Gestern fand in unserem Kindergarten das Lichterfest statt. Hier im Norden läuft das in Kita und Grundschule ganz unchristlich ab. Und ich muss gestehen, erst durch das Lesen von Blogs lernte ich den Sankt-Martins-Brauch überhaupt kennen. Denn aus Berlin kannte ich ihn auch nicht. Meine Kinder kennen die Geschichte von Sankt Martin trotzdem, z.B. aus diesem wunderschönen Buch über den hilfsbereiten Schuster Martin* oder den Liedern.
Doch zuallererst habe ich den Kindern Gänse gebacken. Warum sollte ich nicht etwas von dem Brauch übernehmen?! Ich habe eine richtig große Ausstechform* gekauft. Die ist 24 Zentimeter lang! Das Rezept für den superschnellen Quark-Öl-Teig habe ich bei Tanja im schönen Blog Zuckersüße Äpfel gefunden. Das Backen ging ganz fix. Die Teigmenge reichte für 6 große Gänse. Beim nächsten Mal nehme ich aber weniger Backpulver. Für die Augen der Vögel verwendete ich Haselnüsse. Die Kinder waren richtig überrascht, als sie beim Nachhausekommen die süßen Tierchen auf dem Tisch sahen.
Gegen 16:30 Uhr sind wir dann zum Kindergarten gelaufen. Der Liebste hat dank Gleitzeit eher im Büro Schluss gemacht, um auch dabei zu sein. Es wurde schon dunkel. Im ganzen Außengelände waren Lichter verteilt. Entweder hingen selbstgebastelte Laternen in den Bäumen oder Kerzen flackerten in großen Gläsern in den Beeten. Im Sandkasten stand eine Feuerschale.
Zu Beginn versammelten sich alle Kinder mit ihren Familien um unseren Kindergartenmusiker. Alle bekannten Laternenlieder wurden angestimmt. Und damit auch alle Eltern kräftig mitsingen konnten, haben sie Kerzenhalter mit Liedtexten bekommen. Eine tolle Idee! (mit dem Sankt Martins Lied gibt es so einen Halter hier. Und hier heißt sie Elternlaterne.)
Nach dem Singen setzte sich der Zug in Bewegung. Es ging einmal um den Kindergarten rum und über den benachbarten Schulhof. Danach gab es Würstchen, Brötchen, Punsch und warmen Kakao. Ich finde unser Küchenteam ganz grandios und bin ganz dankbar, denn bei allen Veranstaltungen verköstigt es die Gäste. Wir sind dann nicht allzu spät wieder gegangen. Der Adventsjunge ist erfahrungsgemäß bei solchen Veranstaltungen schnell durch den Wind.
Am schönsten fand ich, wie wir zusammen als Familie mit den leuchtenden Laternen über dunkle Wege nach Hause gelaufen sind. Im warmen Wohnzimmer kuschelten wir uns alle auf dem Sofa ein und schauten gemeinsam das Sandmännchen.
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