Montag, 24. November 2014

"Roses Revolution" am 25. November

Als im letzten Jahr im Zuge der Debatte um #Aufschrei die Seite Alltagssexismus eingerichtet wurde, häuften sich dort auch Berichte von Frauen, die Gewalt vor, während und nach den Geburten ihrer Kinder erlebt haben.

Mir ist beim Lesen der Berichte der Atem gestockt. Die Erlebnisse von Frauen vor allem unter der Geburt reichen von Ansprachen wie "Nu stellen Sie sich nicht so an!" oder Drohungen wie "Wenn Sie hier nicht mitmachen, stirbt Ihr Kind!" bis zum Fesseln ans Dauer- CTG, dessen Nutzen umstritten ist, Festschnallen, unnötigen Untersuchungen am Muttermund und sogar Aussagen nach einem Dammschnitt wie: "Ich nähe sie gleich mal ein bisschen enger, dann hat ihr Mann seinen Spaß."

Das ist schockierend. Das ist Gewalt. Gewalt in der Geburtshilfe.  Die erleben Frauen jeden Tag überall auf der Welt und leiden meist noch Monate, Jahre oder Jahrzehnte darunter.

Die Weltgesundheitsorganisation forderte 2014:

„Die Prävention und Beseitigung von Respektlosigkeit und Misshandlung unter der Geburt. […] Jede Frau hat das Recht auf die bestmöglichsten Gesundheitsstandards, welche das Recht auf eine würde- und respektvolle Behandlung beinhalten.“

Wenn man aktuelle Zahlen liest, dass in unserem Land nur 7% aller Frauen eine Geburt ohne jeglichen medizinischen Eingriff erleben, gibt das sehr zu denken. (Wobei natürlich nicht jeder Eingriff Gewalt darstellt.) Von einer wünschenswerten flächendeckenden 1:1 Betreuung durch Hebammen unter der Geburt sind wir im Moment ziemlich weit entfernt. Die Initiative für eine gerechte Geburtshilfe in Deutschland möchte auch zur Verbesserung der Geburtshilfe beitragen.

Alle, die keine positiven Geburtserfahrungen haben, können bei der Roses Revolution mitmachen. 

Jedes Jahr am 25. November werden weltweit rosa Rosen vor die Tür oder das Haus gelegt, wo Gewalt in der Geburtshilfe erfahren wurde. Das sollte fotografiert, dokumentiert und weitergesagt werden. Denn es geht sehr viele Menschen etwas an. Mehr Informationen gibt es hier


Nachtrag: der 25. November jeden Jahres ist "Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen" Damit ist Gewalt gegen Frauen in jeder Form gemeint.

Viele berührende Berichte und Fotos vom Aktionstag sind auf der Facebook- Seite von Roses Revolution Deutschland zu sehen. Es sind viel zu viele. Danke an alle mutigen Frauen, die mitgemacht haben!


7 Kommentare:

  1. Eine gute Idee, leider trau ich mich nicht vor die Kreißsaaltür, in dem ich entbunden habe, eine Rose zu legen. Wir wohnen auf dem Land und es gibt nur diese eine Möglichkeit zu entbinden. Hebammen die hausgeburten betreuen haben wir gar nicht mehr. Das ich gerne noch ein weiteres Kind hätte, müsste ich wieder dort hin, will deshalb nicht noch jemanden verärgern. Das macht mich eigentlich noch wütender. Aber immerhin wäre ich bei der zweiten Entbindung selbstbewusster und würde mich ggfls wehren. VG Anika

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  2. Ich bring ne Rose hin, ich bring keine Rose hin... war es Gewalt, oh, ich muss laut Aufschrein und andere davor bewahren, man muss was dagegen tun... hach, sie wollen doch nur helfen.
    DIe letzten Tage habe ich viel darüber gegrübelt. Auch ob ich davon erzählen will. Und ob ich nun morgen zum Krankenhaus fahre... jetzt fällt mir auch auf warum ich den ganzen Tag Kopfschmerzen habe.
    Danke für's Weitererzählen
    und herzlichen Gruß!

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  3. Ich habe gerade mehrere persönliche Erlebnisse in die Seite "Aufschrei gegen Seximus" geschrieben. Dann ist mir aufgefallen, dass der letzte Eintrag von Januar 2014 stammt. Nun habe ich mich wohl ganz umsonst damit befasst. :(

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    1. Ich wusste nicht, dass die Seite anscheinend nicht mehr aktualisiert wird, entschuldige bitte.

      Ich denke aber, es war nicht umsonst, denn Du warst mutig genug, es aufzuschreiben.

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    2. Bitte keine Entschuldigung dafür. :)
      Komisch, dass es auf der Seite keine Info zum nicht neu Einstellen von Texten gibt... Hmmm...

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