Freitag, 3. November 2017

Herbst in Angeln 3

Montag, 23. Oktober 2017

Am Vormittag wollen wir nach Kappeln fahren. Auf dem Weg dorthin halten wir am größten Möbelhaus der Gegend. Ich habe mich auf dem fremden Bett in der Ferienwohnung so verlegen, dass ich meinen Kopf kaum noch drehen kann. Der Liebste möchte mir ein neues Kissen spendieren. In der Bettenabteilung werden wir ausführlich beraten. Es soll das teuerste Souvenir des Urlaubs werden, aber es hat sich sowas von gelohnt. So ein gutes Nackenstützkissen* hatte ich schon lange nicht mehr. Mir geht es bald besser und das Kissen gebe ich nicht mehr her.

Danach möchten wir uns endlich mal die große Windmühle anschauen, die über Kappeln thront. Die Mühle Amanda aus dem Jahre 1888 ist mit ihren 32 Metern Höhe die höchste Windmühle in Schleswig-Holstein. Und sie ist wirklich hoch! Im unteren gemauerten Teil befindet sich die Touristik-Information von Kappeln. Das Museumssägewerk ist leider gerade geschlossen, aber die Mühle ist geöffnet und so treten wir ein. Drinnen erfahren wir ein bisschen über die Geschichte von Kappeln, seinen Fischern, ihren Booten und dem Heringszaun. In der Etage darüber ist die Information. Hier gibt es viele Broschüren über die Gegend. Darüber befindet sich ein Trauzimmer, denn hier kann geheiratet werden. Ganz oben ist die Galerie, von der wir einen schönen Blick über Kappeln bis runter zur Schlei haben.

Zur Mittagszeit kehren wir in ein italienisches Restaurant ein. Als alle satt sind, wollen wir weiter. Die Augustschnuppe muss dringend gewickelt werden. Im Restaurant befindet sich leider kein Wickeltisch. So wollen wir draußen im Kinderwagen wickeln. Oh, die Windel war undicht und die gesamte Kleidung des Baby ist verschmutzt. Wie Anfänger haben wir keine Wechselkleidung dabei. Wir kommen ganz schön ins Schwitzen da draußen im Wind. Der Liebste stopft die letzten Windeln zwischen Kind und Kleidung. Zum Glück ist ein günstiges Klamottengeschäft gleich in der Fußgängerzone. Wir teilen uns auf: der Liebste holt im Drogeriemarkt neue Windeln und Feuchttücher, ich kaufe einmal komplett neue Kleidung. Im Laden kennt niemand einen Wickelplatz in der Nähe.

Nun muss erstmal das Baby wieder schick gemacht werden. Wir laufen zum Parkplatz. Dort ist ein öffentliches Toilettenhäuschen. Ohne Wickeltisch. Eine wartende Frau erzählt mir, in dem Restaurant, in dem sie essen war, gab es einen, sie wüsste aber nicht mehr, wo das war. Mir fällt die kostenlose App "Babyplaces" für das Handy ein, wo genau solche Informationen abgerufen werden können und installiere sie. Aber auch die App kann uns für Kappeln nicht weiterhelfen. So wickeln wir auf dem Beifahrersitz im Auto. Der Liebste am Kind, ich reiche an. Wir beeilen uns, denn es ist kalt. Im nächsten Urlaub werden wir weiter nach einem Wickelplatz in Kappeln forschen, denn ich kann mich an ähnliche Szenen beim Adventsjungen erinnern.

Nach der Odyssee ist die Augustschnuppe ziemlich fertig und verschläft den Rest unseres Besuches in Kappeln. Das Mutzelchen und der kleine Bruder bekommen Gummistiefel für ihre Aktivitäten auf dem Gut. Ich kaufe in der Apotheke Wärmepflaster. Dann laufen wir zur Schokoladenküche. Die handgemachten Schokoladenheringe von dort sind ein schönes Souvenir und sehr lecker. Die Kinder bekommen Schokolollies und der Liebste und ich suchen uns Pralinen aus.

Nun ist es schon Nachmittag. Auf dem Rückweg zum Gut fahren wir nach Lehbek zu Janbeck*s Fairhaus. Auf dem wunderschönen Hof kann man ganz entspannt Urlaub machen. Uns interessiert besonders das Café, das besuchen wir jedes Jahr. Die Kuchen, Torten und Scones sind selbstgemacht und sehr schmackhaft. Die Atmosphäre ist ganz entspannt und Kinder sind immer herzlich willkommen. Und es gibt einen Wickeltisch ;-)

Zurück auf dem Gut Oestergaard strolchen die Kinder wieder über den Hof. Sie haben da immer zu tun. Der Liebste und ich entspannen mit dem Baby in der Ferienwohnung. Die goldenen Sonnenstrahlen locken mich und meine Kamera raus. Ich beschließe, die großen Kinder vom Hof abzuholen. Ich habe nicht bedacht, wie früh nun im Herbst die Sonne untergeht. Gegen 18 Uhr ist es schon fast dunkel. So mache ich noch ein paar Dämmerungsbilder. Gänse fliegen trötend über mich hinweg.













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