Montag, 7. Oktober 2013

Kühlungsborn erwacht

In Kühlungsborn mag ich gar nicht lange schlafen. Ich will jede Minute am Meer so richtig auskosten. Das wird nie langweilig.

Um 06:40 Uhr ziehe ich mir dicke Sachen über den Schlafanzug und verlasse leise unsere Ferienwohnung. Kühlungsborn ist menschenleer. Ab und zu läuft ein Jogger vorbei oder ein Mensch mit Hund. Als ich die Seebrücke erreiche, brennen noch die Lampen. Im Osten, über dem Yachthafen, ist der Himmel schon orangerot. Ich laufe bis ans Ende der Seebrücke. Ich bin allein. Ich genieße die Stille, die sich verändernden Farben und die Weite. Ich schaue einfach nur aufs Meer. Ich muss an gar nichts denken. Ich muss gar nichts sein.
In der Ferne höre ich die Wellen an den Strand rollen. Ein paar Möwen kreischen. Die alte Dampflok Molli bricht zu einer frühen Fahrt auf und pustet dicken Rauchschwaden aus. Ein wenig später kann ich den Geruch von verbrannter Kohle bis auf die Seebrücke riechen. Dieser Morgen ist einfach nur großartig.

Als ich um 07:30 Uhr die Seebrücke wieder verlasse, sehe ich unten am Strand eine Frau, die sich an ihrem Fahrrad umzieht. Ich lächle. Wir sind uns schon begegnet. Fühlt sich vertraut an.

Mit noch heißen, duftenden Croissants vom Bäcker an der Seebrücke gehe ich wieder zu meiner Familie.

Eine Stunde später sieht es so aus.



Dies ist mein Beitrag zur Meerparade bei Johannes von der Jazzlounge.

06:48 Uhr

07:21 Uhr