Gar nicht so leicht, dabei an mich zu denken. Denn nur, wenn ich mich und meine Interessen nicht vergesse, habe ich Kraft für das herausfordernde Leben mit meiner großen Familie.
Ganz oft werde ich gefragt, wie ich das überhaupt alles schaffe. Meistens sage ich sowas wie "Ach, das geht schon irgendwie." oder "Ich weiß ja auch nicht, wie ich das hinkriege." oder auch "Ich wollte es ja so.". Mal lachend, mal nachdenklich.
Was mir wohl hilft, ist meine Fähigkeit, schöne Momente, und sind sie noch so kurz, gut auszukosten und zu speichern.
Zum Beispiel dieser Moment im Urlaub: die drei kleinen Kinder sind im Bett. Der Liebste und der Teenie haben sich eine Beschäftigung gesucht. Ich schnappe mir meinen Fotoapparat und mache einen Spaziergang um den Hof. Die Sonne steht schon ganz tief, bald wird sie untergehen. Es ist ganz ruhig. Grillen zirpen im hohen Gras am Wegesrand. Kleine Insekten tanzen im goldenen Abendschein. Schwalben fliegen ihre Kunststücke über dem abgeernteten Feld. Der Mond ist schon zu sehen. Ich laufe in meinem Tempo, lausche, rieche, atme und versuche einfach mal, an nichts zu denken. Schließlich bleibe ich stehen und schaue zu, wie die Sonne hinter dem Hügel verschwindet.
Ich kriege es nicht hin, jeden Tag einen besonderen Moment nur für mich zu schaffen. Meistens bin ich schon froh, wenn ich meinen Kaffe oder Tee im warmen Zustand trinken kann. Ja, so ist das. Deshalb sind die seltenen Momente, wie dieser hier im Urlaub, umso wichtiger für mich. Ich zehre lange davon.
Just for me moments oder Jetzt bin ich mal dran sind Sammlungen, in denen Frauen von ihren Momenten ganz für sich berichten. Den Begriff "challenge" in diesem Zusammenhang mag ich aber nicht. Denn noch einen Druck möchte ich in meinem Leben nicht haben.