Der Schmerz und die Trauer haben nachgelassen. Seitdem ist sehr viel passiert. Die schweren Komplikationen nach der Fehlgeburt haben zunächst die Trauer in den Hintergrund gedrängt. Ich hatte sehr viel damit zu tun, körperlich wieder fit zu werden.
Danach wusste ich anfangs immer, in welcher Schwangerschaftswoche ich gewesen wäre. Frauen, die gleichzeitig mit mir schwanger waren und darüber berichteten, habe ich aber vorsichtig gemieden.
Ich bekam sehr viel Zuspruch und war überrascht, wie viele Frauen schon ähnliches erlebt haben. Vorher hatte ich keine Ahnung, denn gesprochen wurde darüber so gut wie nie. Hinterher war ich irgendwie erleichtert, nicht alleine zu sein.
Ich habe oft darüber nachgedacht, ob ich etwas falsch gemacht hatte. Wo war der Fehler? Dann entdeckte ich diesen Satz:
Es heißt Fehlgeburt nicht wegen eines Fehlers.
Es heißt Fehlgeburt weil jemand fehlt.
Damit kann ich viel besser leben.
Mir hat damals das sehr umfangreiche Buch "Gute Hoffnung, jähes Ende"* von Hannah Lothrop gut geholfen. Im Buch "Gestern war ich noch schwanger"* von Nicole Schäufler, wird solch ein Erlebnis in gezeichneten Bildern verarbeitet.
Ich werde das Erlebte nie vergessen. Und ich bin heute demütig und überaus dankbar, die Stupser unseres Augustbabys in mir spüren zu dürfen.
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Liebe Frische Brise, seit Jahren bin ich stiller Mitleser, obwohl es längst an der Zeit wäre, dir zu danken, was ich schon alles "mitnehmen" durfte aus deinen wunderschönen Impressionen jeglicher Art. Spätestens der heutige Post muss Anlass genug dafür sein. Auch ich habe diese Trauer erlebt... ganz, ganz oft sogar... auf unterschiedlichste "Art" ... (Stadium, "Grund, was auch immer...) Der Schmerz ist m.M. nach immer "gleich schlimm" Es tut mir von Herzen leid, dass du wunderbarer Mensch auch all diesen Schmerz durchmachen musstest und ich wünsche dir von ganzem Herzen umso mehr Glück und Genießen mit deiner Familie. Dieses Zitat "... es heisst Fehlgeburt nicht weil... sondern..." Ach, wenn ich das doch schon vor 20 Jahren für mich gehabt hätte... Damals alles noch mehr tabu als eh heute oft ja auch noch. Drum erst recht danke für dein offenes Umgehen! Sei unbekannterweise (nein, mir ist als würde ich dich kennen... richtig doll) fest umarmt, Annett
AntwortenLöschenHerzlichen Dank für die lieben Worte!
LöschenLiebe Frau Brise, danke für dein offenes Schreiben. Das hilft mir gerade sehr, denn jetzt im November wäre unser Baby geboren. Ich kann jedes einzelne Wort und den Schmerz nachempfinden. So ertrage ich doch auch gerade keine anderen Schwangeren, Mütter mit Babys.. dieser quälende Wunsch nach einem Baby bleibt und lässt sich mal mehr, mal weniger gut veratmen. Danke für deine Offenheit! Liebe Grüße und Umarmungen, Carina
AntwortenLöschenOh, Carina! Das tut mir leid!
LöschenIch wünsche Dir von Herzen alles, alles Gute!