Gestern waren wir in Lübeck. Es war ein toller Ausflug für die Kinder und für uns. Das Abenteuer begann schon vor der Haustür in Form eines roten Doppelstockzugs. Oben wird gesessen, na klar.
Lübeck empfängt uns am frühen Sonntagmorgen mit mächtigem Glockengeläut von seinen vielen Kirchtürmen. Die Trave glitzert in der Morgensonne, die Vögel zwitschern, hier und da sind Frühjahrsblüher zu entdecken. Natürlich betreten wir die Stadt durch das Holstentor, auch wenn sich heutzutage rechts und links keine Mauer mehr anschließt.
Unser Ziel ist das Theaterfigurenmuseum. In mehreren, miteinander verbundenen und verschachtelten jahrhundertealten Kaufmannshäusern kann in vielen interessanten Räumen in die Welt des Figurentheaters aus drei Jahrhunderten aus Europa, Asien und Afrika eingetaucht werden. Wir sind sehr beeindruckt von der Fülle der Ausstellungsstücke, denn es gibt nicht nur unzählige Marionetten, Hand- und Stabpuppen zu sehen, sondern auch Papierfiguren vom Schattentheater, Plakate, Handzettel oder kleine und größere Bühnen. Auch das Haus an sich ist sehr sehenswert. Im Eingangsbereich gibt es einen kleinen Shop und ein Café, Toiletten und Garderobe sind auch vorhanden. Die Ausstellungsräume in dem alten Haus sind leider nicht barrierefrei, es gibt viele, teils sehr enge Treppen.
Dann wollen wir Mittag essen und haben uns im Vorfeld extra ein Restaurant ausgesucht, das vegetarische Küche bietet und, laut Internetseite, eine Spielecke für Kinder hat. Wir haben uns davon eine schöne Pause versprochen, mit Speisen abseits von Nudeln und Pommes. Das Restaurant ist am anderen Ende der Stadt. Als wir dort ankommen, sind besonders die Kinder schon ziemlich hungrig. Erste Überraschung auf der Karte: die Kindergerichte bestehen aus Nudeln mit Tomatensauce und Pommes. Die Spielecke für Kinder entpuppt sich als Minisandkasten. Draußen. Nunja. Wir bestellen also und warten. Und warten. Und warten. Fragen nach. Und warten. Nach einer Stunde bezahlen wir unsere Getränke und verlassen mit hungrigen Kindern das Lokal. Sehr schade. So haben wir woanders gegessen.
Als wir uns wieder der Innenstadt nähern, wird es immer voller und voller. Es ist verkaufsoffener Sonntag! Nicht unser Fall. Wir schauen noch kurz auf eine Kugel Eis bei Niederegger vorbei und verlassen, so schnell wir können, die Innenstadt Richtung Bahnhof.
Das Buddenbrookhaus habe ich nun schon wieder nicht gesehen. Das möchte ich unbedingt noch nacholen. Aber Lübeck ist ja wirklich nicht weit von uns entfernt.