In der Nacht von Montag auf Dienstag schlafe ich sehr schlecht. Gegen 2 Uhr bin ich wach und lese im Bad ein wenig im Buch "Alles inklusive"* von Mareice Kaiser weiter. Dann bin ich allerdings noch wacher und habe ziemlich viel Respekt und Liebe für diese Familie, die ein bewundernswertes Leben mit ihrer Tochter mit Behinderung führte. Durch ihre deutliche Sprache ist mir Mareice beim Lesen ganz nah. Erst zwei Stunden später schlafe ich wieder ein.
Um 6 Uhr summt der Wecker des Liebsten. Er steht als Erster auf. Als ich nach ihm in der Dusche bin, weckt er die Kinder und deckt dann den Frühstückstisch. Wir anderen kommen nach und nach dazu. Um kurz nach 7 fährt er los zu einer Schulung am anderen Ende der Stadt. Ich bereite die Schulbrotdosen für das Mutzelchen und den kleinen Bruder zu. Nach dem Frühstück dürfen wir ein wunderschönes Himmelsschauspiel bewundern. Nur ein paar winzige Minuten lang, dafür umso kostbarer. Ich freue mich mal wieder sehr über den unverbauten Blick vor unseren Fenstern.
Ich schicke das Mutzelchen und den kleinen Bruder auf den Weg. Der Adventsjunge bleibt bei mir. Ihn bringe ich später in den Kindergarten. Er darf noch ein wenig spielen, während ich die Küche aufräume. Geschirrspüler aus- und wieder einräumen, Flächen abwischen. Dann stelle ich die erste Waschmaschinenladung des Tages an.
Mit dem Lastenrad bringe ich den Adventsjungen zum Kindergarten. Dort beginnt gleich der Morgenkreis. Draußen treffe ich eine langjährige Bekannte. Die Familie zieht wieder weg aus Hamburg zurück zu ihrer Familie. Dort haben sie ein größeres Netzwerk für die Kinderbetreuung. Omas und Opas und weitere Familienmitglieder werden sich gerne um die Kinder. kümmern. So ein Netzwerk hätte ich auch gerne, in der letzten Zeit war die Jonglage der Familientermine eine wahre Herausforderung. Ohne unsere tolle Babysitterin wären wir aufgeschmissen.
Ich fahre mit dem Lastenrad weiter zum nächsten Supermarkt. Ich kaufe Milch für den Rest der Woche und nehme eine Einrichtungszeitschrift mit. Das hätte ich mir leider sparen können, das ist gar nicht mehr mein Fall. Ich blättere später lustlos durch unzählige Anzeigen und komme mir vor wie bei einem Möbelkatalog. Ich werde auf die Amazon Cyber Monday Woche mit vielen guten Angeboten aufmerksam und überlege, beim Kindle Paperwhite* zuzuschlagen. Das Angebot ist schon verlockend, aber begrenzt. Naja, mein alter Kindle funktioniert zwar noch, ist aber nun doch nicht mehr auf dem neusten Stand. Nicht mal Licht hat er, die Hülle hat aber eine kleine eingebaute Lampe.
Nun ist es schon halb 10. Ich bekomme etwas Hunger und mache mir ein zweites Frühstück. Ich rücke anschließend hier und da die erste Weihnachtsdekoration zurecht und schmunzele über den Liebsten, der den großen Herrnhuter Stern gestern Abend in nur 15 Minuten zusammengebaut hat. Er hat mit den Jahren echt Übung bekommen!
Dann setze ich mich wieder an den Rechner, um weiter an der Abschlussarbeit meiner Weiterbildung zur Fachkraft für Naturerlebnispädagogik zu schreiben. Gestern habe ich schon zwei Stunden dran gesessen. Ich arbeite weitere zwei Stunden daran und bin ziemlich stolz auf mich. Erst dachte ich, ich werde niemals 15 DIN A4-Seiten im Hauptteil schaffen, bin aber nun so im Fluss, dass ich später wahrscheinlich kürzen muss. Mir fällt dabei auf, dass das langjährige Bloggen mir enorm hilft, diesen Bericht eines von mir geplanten und durchgeführten Naturprojektes zu verfassen.
Dann ist es plötzlich schon 13 Uhr. Ich mache mir Reste vom Wochenendessen warm. Der Postbote klingelt und reicht mir die Post rein. Briefe, Kataloge und ein kleines Päckchen. Von einer Leserin, wie schön! Ich freue mich darüber sehr und bin gleichzeitig ganz verlegen. Womit habe ich das bloß verdient? Vielen lieben Dank! Und dann ein Brief vom Bundesamt für Justiz. Mir wird heiß und kalt. Habe ich etwas angestellt? Nein, natürlich nicht! Es ist mein erweitertes Führungszeugnis, das ich für meinen neuen Arbeitgeber beantragt habe. Zwischendurch stimme ich mich per Nachrichten auf dem Handy mit dem Liebsten ab, was die Weihnachtsgeschenke für die Kinder betrifft.
Ich hole den Adventsjungen ab, der im Kindergarten bei den milden Temperaturen draußen im Garten rumstreunert. Wir laufen gemütlich nach Hause und machen auch noch kurz Halt am neuen Spielplatz. Zu Hause gehen wir zusammen in den Keller und holen den großen Korb mit unseren Weihnachtsbüchern nach oben. Begeistert stürzt sich der Kleine drauf und wir entdecken einige Bücher ganz neu. Unsere allerneusten Weihnachtsbücher passen gar nicht mehr mit in den Korb, deshalb habe ich ein neues Behältnis bestellt. Wenn es da ist, zeige ich es hier, ich bin schon ganz hibbelig!
Dann kommen das Mutzelchen und der kleine Bruder aus der Schule nach Hause. Schon ist es trubelig, weil jedes Kind noch im Hausflur von seinem Tag berichten will. Sie übertönen sich gegenseitig und ich hole die Bande nach dem Jacken aufhängen und Händewaschen erstmal an den Esstisch und verteile Müsli und Obst. Jetzt ist Zeit zu quatschen. Danach verziehen sie sich in ihre Zimmer. Das Mutzelchen ist voll in der Produktion von Weihnachtsgeschenken. Seit Tagen schneidet, malt, klebt und schreibt sie. Die Jungs zanken um
Ich schaue mit dem Adventsjungen nochmal Bücher an und danach spielt er mit unserer Weihnachtskrippe. Ich bringe Wäsche in den Trockner und mache noch eine Maschine an. Dann ist es Zeit fürs Abendbrot. Ich hole die Kinder von den Nachbarn ab und wir decken den Tisch. Um kurz nach 18 Uhr ist der Liebste auch endlich da und wir versammeln uns um den Tisch. Wir dimmen das Licht und machen Kerzen an. Nach dem Essen helfen alle mit, den Tisch abzuräumen und den Geschirrspüler einzuräumen. Als die Kinder beim Zähneputzen sind, räume ich die Küche abschließend auf.
Nach dem Sandmännchen bringt der Liebste die beiden Kleinsten ins Bett und liest ein Buch vor. Das Mutzelchen liest selber. Ich setze mich in meinem Sessel an den Eintrag hier und schaue gleich die Tagesschau. Danach werden der Liebste und ich uns einen Abendtee aufbrühen und ein, zwei Folgen unserer aktuellen Serie auf Netflix schauen.
* Amazon-Partner-Link
Hach, ich mag deine Tagebuch-Posts wirklich sehr! Vielen Dank dafür!
AntwortenLöschenLG, Micha
Ich lese hier auch gerne als stille Leserin mit und frage mich schon eine Weile was es mit der neuen Arbeit wohl auf sich hat. Ich hatte eigentlich den Eindruck, dass es Ihnen beim letzten Arbeitgeber im Kindergarten gut gefällt. Ich bin gespannt was es jetzt wohl wird.
AntwortenLöschenLiebe Grüße aus dem Sauerland
Birgit
Ja, es war ein toller Job. Aber leider sind Dinge vorgefallen, die eine weitere Zusammenarbeit nicht mehr möglich machen.
LöschenWo gibt es denn einen neuen Spielplatz? Wir wohnen ganz in eurer Nähe und mein Sohn kommt so langsam ins Spielplatzalter, aber seit es den Spielplatz neben der Grundschule nicht mehr gibt, kenne ich gar keinen mehr hier in der Gegend :-(
AntwortenLöschenAch, das ist leider auch nur eine Wippe an einem Sandkasten...
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