Den Ursprung der Elbe hatte ich mir anders vorgestellt. Irgendwie märchenhafter. Vielleicht ein munteres Rinnsaal, das einem Fels mitten im Wald entspringt. Stattdessen blickte ich in einen flachen Brunnen aus Beton. Keine Bäume weit und breit. Ich war enttäuscht. Deswegen waren wir so weit gewandert! An der Seite war eine Wand aus Steinen mit vielen Stadtwappen drauf. Dass der ganze Ort nur ein Symbol darstellen soll, wusste ich damals noch nicht. Immerhin durfte ich mir etwas wünschen.
In vielen Urlauben badete ich in der Elbe und kletterte über imposante Steine im Fluss. Die Strömung war stark und das Wasser klar und kalt. Ich stand an Talsperren und auf Brücken. Ich sah Wasserfälle und Stromschnellen. Ich kannte die Elbe ganz schmal und sehr breit, plätschernd, rauschend und nahezu still.
Viele Jahre später habe ich einen Sohn und mache mit ihm den einzigen Urlaub, den ich mir als Alleinerziehende je leisten konnte. Das Geld dafür habe ich von meinen Geburtstagsgästen bekommen. Wir sind eine Woche in der Lüneburger Heide. In Hitzacker sehen wir noch Spuren des letzten Hochwassers der Elbe. Eine Försterin erzählt uns die interessante Geschichte der Elbe an diesem Ort. Wir lernen Pflanzen und Tiere kennen und schippern mit einem kleinen Boot auf dem Wasser.
Kurz darauf lerne ich meinen Liebsten kennen. Er ist ungefähr 250 Kilometer von der Elbquelle entfernt an genau diesem Fluss geboren und aufgewachsen. Auch er kann viele Geschichten von der Elbe erzählen. Nun leben wir mit unseren vier Kindern in der Stadt, die von der Elbe geprägt ist. Weiter als bis Hamburg habe ich den Fluss leider noch nicht erlebt. Wäre doch toll, könnte ich diesen Fluss als Elbebloggerin bereisen!
Und übrigens, die Babypuppe habe ich damals bekommen. Bringt mir Glück, die Elbe :-)