ein sehr einfaches Brotrezept befolgt und das Ganze über Nacht gehen lassen. So richtig aufgegangen war der Teig nicht, aber ich habe ihn trotzdem heute Morgen in meine Form gelegt. Ich hätte es mir dann eigentlich schon denken können: das Brot ist kein bisschen aufgegangen.

Nunja, morgen gibt es Salat, da schneide ich den Klotz in Würfel und brate sie zu Croutons an. Dafür nehmen wir immer altes Brot. Jetzt werde ich mal das Rezept für selbstgemachte Hefe aus Datteln ausprobieren. Hat schon jemand Hefe selbst hergestellt? Wie hat es geklappt?

So gibt es zum Frühstück Müsli und anderes Brot. Der Liebste geht danach gleich an den Schreibtisch. Der Morgen verläuft wie alle Vormittage in der letzten Zeit: Sportstunde für die Kinder. Küche, Staubsauger, Waschmaschine für mich.

Dann gehen die beiden Großen an ihre Tablets und holen sich ihre täglichen Schulaufgaben ab. Damit sind sie die nächsten Stunden gut beschäftigt. Der kleine Bruder hat heute sogar eine Videokonferenz mit seiner Lehrerin und einigen seiner Mitschülerinnen und Mitschülern. Sie zeigen sich gegenseitig u.a. ihre Kinderzimmer und ihre Haustiere. Gute Sache!

Der Adventsjunge fängt erstmal mit seinem Tagebuch an. Viel Neues gibt es nicht zu berichten. Er hat sich irgendwann darauf verlegt, alle Star-Wars-Charaktere zu zeichnen, die er aus der Lego-Zeitschrift kennt. Vorne hatte er Zahlen reingeschrieben zum Abstreichen der Tage, die wir schon zu Hause sind. Heute wollte er dann von mir wissen, wie man nach der 100 weiterschreibt. "Ich schreibe vorsichtshalber mal ein paar mehr Tage auf."

Dann ist er heute richtig fleißig. Im Mathearbeitsheft sind noch Seiten zu bearbeiten. Er will alle seine Wochenaufgaben heute abschließen, denn am Montagmorgen bringen wir die Aufgaben wieder zum Sammelpunkt, damit die Lehrerinnen kontrollieren und Feedback geben können. Und das schafft er auch. Mit Obst- und Spielpause zwischendurch. Er ist sehr stolz. Ich auch.

Gegen 12 Uhr beginne ich, das Mittagessen vorzubereiten. Ich möchte mal wieder die weltbesten Gnocchi selber machen. Ich verdopple das Rezept. Den Parmesan reibe ich in der Küchenmaschine. Das Rollen und Formen dauert schließlich am längsten. Das Kochen dauert dafür nicht lange. Wenn die Gnocchi im Topf hochsteigen, sind sie schon fertig.

Dazu gibt es einfache Tomatensauce. Diese Menge reicht locker für uns alle. Es bleibt sogar noch etwas übrig, denn die Gnocchi machen durch den Käse sehr satt!

Der Liebste und die Großen arbeiten weiter. Der Adventsjunge und die Augustschnuppe schauen "Feuerwehrmann Sam". Ich setze mich in den Sessel und nickere für 30 Minuten ein.

Der Nachmittag geht irgendwie schnell rum. Die Kinder gehen ins Gärtchen. Ich will am Rechner noch ein paar Fragen für ein Interview beantworten. Um 17 Uhr macht der Liebste Feierabend und geht mit einem Kaffe raus zu den Kindern. Ich löse ihn am Schreibtisch ab und schreibe diesen Eintrag hier.

Dabei merke ich, dass ich noch gar nicht draußen war heute. Als die Kinder und der Liebste reinkommen und die Abendsendung auf dem KIKA schauen, gehe ich noch eine Runde raus. Das Abendlicht ist herrlich. Die Luft ist ganz mild. Ich treffe eine Nachbarsfamilie. Wir reden ein bisschen miteinander. Mit Abstand. Das tut gut. Dann laufe ich durchs Naturschutzgebiet. Auch das ist Seelenbalsam. Ich treffe noch eine bekannte Familie. Mit so vielen unterschiedlichen Menschen habe ich schon lange nicht mehr an einem einzigen Tag geredet.

Als ich nach Hause komme, sitzt meine Familie schon am Abendbrottisch. Nach dem Essen macht der Liebste die Wäsche und bringt die Augustschnuppe ins Bett. Ich schreibe diesen Eintrag hier fertig.

Gegessen: Gnocchi mit Tomatensauce
Gesehen: "Feuerwehrmann Sam", ich nur halb ;-)
Gespielt: mit dem neuen Holzstapelspiel (Amazon-Partner-Link)
Bewegt: Hausarbeit, Spaziergang
Vorgelesen: Wimmelbücher angeschaut
Gelesen: mit den Kindern Fotoalben angeschaut

Tipps aus dem Internet:

jetzt: "Was die kommende Schulöffnung für mich als Schüler bedeutet". Ein Achtzehnjähriger berichtet.
Süddeutsche Zeitung: "Die lausigen Krisenmanager der Bildungspolitik". In dieser Krise zeigt sich wieder einmal: Die Bedürfnisse von Kindern haben in Deutschland, einem der reichsten Länder der Welt, kaum Gewicht.
Der Tagesspiegel: "Das große Berliner Obdachlosen-Unterbringungs-Wunder".
umstandslos: Wie geht Elternsein in diesen Tagen? Was ist schwierig? Was bringt Freude? Eine Umfrage unter Eltern. Teil 1 und Teil 2
Klimastreik: Der Klimastreik geht weiter! Und zwar online. Beim Netzstreik fürs Klima am 24. April 2020 kann man von zu Hause aus mitmachen.


Ich freue mich, dass meine regelmäßigen Tagebuch-Einträge so guten Anklang finden! Ich danke sehr für die Anteilnahme und für die Tipps, die mir von Leserinnen oder Lesern geschickt werden. Ich will denen, die es gerne möchten, die Möglichkeit geben, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!