Dass das in letzter Zeit alles ein bißchen viel war, habe ich heute morgen gemerkt. Ich stehe mit meinem Mutzelchen an der Bushaltestelle. Wir sind auf dem Weg zum Kinderkrankenhaus. Plötzlich kriege ich Angst und Tränen steigen mir in die Augen. Ich schlucke sie tapfer runter. Ist ja nur eine kleine Operation. Routine. Für die Ärzte, ja. Aber für eine Mutter ist das schon schwer, das Kind in der OP-Schleuse zurückzulassen. Allein. Bei völlig fremden Leuten. Nach der Operation im Aufwachraum der erste bange Blick: Wie geht es meinem Kind? Hatte es Schmerzen? Hat es geweint? Ist die Operation gut gelaufen? Ach, wie gut, dass das Mutzelchen schon kurz nach der Operation alles vergessen hatte. Wie gut, dass sie keine Angst und keine Schmerzen hatte. Alles ist gut gelaufen. Ich brauche ein bißchen länger, das alles zu verdauen. Am Abend gab es Seelenfutter für alle. Selbstgemachte Pizza mit Brokkoli. Warm, weich, lecker. Aufatmen. Durchatmen.