Freitag, 13. Januar 2017

Guter Hoffnung

Herzlichen Dank für die überwältigende Anzahl an guten Wünschen zu meinem letzten Eintrag! Ich habe jedes Wort gelesen und mich sehr darüber gefreut!

Aber oh, es ist so schwierig! So schwierig, guter Hoffnung zu sein. Nach solch einer Erfahrung. Nachdem der Liebste und ich im Dezember von der Überraschung erfuhren, blieben wir ganz nüchtern. Ich packte den positiven Schwangerschaftstest ganz hinten in meine Schublade und starrte nicht, wie sonst, ständig drauf. Auch der Mutterpass liegt unbeachtet und ohne hübsche Hülle im Schrank.

Keine Euphorie diesmal. Kein glückliches Dauergrinsen im Gesicht. Nur ein ständiges misstrauisches Lauern auf körperliche Anzeichen. Müde war ich und mir war schwindelig. Und ich hatte keinen Appetit, ja. Aber wie soll ich einem Körper vertrauen, der mich im Stich gelassen hat? Der mir durch keinerlei Anzeichen das Ende der letzten Schwangerschaft verraten hat?

Am letzten Wochenende ging es mir sogar richtig gut. Zu gut, wie ich fand. Die Aufregung vor dem Arzttermin war groß. Würde ich einen kleinen Krümel mit Herzschlag sehen? Ja! Und ich habe mich sofort verliebt. Noch nie habe ich beim Ultraschall vor Freude ein Tränchen verdrückt. Es sah einfach so perfekt aus! Genau richtig groß. Das hat mich beruhigt.

Die sogenannte kritische Zeit ist noch nicht ganz rum. Wieso ich es doch schon erzähle? Weil ich jetzt schwanger bin. Jetzt in diesem Moment. Das ist gerade mein Leben. Ein bisschen schwanger gibt es nicht. Abends liege ich im Bett und sage mir bei jedem Atemzug "Alles wird gut!". Einatmen. Ausatmen. Ich übe mich in guter Hoffnung. Mehr kann ich nicht tun. Abwarten. Die Zeit für mich arbeiten lassen. Und auf ein Augustbaby für unsere Familie hoffen.