Immer, wenn unsere Altpapierkiste überquillt, wünsche ich mir ein paar Kinder herbei, die an der Tür klingeln und fragen: "Haben Sie Altstoffe?".
Das habe ich als Kind nämlich so gemacht.
Gegenüber von unserem Haus befand sich eine Sero- Sammelstelle. Dorthin konnte man Papier, Gläser, Flaschen, Kronkorken und Altmetall bringen und bekam Geld dafür. Das waren pro Flasche um die 5 Pfennig und pro Kilo Papier um die 20 Pfennig. Mein Taschengeld konnte ich damit prima aufbessern. Oft war ich mit Freundinnen unterwegs. Wir fuhren im Plattenbau in den 11. Stock und arbeiteten uns bis unten vor. An jeder Tür klingelten wir und sagten unseren Spruch auf. Die meisten Leute hatten direkt neben ihrer Tür eine Kiste, in der Flaschen, Gläser und Papier auf sammelwütige Kinder warteten. Alle waren sehr freundlich zu uns. Dann schleppten wir unsere Beute zur Sammelstelle und bekamen sofort unser Geld in die Hand.
Wir nannten es nicht Mülltrennung und haben dabei auch nicht an die Umwelt gedacht. Uns ging es einfach um mehr Taschengeld.
Manchmal gab es in der Schule einen Wettbewerb, welche Klasse die meisten Altstoffe sammelt. Uns hat das immer viel Spaß gemacht. Schade, daß es so ein System nicht mehr gibt.
Doch, gibt es: die Papierbank. Aber leider mit zu wenigen Annahmestellen.
Oh stimmt, das ist wirklich mal eine gute Einrichtung! Hier quillt das Altpapier auch immer über und die eine (!) Tonne für drei (!) Parteien wird nur alle zwei Wochen geleert...
AntwortenLöschenBei meinen Eltern gibt es noch eine Altpapiersammelstelle. Auch Metall kann man noch in Geld umwandeln. Aber ja, die guten alten Sero Sammelstellen warn schon toll. Und im Herbst konnte man Kastanien und Eicheln sammeln und Säckeweise beim Förster abgegen. Die wurden dann auch gewogen und in Geld umgewandelt.
AntwortenLöschen...daran denke ich auch immer, wenn ich hier die leeren Flaschen und Gläser vor den übervollen Sammelcontainern sehe!
AntwortenLöschenVor den Toren Berlins mußten wir allerdings die Straßen von Garten zu Garten abklappern und dabei manchmal ziemlich weit laufen und das ganze Sammelgut auch weit schleppen, aber die Taschengeldaufbesserung war uns das allemal wert...
GLG
Peggy
da werden bei mir auch schöne Erinnerungen wach und ja so etwas fehlt mir hier auch... bin ja auf weiter Fläche hier der einzigste Mülltrennner... kommt mir jedenfalls wenn ich mir den Müll bei uns anschaue so vor.
AntwortenLöschenLiebe Grüsse
...auch ich kann mich noch gut dran erinnern wie wir als kinder mit dem handwagen durchs dorf gegangen sind um zu sammeln - allerdings für die klassenkasse. und im herbst haben wir hagebutten gesammelt und sie in der apotheke in geld umgewandelt ;o)
AntwortenLöschenmeine cousine (sachsen anhalt) sammelt in ihrer 3ten klasse das ganze jahr über altpapier und der erlös kommt in die klassenkasse. als ansporn wird von jedem schüler das papier gewogen und am ende des schuljahres wird der altpapier-klassenmeister gekürt - eine tolle sache!!!!
ich hatte das mal in unserer grundschule vorgeschlagen - die antworten erspar ich euch ;o)))
war doch nicht imnmer alles schlecht im osten der republik - oder?!
gglg manu
oh ja - ich weiß es noch ganz genau ... :-)
AntwortenLöschenwas haben wir für Papier in die Schule geschleppt und damals hat es wesentlich länger gedauert, bis mal ein Kilo zusammen war ...
viele Kindergärten sammeln (hier) aber auch heute noch Papier und bekommen (weniger) Geld dafür
LG Nicole
Ja, so war es auch bei uns. Ich habe die Hälfte für die Schule gesammelt (pluspunkte, Pluspunkte) und die andere Hälfte bei SERO "verscheuert"... In Conrad und Johanns Kita wird auch Papier gesammelt und auch noch bezahlt, wenn auch immer schlechter, aber immerhin. Das ganze ist ein Berliner Wettbewerb, wenn es Dich interessiert, dann schreib mir, ich schau mal wer das organisiert. Auf jedenfall ist es so, dass jede Tonne Altpapier (nur Papier keine Pappe) mit 56 EUR honoriert wird. Letztes Jahr waren sie noch bei 120 EUR. Und wer jetzt noch am meisten sammelt (Kita, wieviele Kinder durch Tonnen Papier - wird das gerecht ausgerechnet), der bekommt 1000, oder 500 oder 300 EUR. Also die ersten drei Kitas/schulen bekommen noch extra Geld. Super Sache und wir machen eifrig mit.
AntwortenLöschenJa, das war genial!
AntwortenLöschen(Und wie "innovativ" dagegen die westliche Einführung der Pfanddose/-flasche und Mülltrennung wirkte, gell? *gg*)
Meine Mutter hat die Weinflaschen dann zum Apfelmosteinfüllen weiterverwendet, den wir auch selbst gemacht haben.
Hachja....früher...
LG! die Trulla
schöne erinnerung!
AntwortenLöschenzumal es damals - im vergleich zu heute - kaum "altstoffe" gab. das bisschen müll. kaum verpackung. gläser und flaschen waren wertvoll dank sero und wiederverwertung. auch zeitungen. mit dem westen kam der müll.
müll ist einer der bereiche, bei dem ich sofort unterschreiben würde, dass der früher eindeutig besser war.
Oh ja, so bin ich auch gross geworden. Und ich habe sogar noch den gewissen Geruch in der Nase, der in solch Sammelstellen in der Luft hing.
AntwortenLöschenLauter Ost-Nostalgiker, ich auch in dieser Beziehung. Schon ich habe das in den 50er Jahren gemacht, meine Kinder dann fortgesetzt mit dem "Lied" auf den Lippen: "Lumpen, Knochen, Eisen und Papier, ausgeschlagene Zähne sammeln wir!" ... Taschengeldaufbesserung war immer willkommen - in beiden Generationen - und die Müllecken waren wirklich viel, viel sauberer als heute. Geschenk- oder anderes kostbares Einwickelpapier und die Bänder wurden gebügelt und erneut verwendet, besonders das aus dem Westen.
AntwortenLöschenLG Grüße an die schönste Stadt der Welt von Clara
Mir fehlt der Sero auch richtig. Bei all dem Müll der sich hier täglich türmt wäre ich heute sicher richtig reich geworden. Aber so bleibt nur der Gang zum sehr weit entfernten Papier und Glascontainer und eine nette Erinnerung aus der Jugendzeit.
AntwortenLöschenDas war ja richtig praktisch!
AntwortenLöschenUnd dann noch eine Taschengeldaufbesserung.
Super!
Bei uns im Ort sammelt ein Verein immer Altpapier und hat dafür eine auch Sammelstelle. Damit werden Vereinssachen finanziert. Finde ich gut.
Hm, solche Sammelstelle hatte ich leider nicht in der Nähe
AntwortenLöschen...aber bei uns im Stadtteil lagen immer Unmengen von Pfandflaschen in der Gegen rum, die wir gerne eingesammelt und dann am Kiosk abgegeben haben, um uns vom Erlös Naschen, Eis (okay, irgendwie auch Naschen) oder einfach Bargeld zu gönnen :)
Hin und wieder haben wir auch säckeweise Kastanien oder Eicheln gesammelt und beim Förster abgegeben - gab, wenn ich mit recht erinnere, 30 Pfennig / Kilo!
Bin mal gespannt, was mein Töchterchen später so machen wird, um sich`s Taschengeld aufzubessern :)
Liebe Grüße,
Nicole
Kommt wieder in Mode. Kann ich berichten. Zweimal wird hier im Jahr von den Fussballjungs gesammelt. Findsch klasse!
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