Ich sitze im Sessel. Das schlafende Baby im Arm. Ich betrachte das kleine Gesichtchen. Es ist einfach perfekt. Die glatte Haut. Die süße Nase. Der kleine Mund. Die fein gezeichneten Augenbrauen. Ich sehe jede einzelne gebogene Wimper. So wunderschön! So perfekt!
Ich frage mich: Was wird das Leben für dieses kleine Kind bereithalten? Wird es Freude haben? Wird es Schmerz aushalten können? Wird es nach Niederlagen gestärkt wieder aufstehen? Wird es empathisch sein? Wird es von wohlwollenden Menschen umgeben sein?
Ich überlege: Was möchte ich diesem Kind mitgeben? Und meinen anderen Kindern? Und den Kindern, denen ich in meinem Beruf begegne? Das Leben mit Kindern ist nie unpolitisch. Ihr Blick auf die Welt wird von mir geprägt. Dafür muss ich mich vor allem selbst fragen: Was für ein Mensch möchte ich sein?
Es sind nicht nur die großen Gesten oder die moralischen Reden. Es ist auch kein einzelner Tweet oder der Klick unter einer Petition. Vielleicht kann ich auch gerade nicht auf eine Demonstration gehen. Es sind aber auf alle Fälle die kleinen Dinge, die ich tun kann um meinem Umfeld zu zeigen: ich will menschenfreundlich sein.
Ich gebe zu, hier und da hätte ich in der Vergangenheit mutiger sein müssen. Ich habe auf intolerante Bemerkungen in meinem Umfeld nicht deutlich genug reagiert. Egal ob es um gleichgeschlechtliche Liebe, Geschlechterklischees, Alltagssexismus oder Alltagsrassismus ging. Da gab es vielleicht mal einen schlechten Witz, eine Bemerkung, so ganz nebenbei... Ich habe schief gelächelt oder mir meinen Teil gedacht oder es einfach ignoriert. Das werde ich in Zukunft nicht mehr tun.
Ich möchte Toleranz und Solidarität vorleben. Hier und jetzt in meinem Alltag. Ich möchte ein Vorbild für meine Kinder sein. Ich sage nicht, dass ich eine Lösung für alle Probleme habe, die es auf der Welt gibt. Aber ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass es eine gute Welt für uns alle ist. Die Welt ist schön und bunt. Und das ist auch gut so.
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